Mit dem neuen Projektplaner für energetische Sanierung unterstützen wir Sie Schritt für Schritt!
Adrenalin, Noradrenalin & Kortisol: Wirkung der Stresshormone
Was sind Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol?
Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol sind Stresshormone, die der Körper dann ausschüttet, wenn eine Situation als herausfordernd, bedrohlich oder lebensgefährlich wahrgenommen wird. Stresshormone machen den Körper reaktionsbereit. Er stellt sich auf „Kampf“ oder „Flucht“ ein. Stresshormone werden sowohl bei akutem als auch bei chronischem Stress ausgeschüttet und vom Körper sogar bei positiv erlebtem Stress gebildet, etwa bei einer Achterbahnfahrt.
Ein sehr bedeutender Bereich im Gehirn für das Erleben von Stress und Angst ist die Amygdala (Corpus amygdaloideum). Sie ist ein Teil des Limbischen Systems im Gehirn. Ihre Nervenzellen werden dann aktiv, wenn bei ihr Signale ankommen, die eine erhöhte Aufmerksamkeit und Reaktionsbereitschaft erfordern oder die mit Ängsten verbunden sind.
Wird eine bestimmte Reizschwelle überschritten, setzt die Amygdala die Stressreaktionen in Gang: Über die Nervenstränge des sympathischen Nervensystems im Rückenmark wird das Signal „Gefahr“ an das Nebennierenmark gesendet. Dieses reagiert sofort mit der Produktion von Adrenalin und Noradrenalin. Zeitgleich „funkt“ die Amygdala „Gefahr“ an den Hypothalamus, eine wichtige Schaltzentrale im Zwischenhirn. Dieser reagiert mit der Ausschüttung verschiedener hormoneller Botenstoffe, welche eine Reaktionskette in Gang setzen, die schließlich dazu führt, dass die Rinde der Nebenniere das Stresshormon Kortisol ausschüttet.
Lesetipp: Stress-Test: Wie gestresst sind Sie – und droht ein Burnout?
Wie Adrenalin wirkt
Was macht Adrenalin mit dem Körper? Das Stresshormon Adrenalin, auch Epinephrin genannt, wird im Nebennierenmark gebildet. Es setzt Energiereserven frei und schärft die Sinne. So lässt es den Blutdruck steigen, das Herz schneller schlagen und beschleunigt die Atmung, damit die Organe besser durchblutet und mit Sauerstoff versorgt sind – um die nötige Leistung bringen zu können. Zugleich lässt Adrenalin den Blutzuckerspiegel ansteigen, damit Organe und Muskeln Energie zur Verfügung haben. Die Pupillen vergrößern sich, das Sichtfeld erweitert sich. Konzentration und Aufmerksamkeit nehmen zu. Die Muskeln spannen sich an.
Was passiert, wenn zu viel Adrenalin ausgeschüttet wird? Ein langfristig erhöhter Adrenalinspiegel kann unter anderem zu Herz-Kreislauf-Beschwerden führen, sowie Bluthochdruck und Diabetes begünstigen.
Wie Noradrenalin wirkt
Was macht Noradrenalin mit dem Körper? Noradrenalin, auch Norepinephrin genannt, ist ebenfalls ein Stresshormon. Es wird im Nebennierenmark gebildet. Wie Adrenalin gehört Noradrenalin zu der Gruppe der sogenannten Katecholamine. Sie sind zum einen Überträgerstoffe des Nervensystems und zum anderen Hormone, welche Stressreaktionen steuern. Noradrenalin wirkt wie Adrenalin: Es steigert den Blutdruck und den Herzschlag und beschleunigt die Atmung. Es macht wacher, aufmerksamer und konzentrierter. Der Körper wird leistungsfähiger und kann rasch reagieren.
Was passiert, wenn zu viel Noradrenalin ausgeschüttet wird? Ein langfristig erhöhter Noradrenalinspiegel kann unter anderem Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Beschwerden und Schlafstörungen zur Folge haben.
Wie Kortisol wirkt
Was macht Kortisol mit dem Körper? Kortisol (Cortisol), auch Hydrocortison genannt, ist ein in der Nebennierenrinde gebildetes Stresshormon. Es gehört zur Gruppe der Steroidhormone und beeinflusst viele Stoffwechselvorgänge sowie das Immunsystem. Beispielsweise bewirkt es eine verstärkte Neubildung von Zucker und einen Abbau von Eiweißen. Zudem unterdrückt Kortisol Entzündungsreaktionen und Immunreaktionen.
