Testosteron-Mangel-Syndrom: Die Folgen von zu wenig Testosteron
Welche Aufgaben hat Testosteron?
Testosteron beeinflusst unter anderem die Ausbildung der männlichen Geschlechtsteile beim Embryo, die Ausbildung der Geschlechtsmerkmale wie Muskeln, tiefe Stimme, Bartwuchs und Körperbehaarung in der Pubertät, die Fortpflanzungsfähigkeit sowie die Sexualfunktionen. Auch auf das Knochenwachstum und den Fettstoffwechsel nimmt Testosteron Einfluss.
Wo wird Testosteron gebildet?
Testosteron wird in den Hoden gebildet, genauer: in den Leydig-Zellen. Die Bildung von Testosteron wird durch verschiedene Hormone gesteuert, unter anderem durch das luteinisierende Hormon (LH), das follikelstimulierende Hormon (FSH) und das Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH). Auch die Spermienbildung wird von diesen Hormonen stimuliert.
Der Testosteronspiegel schwankt im Laufe des Tages natürlicherweise: Am Morgen ist der Wert am höchsten. Verschiedene Lebensstilfaktoren können den Testosteronspiegel drücken, beispielsweise starkes Übergewicht, Bewegungsmangel, eine Mangelernährung, intensive körperliche Anstrengung, Stress und ein hoher Alkoholkonsum. Auch verschiedene Erkrankungen können den Testosteronspiegel absenken, etwa schwere Infektionen sowie chronische Erkrankungen. Auch mit dem Alter nimmt der Testosterongehalt im Körper ab.
Zu wenig Testosteron: Woher kommt Testosteronmangel?
Testosteronmangel kann verschiedene Ursachen haben. So können Erkrankungen der Hoden die Testosteronbildung hemmen oder die Störung ist im Bereich des Gehirns zu finden – im Hypothalamus-Hypophysen-System. Die Hormone LH, FSH und GnRH werden dort gebildet und steuern die Testosteronbildung sowie die Spermienbildung. Liegt die Störung in den Hoden, sprechen Mediziner von primärem Hypogonadismus. Liegt die Störung im Hypothalamus-Hypophysen-System, sprechen Mediziner von sekundärem Hypogonadismus.
Störungen der Hoden können zum Beispiel sein:
- Hodenverletzungen
- Hodenentzündungen
- Hodentumoren
Störungen des Hypothalamus-Hypophysen-Systems können zum Beispiel verursacht sein durch:
- Verletzungen des Gehirns
- Hypophyseninsuffizienz (Schwächung oder Ausfall der Hypophyse)
- gutartige Geschwüre in der Hypophyse
Eine Mischform aus primärem und sekundärem Hypogonadismus tritt vor allem im Alter auf und steht im Zusammenhang mit dem metabolischen Syndrom beziehungsweise zu viel Bauchfett (Bauchfett wirkt hormonaktiv). Eine weitere Ursache für Testosteronmangel können genetische Erkrankungen sein, etwa eine Androgen-Resistenz.
Testosteron-Mangel-Syndrom: Symptome von zu wenig Testosteron
Ist der Testosteronspiegel zu niedrig, kann das verschiedene Symptome in unterschiedlicher Intensität verursachen, je nachdem wie ausgeprägt der Testosteronmangel ist. In der Pubertät kann es sein, dass sich Penis und Hoden nicht weiterentwickeln, der Stimmbruch ausbleibt, die Muskulatur unterentwickelt ist, keine Erektionsfähigkeit besteht, kein sexuelles Verlangen vorhanden ist oder die Spermienbildung beeinträchtigt ist.
Im Erwachsenenalter zeigt sich zu wenig Testosteron unter anderem durch Erektionsstörungen, den Rückgang der sexuellen Aktivität, Libidoverlust, Stimmungsschwankungen, Rückgang der Muskulatur, Zunahme von Bauchfett, Verkleinerung der Hoden sowie einer Vergrößerung der Brüste.
