Krankheiten als Ursache von Müdigkeit
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Krankheiten als Ursache von Müdigkeit

Viele Krankheiten äußern sich unter anderem durch Müdesein. Bei einigen Krankheiten tritt die Müdigkeit jedoch häufiger auf als bei anderen. Bei welchen Erkrankungen dies der Fall ist, erfahren Sie hier.

Müdigkeit bei Erkrankungen

Müdigkeit ist oft eine Begleiterscheinung einer Krankheit. Der Körper signalisiert, dass etwas nicht in Ordnung ist und er sich zum Beispiel gegen eine beginnende Infektion wehren muss. Das Symptom der Müdigkeit kann jedoch unterschiedliche Gesundheitsprobleme aufweisen. So leiden Betroffene bei einigen Erkrankungen stärker unter ständigem Müdesein als im üblichen Maße. Krankheiten, bei denen verstärkte Müdigkeit auftritt, sind:

  • Akute wie chronische Infektionen und Entzündungen
  • Blutarmut (Anämie)
  • Niedriger sowie hoher Blutdruck
  • Herzerkrankungen
  • Lungenerkrankungen
  • Nierenerkrankungen
  • Lebererkrankungen
  • Hormonstörungen
  • Krebs

Infektionen und Entzündungen: Ursache starker Müdigkeit

Bei Viren Erkrankungen, wie einer Erkältung oder einer Virus-Grippe (Influenza), ist ständiges Müdesein eines der ersten Symptome, die auftreten. Bei einer Erkältung folgen Jucken im Nasen- und Rachenraum sowie Druckgefühl oder Schmerzen im Kopfbereich als Symptome, während bei einer Grippe Anzeichen von Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Schüttelfrost und Lichtempfindlichkeit bekannte Begleiterscheinungen sind. 

Blutarmut als Grund für Müdigkeit

Zu Blutarmut kommt es, wenn zu wenig rote Blutkörperchen (Erythrozyten) im Körper transportiert werden. Der in den Blutkörperchen vorkommende Farbstoff Hämoglobin enthält den nötigen Sauerstoff, welcherOrgane und Gewebe versorgen soll. Grund des Erythrozyten Mangels sind Eisen-, Folsäure- oder Vitamin-B12-Mangel. Bedingt durch die Monatsblutungen und dem daraus resultierenden Eisenmangel, leiden vor allem Frauen häufiger unter der Krankheit. Neben Beschwerden von blasser Haut und Leistungsschwäche, ist auch Müdigkeit ein auftretendes Symptom bei Blutmangel. Auch andere Krankheiten wie Nierenstörungen, Knochenmarkserkrankungen oder chronische Sickerblutungen können eine Blutarmut verursachen. Lassen Sie sich also bei auftretenden Symptomen von einem Arzt oder einer Ärztin fachgerecht beraten. 

Blutdruckveränderungen und Müdigkeit

Zu niedriger sowie zu hoher Blutdruck können ebenfalls ein dauerhaftes Müdigkeitsgefühl fördern. Bei zu niedrigem Blutdruck fallen die Beschwerden der Betroffenen in der Regel jedoch geringer aus als bei Personen mit zu hohem Blutdruck. Zu niedriger Blutdruck kann auch aus Bewegungsmangel resultieren, welcher ebenfalls Auslöser von Müdigkeit sein kann. Ebenfalls können eingenommene MedikamenteMüdigkeit als Nebenwirkung haben, weshalb sich Betroffene bei zu niedrigem Blutdruck an eine/n Arzt oder Ärzten wenden sollten.

Zu hoher Blutdruck steigert das Risiko für Herzerkrankungen, Gefäßverengungen und Schlaganfälle und sollte daher umgehend von einem Facharzt oder -ärztin professionell begutachtet werden. Eine genaue Ursache für Bluthochdruck gibt es nicht, jedoch können einige Faktoren wie Übergewicht, Rauchen, Stress oder Bewegungsmangel die Blutdruckveränderung fördern. Eine regelmäßige Blutdruckkontrollebeim Facharzt kann dabei helfen eine Blutdruckveränderung frühzeitig festzustellen und gegebenenfalls zu behandeln. 

Herzerkrankungen als Ursache für Müdigkeit

Herzerkrankungen wie Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen sowie Herzmuskelentzündungen sind Erkrankungen, welche mit ständiger Müdigkeit einhergehen. Bei Herzerkrankungen sind Herzleistungen eingeschränkt, worunter auch einige Organfunktionen leiden können und daraus ein verstärktes Müdesein resultiert. Symptome der Herzschwäche und Herzrhythmusstörung sind vermehrt aufkommende Schwächeanfälle oder gar kurze Ohnmachtsanfälle. Herzmuskelentzündungen sind Auslöser von Infektionen durch Viren, Bakterien oder Pilze. Infolge von Bestrahlungen oder als Überreaktion auf bestimmte Medikamente kann die Erkrankung ebenfalls entstehen. 

