Hypnose gegen Angst: Panikattacken, Phobien & Co. lindern
Wie kann Hypnose gegen eine Angststörung helfen?
Normalerweise ist Angst eine natürliche Reaktion in möglichen Gefahrensituationen. Doch manche Menschen haben auch dann Angst, wenn objektiv betrachtet kein Grund dazu besteht. Schränkt die Angst den Alltag oder das Wohlbefinden ein, handelt es sich um eine Angststörung. Betroffenen ist meistens bewusst, dass ihre Angst irrational ist – trotzdem können sie diese nicht einfach abstellen.
An diesem Punkt setzt die Hypnosetherapie an. Mithilfe von Hypnose versetzt der Therapeut den Patienten in einen veränderten Bewusstseinszustand: die Trance. Der bewusste Verstand „ruht“ dabei, sodass Therapeut und Patient leichter Zugang zu unbewussten Vorgängen erhalten.
Der Patient kann während der Hypnose angstauslösende Situationen und Bilder in seiner Vorstellung nachempfinden. Durch den sicheren Rahmen der Therapiesitzung fühlt er aber auch, dass ihm nichts Schlimmes passieren wird. Auf diese Weise kann er lernen, seine Ängste zunächst in seiner Fantasie zu überstehen – und später dann in der Realität zu bewältigen.
Wie läuft die Hypnosetherapie gegen Angst ab?
Wie genau die Hypnose gegen Angst abläuft, hängt unter anderem von der Methode des Hypnotherapeuten ab. In den meisten Fällen beginnt die Hypnosetherapie mit einem ausführlichen Anamnesegespräch. Darin befragt der Therapeut den Patienten nach dessen Vorgeschichte, Ängsten, körperlichen Symptomen und Beschwerden sowie nach eventuellen Begleiterkrankungen.
Erst dann beginnt die eigentliche Hypnose gegen die Angst. Der Therapeut spricht mit beruhigender Stimme zu dem Patienten. Nach und nach gleitet der Patient dadurch in einen tiefenentspannten Zustand, also in die Trance. Dabei schläft der Patient nicht und kann auch nicht dazu gebracht werden, etwas zu tun, das er nicht möchte.
Der Therapeut kann dem Patienten außerdem Tipps zur Selbsthypnose geben. So kann der Betroffene außerhalb der Therapiesitzungen üben, sich in angstauslösenden Situationen zu beruhigen und zu entspannen.
Lässt sich jede Angst mit Hypnose heilen?
Die Hypnose funktioniert nur dann, wenn der Patient dem Therapeuten vertraut. Dann lässt sich im Prinzip jede Angst zumindest lindern. Trotzdem ist es ratsam, sich bei einer Angststörung – zum Beispiel bei der generalisierten Angststörung– und regelmäßigen Panikattacken nicht allein auf die Hypnotherapie zu verlassen. Sie kann zwar eine hilfreiche Unterstützung der Psychotherapie darstellen, diese jedoch nicht ersetzen.
Bei welchen Krankheiten sollte man keine Hypnose machen?
Bei manchen Erkrankungen raten Experten von einer Hypnose ab, da das Verhalten des Patienten im Trancezustand unvorhersehbar wäre oder sich sein Zustand durch die Tiefenentspannung noch verschlechtern könnte. Das gilt zum Beispiel bei Psychosen und Persönlichkeitsstörungen wie der Borderline-Störung. Auch bei manchen verdrängten Traumata kann es gefährlich werden, wenn man diese zurück an die Oberfläche holt.
Patienten mit schweren Depressionen leiden oft an Antriebslosigkeit – hier kann der passive, entspannte Zustand während der Hypnose zu einer Verschlechterung führen. Vorsicht geboten ist außerdem bei Epilepsie- und Parkinson-Patienten.
Sollten die Ängste eine Begleiterscheinung einer dieser Krankheiten sein, ist eine Hypnosetherapie, wenn überhaupt, nur unter medizinischer Aufsicht und mit größter Vorsicht angeraten.