Influenza: Das müssen Sie über die Grippe wissen
Grippe oder Erkältung: Was ist der Unterschied zwischen Grippe und grippalem Infekt?
Grippe und grippaler Infekt unterscheiden sich durch ihre Erreger. Hinter letzterem stecken meistens Rhinoviren, die sich in Nase und Rachen besonders wohl fühlen. Husten, Bronchitis und laufende Nase sind zwar lästig, aber nicht lebensbedrohlich. Grippeviren sind nicht minder ansteckend, verursachen jedoch oft wesentlich heftigere Symptome.
Wer ist der Erreger der Grippe?
Vom Influenzavirus, dem Erreger der echten Grippe, gibt es mehrere Subtypen. Einige davon befallen bevorzugt Menschen, andere treten bei Vögeln oder Haustieren wie Schweinen, Pferden und Hunden auf. Weltweit sind ständig irgendwo Reservoire vorhanden, aus denen sich bei Mensch und Tier neue Grippeepidemien entwickeln. Für den Menschen sind vor allem Influenza A- und Influenza B-Viren ansteckend.
Warum ist die Grippe so gefährlich?
Bei den meisten Infektionskrankheiten sorgt Ansteckung für lebenslange Immunität. Das Immunsystem merkt sich die besonderen Merkmale eines Erregers und aktiviert bei neuerlicher Infektion zeitnah Immunzellen und Antikörper gegen den Eindringling.Bei der Grippe funktioniert das nicht, da sich die Erreger schnell verändern. Humanpathogene und tierpathogene Grippeviren sind in der Lage, Erbinformationen miteinander auszutauschen. Heraus kommt ein "neues" Grippevirus, gegen das eine bestehende Immunität nur begrenzt oder überhaupt nicht schützt. Daher ist eine Grippeschutzimpfung lediglich gegen einen definierten Erreger möglich - bei jeder erneuten Grippewelle besteht wieder Ansteckungsgefahr.
Wie ansteckend ist die Grippe und wie erfolgt die Infektion mit Grippeviren?
Grippeviren verbreiten sich vor allem durch Tröpfcheninfektion. Die Viren vermehren sich im Flimmerepithel des Atmungstraktes und verteilen sich beim Sprechen, vor allem aber durch Husten oder Niesen in der Umgebung. Ebenso ist eine Weitergabe durch Schmierinfektionen und Kontakt mit kontaminierten Oberflächen möglich, vor allem beim Händeschütteln und Küssen.Haben die Grippeviren die Schleimhaut eines neuen Wirtes geentert, vermehren sie sich rasch und machen diesen infektiös. So kommt es zu epidemischen Ausbrüchen, die sich dank des modernen Verkehrs weltweit verbreiten und zu Pandemien ausweiten können.
Grippe: Wer ist gefährdet?
Bei schwacher Immunabwehr reichen wenige Grippeviren für eine Infektion aus. Das gilt insbesondere für Kinder, bei denen das Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist und alte Menschen, da dieses nicht mehr so gut funktioniert wie in jungen Jahren.Ebenso haben die Viren leichtes Spiel, wenn Grunderkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Lungenkrankheiten oder Diabetes das Immunsystem in Mitleidenschaft ziehen. Gleiches gilt für die Schwangerschaft: Grippe gefährdet das ungeborene Kind.
Welches sind die typischen Anzeichen einer Grippe?
Im Gegensatz zum grippalen Infekt beginnt eine Grippe schlagartig. Zu Fieber, Husten und Halsschmerzen kommen oft weitere Symptome wie Schüttelfrost, Übelkeit und Erbrechen sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Manche Patienten leiden an Magen-Darm-Beschwerden. Das Krankheitsgefühl ist wesentlich ausgeprägter als bei grippalen Infekten.Allerdings sind die Anzeichen unterschiedlich stark ausgeprägt - bei einigen Patienten verläuft die Grippe mit wenig Beschwerden oder symptomfrei. Ansteckend sind die Betroffenen trotzdem.
Wie lange dauert die Grippe?
Die Inkubationszeit liegt bei ein bis zwei Tagen. Je nach persönlicher Konstitution dauert die akute Phase der Erkrankung bis zu einer Woche, manchmal auch wesentlich länger. In diesem Zeitraum ist ein Grippekranker infektiös.Bei Senioren und chronisch Kranken treten Verschlimmerungen meist drei bis zehn Tage nach Krankheitsbeginn auf. Lungenentzündungen und Hirnhautentzündungen sind langwierig, ebenso Mittelohrentzündungen, die gehäuft bei Kindern auftreten.