Was passiert, wenn zu viel Kortisol ausgeschüttet wird? Ein langfristig erhöhter Kortisolspiegel kann unter anderem zu einem krankhaft erhöhten Blutzucker, einem schwachen Immunsystem sowie zu einer Muskelschwäche führen.
Lesetipp: Stress abbauen: Was hilft gegen Stress?
Wann werden Stresshormone ausgeschüttet?
Unter potenziell lebensbedrohlichen Situationen wird der Körper von Stresshormonen überflutet. Die Amygdala signalisiert: Es geht ums Überleben. Der Körper muss in Sekundenschnelle bereit sein für Kampf oder Flucht. Zu Zeiten des Säbelzahntigers war diese Reaktion überlebenswichtig. Heutzutage ist man in der Regel eher selten lebensbedrohlichen Situationen ausgesetzt. Eine Flut an Stresshormonen zum Schutz des Lebens wird zum Beispiel ausgeschüttet, wenn man ein traumatisches Erlebnis hat. Etwa in einen Unfall verwickelt ist, psychische oder physische Gewalt erfährt oder mit dem Verlust einer geliebten Personen konfrontiert wird.
Nicht nur existenzielle Situationen führen zur Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol. In unserem Alltag gibt es viele harmlosere, aber dennoch als sehr stressig empfundene Situationen, welche die Amygdala aktivieren. Das können Termindruck, familiäre oder berufliche Auseinandersetzungen, Sorgen vor Krankheit oder Arbeitslosigkeit, stärkeres Bremsen auf der Autobahn, Angst vor einer Präsentation oder Prüfung oder eine generelle Überforderung mit den täglichen Anforderungen sein. Ab wann etwas als stressig, belastend und überfordernd wahrgenommen wird, ist von Person zu Person verschieden. Auch positiver Stress aktiviert Stresshormone, etwa wenn wir beruflich „im Flow“ sind, einen Fallschirmsprung wagen, Klettern gehen, mit hoher Geschwindigkeit Fahrrad fahren oder eine freudige Überraschung erfahren.
Wie kann man Stresshormone abbauen?
Ist die Stresssituation überwunden, wird die Ausschüttung von Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol heruntergefahren. Das parasympathische Nervensystem wird aktiv. Bestimmte Botenstoffe sorgen nun dafür, dass der Körper zur Ruhe kommt und entspannen kann. Diese Regenerationsphase ist bedeutend für den Körper, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen und das Erlebte zu verarbeiten. Kurzfristiger Stress macht nicht krank. Der Körper ist darauf ausgelegt, mit akutem Stress klarzukommen. Anders sieht das bei chronischem Stress aus, bei dem der Körper anhaltend unter dem Einfluss der Stresshormone steht. Eine andauernde Überflutung durch Stresshormone kann krank machen.
Doch wie lassen sich Stresshormone aktiv senken? Neben Pausen, Erholung und ausreichend Schlaf spielt Bewegung eine bedeutende – wenn nicht gar die bedeutendste – Rolle für den Stressabbau. Experten raten, mindestens 30 Minuten am Tag körperlich aktiv zu sein. Sport in der Gruppe hat für viele einen zusätzlich stresshemmenden Faktor: Man kann sich mit anderen austauschen, aber auch zusammen lachen und sich ablenken. So mancher trainiert auch gerne allein und genießt die ruhigen Joggingrunden im Freien. Für welche Art der Bewegung man sich auch entscheidet: Spaß muss es machen. Sonst stresst es und man bleibt nicht lange dabei.
Lesetipp: Yoga für Einsteiger: Drei einfache Yoga-Übungen gegen Stress.
Quellen:
Interview mit Dr. med. Torsten Grüttert, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Chefarzt der Privatklinik Duisburg.
gesund-bund.de: „Stress: Auswirkungen auf Körper und Psyche“. Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
leitbegriffe-bzga.de: „Stress und Stressbewältigung“. Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
endokrinologie.net: „Dauer-Stress gefährdet Hormongleichgewicht – Erholung oft langwierig“. Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie e. V. (DGE).
internisten-im-netz.de: „Stress“. Online-Information des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten (BDI).
gesundheit.gv.at: „Noradrenalin“. Online-Information des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreich.
gesundheit.gv.at: „Kortisol“. Online-Information des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreich.
apotheken-umschau.de: „Adrenalin – das Alarmhormon“. Online-Information von Apotheken Umschau.
tk.de: „Wie Gehirn und Hormone die Stressreaktion steuern“. Online-Information der Techniker Krankenkasse.
gesundheitsinformation.de: „Welche Aufgaben haben die Hormone?“. Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
gesundheitsinformation.de: „Depression“. Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).