Testosteronmangel behandeln
Diagnostiziert der Arzt einen zu niedrigen Testosteronspiegel, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diesen im Rahmen einer Hormonersatztherapie auszugleichen. Experten empfehlen, Testosteron nur dann als Therapie zu verabreichen, wenn ein Hypogonadismus eindeutig diagnostiziert wurde und die Werte eindeutig unter den Normalwerten für gesunde Männer liegen. Welches Präparat Anwendung findet, ist abhängig von der Ursache des Testosteronmangels. So kann Testosteron verabreicht werden oder GnRH. Wichtig bei der Gabe von Medikamenten im Rahmen einer Testosteronersatztherapie ist, mögliche Risiken abzuwägen.
So ist bei erhöhten PSA-Wert oder einem vorliegenden Prostatakarzinom die Gabe von Hormonen in der Regel kontraindiziert. Auch eine schwere Herzinsuffizienz (Herzschwäche) gehört zu den Erkrankungen, bei welchen eine Gabe gründlich abgewogen werden muss. Die Einnahme von Testosteron unter ärztlicher Aufsicht wird von regelmäßigen Kontrolluntersuchungen begleitet. Dazu gehören Blutuntersuchungen, Untersuchungen der Prostata sowie rektale Untersuchungen.
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Altersbedingter Testosteronmangel: Testosteron-Mangel-Syndrom
Altersbedingter Testosteronmangel hat viele Namen: Andropause, männliche Wechseljahre, Testosteron-Mangel-Syndrom (TDS) oder Klimakterium virile wird das altersbedingte Absinken der Testosteronspiegels genannt. Heute hat sich die Bezeichnung „late-onset male hypogonadism“ (LOH) für diese Form des primären und sekundären Hypogonadismus großteils durchgesetzt.
Ab dem 35. Lebensjahr nimmt der Testosteronspiegel beim Mann kontinuierlich ab. Schätzungen zufolge haben 20 Prozent der Männer über 60 Jahre einen Testosteronmangel – oft verbunden mit dem Metabolischen Syndrom, das mit einer vermehrten Fettansammlung am Bauch, Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhten Cholesterin- und Zuckerwerten verknüpft ist. Der Grund: mit zunehmendem BMI sinkt der Testosteronspiegel. Denn inneres Bauchfett ist hormonaktiv. Das bedeutet, das viszerale Fettgewebe in der Lage ist, Androgene in Östrogen und andere Hormone umzuwandeln sowie selbst Hormone zu bilden. Das führt nicht nur zu einer verminderten Libido und Erektionsproblemen.
Altersbedingtes Testosteron-Mangel-Syndrom: Symptome
Zu den möglichen Symptomen des altersbedingten Testosteron-Mangel-Syndroms gehören:
- verminderte Libido
- Erektionsprobleme
- Antriebslosigkeit
- depressive Verstimmungen
- verstärktes Schwitzen
- erhöhtes Osteoporoserisiko
- Schlafstörungen
- Ängstlichkeit
- Gedächtnisstörungen
- nachlassende sexuelle Lust
- Müdigkeit
- allgemeine körperliche Abgeschlagenheit
- trockene Haut
- schleichende Knochenerweichung
- Abnahme von Muskelmasse
- Zunahme von Körperfett
- teilweise Vergrößerung der Brüste
- Abnahme der Körperbehaarung
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Quellen:
maennergesundheitsportal.de: „Männliche Hormone (Testosterone)“. Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
gesundheit.gv.at: „Testosteronmangel beim Mann“. Online-Information des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreich.
gesundheit.gv.at: „Testosteronmangel im Alter“. Online-Information des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreich.
netdoktor.de: „Testosteronmangel“. Online-Information von NetDoktor.
gesundheitsinformation.de: „Wie funktionieren die männlichen Geschlechtsorgane?“ Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).