Herzerkrankungen sollten immer von einem Facharzt oder -ärztin genauer beobachtet werden, um im schlimmsten Falle sofort handeln zu können. Suchen Sie also beim Aufkommen derartiger Symptome umgehend einen Arzt oder eine Ärztin auf. 

Lungenerkrankungen als Ursache

Lungenhochdruck sowie eine chronische obstruktive Lungenerkrankung (COPD) hängen häufig ebenfalls mit einer ständigen Müdigkeit zusammen. Ein Lungenhochdruck entsteht, wenn sich die Gefäße verengen, an Elastizität verlieren oder Gefäßverschlüsse die Lungenstrombahn verkleinern. Symptome treten meist erst im Verlauf der Erkrankung auf und zeigen sich anhand von schnell eintretender Müdigkeit, beschleunigtem Herzschlag und Atemnot bei schon geringer körperlicher Belastung. 

Durch erschwertes Atmen bei COPD bedingt durch eine geringe Sauerstoffzufuhr können grundsätzlich auch Müdigkeitszustände und starke Erschöpfung Symptom der Erkrankung sein. Betroffene sind meist jahrelang Kleinstpartikeln, die in der Luft rumschweben, ausgesetzt (Arbeiten in der Landwirtschaft, der Tierzucht, in chemischen oder metallverarbeitenden Betrieben) oder Raucher.

Nierenerkrankungen als Ursache für Müdesein

Neben Herz- und Lungen-, ist auch bei Nierenerkrankungen ein lähmender Zustand der Müdigkeit ein häufiges Begleitsymptom. Vermehrt konnte dies vor allem bei chronischer Nierenentzündung und chronischem Nierenversagen festgestellt werden. Weitere Symptome sind Beschwerden beim Wasserlassen sowie eine Veränderung der Beschaffenheit des Urins. 

Lassen Sie sich bei Verdacht auf einer Nierenerkrankung umgehend von einem Facharzt beraten, um weiteres ausschließen zu können.

Müdigkeit bedingt durch Lebererkrankung

Die Leber ist einer unserer wichtigsten Organe, da sie Schadstoffe entsorgt und vieles im menschlichen Körper reguliert. Darunter unter anderem den Stoffwechsel und die Galle. Außerdem produziert sie, wie andere Organe in unserem Körper, lebenswichtige Hormone (Sexual-, Wachstumshormone sowie Insulin und Glukagon). Sollte das vielseitige Organ nun erkranken, löst das häufig eine ständige Müdigkeit sowie weitere Beschwerden, wie Antriebsschwäche und Appetitslosigkeit, aus. Ursachen von Leberschäden sind Virus-Infektionen, die zu Leberentzündungen, wie Hepatitis A, B, C, D, E führen, Stoffwechselstörungen, Fettleibigkeit und Autoimmunerkrankungen, Medikamente und übermäßiger Alkoholkonsum. 

Lebererkrankungen sollten umgehend ärztlich untersucht werden, um schlimmeres zu vermeiden. Mehr über die Leber, ihre Aufgaben und Funktionen, erfahren Sie hier.

Hormonstörungen: Müdigkeit als häufiges Symptom

Ein ausgeglichener Hormonhaushalt wirkt sich positiv auf Müdigkeit, Wachheit und Schlaf aus. Herrscht jedoch ein Ungleichgewicht, kann das schwerwiegende Folgen mit sich tragen. 

Schilddrüseunter- und überfunktion

Bildet die Schilddrüse zu wenig Hormone, führt das zu einer Schilddrüsenunterfunktion, was sich negativ auf die Hirnfunktion, die Verdauung, den Stoffwechsel, die Psyche und das Herz-Kreislauf-System auswirken kann. Es kann auch vorkommen, dass die Schilddrüse zu viele Hormone produziert. Hier sprechen Experten von einer Schilddrüsenüberfunktion. Ursachen einer Überfunktion sind Erkrankungen der Nebenschilddrüse sowie Tumore oder eine chronische Nierenschwäche.

Krebs kommt häufig mit Müdigkeit einher

Auch bei Krebstumoren ist Müdigkeit ein frühes Symptom. Besonders bei Blutkrebs (Leukämie) und Lymphdrüsenkrebs (Lymphom) klagen Betroffene über lähmende Müdigkeit. Während der Krebstherapie (Bestrahlung, Chemotherapie) ist ein starkes Müdigkeitsgefühl gängig. Hier sprechen Experten von sogenannter tumorbedingter Fatigue, unter der fast alle Krebspatienten leiden.

Der Zustand der Müdigkeit kann viele unterschiedliche Ursachen haben. In den meisten Fällen lässt sie sich einfach beheben, sie kann jedoch auch schwerwiegende Erkrankungen mit sich bringen. Suchen Sie bei akuter Müdigkeit dennoch einen Arzt auf, um schlimmere Krankheiten und Folgen derer zu vermeiden. 

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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