Magengeschwür behandeln: Therapie des Schleimhautschadens
Magengeschwür: Ursachen des Ulcus ventriculi
Damit der Arzt weiß, wie er ein Magengeschwür behandeln muss, sucht er zu Beginn der Therapie nach den Ursachen. Bei gesunden Menschen befinden sich die schützenden Stoffe der Magenschleimhaut und die aggressive Magensäure im Gleichgewicht, sodass die Magensäure tatsächlich nur die Nahrung zerlegt, aber nicht die Magenschleimhaut und Magenwand angreift. Gerät dieses Gleichgewicht durcheinander, entsteht eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis), welche chronisch werden kann. Dabei produziert der Magen zu viel Säure und die schützenden Stoffe der Magenschleimhaut nehmen ab. In der Folge ist die Magenschleimhaut anfällig für diverse Magenkrankheiten, unter anderem für ein Magengeschwür, das Mediziner als Ulcus ventriculi bezeichnen.
In drei von vier Fällen sind Bakterien namens Helicobacter pylori die Hauptursache der Magenschleimhautentzündung und des Magengeschwürs. Allerdings kommen meist noch weitere Risikofaktoren dazu, etwa Rauchen, hoher Alkohol- und Kaffeekonsum sowie Stress. In seltenen Fällen stecken andere Ursachen hinter der Magenerkrankung, zum Beispiel eine Überfunktion der Nebenschilddrüse. Dabei handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, bei der es zu einem Kalziumüberschuss kommt. Das wiederum führt zu einer Überproduktion des Hormons Gastrin, das die Magensäureproduktion anregt. Auch das sogenannte Zollinger-Ellison-Syndrom geht mit einer Überproduktion von Gastrin und Magensäure einher. Grund hierfür ist ein Tumor in der Bauchspeicheldrüse oder im Zwölffingerdarm. Schließlich gibt es noch eine Erkrankung, die sich “Epidermaler Wachstumsfaktor-Mangel” nennt, und das Gleichgewicht zwischen Magensäure und schützenden Stoffen der Magenschleimhaut stört.
Diagnose per Magenspiegelung beim Magengeschwür
Einen ersten Verdacht auf ein Magengeschwür bekommt der Arzt bereits durch eine Befragung (Anamnese) des Patienten sowie durch das Abtasten des Oberbauchs. Empfindet der Betroffene dabei Bauchschmerzen, ist das ein wesentliches Indiz. Eine Ultraschalluntersuchung sowie eine Blutuntersuchung können weitere Hinweise liefern. Sicherheit bringt jedoch nur eine Magenspiegelung. Dabei bekommt der Patient unter örtlicher Betäubung eine Art biegsamen Schlauch mit einer kleinen Kamera über Mund und Speiseröhre in den Magen eingeführt. Der Arzt kann sich auf diese Weise die Magenschleimhaut genau ansehen und Gewebeproben entnehmen, um zu prüfen, ob es sich wirklich um ein Magengeschwür und nicht um eine Gastritis oder Magenkrebs handelt. Außerdem kann er die Gewebeprobe auf das Helicobacter pylori hin untersuchen.
Magengeschwür behandeln durch Medikamente
Ist tatsächlich das Bakterium Hauptursache des Magengeschwürs, kommen Antibiotika zum Einsatz. Darüber hinaus sind Medikamente sinnvoll, die das Gleichgewicht zwischen Magensäure und Magenschleimhaut wiederherstellen. So lässt sich auch ein Magengeschwür behandeln, das nicht durch das Bakterium zustande gekommen ist. Dabei gibt es Mittel, die die Produktion von Magensäure drosseln oder die vorhandene Magensäure neutralisieren. Hilfreich sind des Weiteren Wirkstoffe, die die Magenbewegungen anregen und dem Magen helfen, sich zu entspannen.
Therapie gegen Magengeschwür mit Ernährung unterstützen
Mindestens bis zum erfolgreichen Ende der Therapie sollten Sie ergänzend dazu auf alles verzichten, was die Magenschleimhaut zusätzlich reizen könnte. Dazu gehören sehr heiße oder sehr scharfe Speisen, fettreiche Lebensmittel, Alkohol, Kaffee und Nikotin. Bestimmte Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure sind ebenso wenig ratsam – sollten Sie darauf jedoch beispielsweise zur Blutverdünnung angewiesen sein, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über geeignete Alternativen, bevor Sie die Mittel absetzen. Menschen, die stark unter Stress stehen, können dem mit Entspannungstechniken entgegenwirken. Empfehlenswert sind zum Beispiel Autogenes Training, Achtsamkeitsmeditation oder Progressive Muskelentspannung.
Magengeschwür behandeln: Wann ist eine Operation nötig?
Normalerweise genügen Medikamente und eine Änderung von Lebensstil und Ernährung, um ein Magengeschwür zu behandeln. Eine Operation ist nur in sehr seltenen Fällen notwendig, wenn es zu Komplikationen kommt. Ein Magendurchbruch, Blutungen, eine Magenverengung oder Magenkrebs lassen sich oft nicht allein medikamentös behandeln. Auch, wenn das Magengeschwür trotz Behandlung selbst nach Monaten noch nicht verheilt ist, kann eine Operation unumgänglich sein.