Herzinfarkt ohne Symptome: Stummer Herzinfarkt häufiger als gedacht
Stummer Herzinfarkt: Symptome bleiben aus
Üblicherweise äußert sich ein Herzinfarkt mit typischen Symptomen. Dazu gehören starke, brennende Schmerzen in der Brust, die länger als fünf Minuten anhalten. Die Schmerzen können dabei in Schulter, Rücken, Arm, Hals und Kiefer ausstrahlen. Atemnot, massive Engegefühle, Übelkeit, Schmerzen im Oberbauch, Erbrechen, kalter Angstschweiß und fahle Haut gehören ebenfalls zu den Symptomen.
45 Prozent aller Herzinfarkte ohne Symptome
Bei schätzungsweise 45 Prozent aller Herzinfarkte bleiben die Symptome allerdings aus – oder der Herzinfarkt zeigt sich durch unspezifische Symptome, die von dem Betroffenen und auch von Ärzten oftmals nicht als Infarkt-Symptome gedeutet werden. Mediziner sprechen dann von einem stummen Herzinfarkt oder stillen Herzinfarkt. Der stumme Herzinfarkt ist besonders riskant, da die Patienten nicht die raschen, lebendrettenden Maßnahmen erhalten, die sie bräuchten. Das Risiko, an dem Herzinfarkt zu sterben, steigt nach einem stummen Herzinfarkt um ein Drittel an.
Stumme Herzinfarkte bleiben oft lange unerkannt
Oftmals werden die Spuren des stummen Herzinfarkts erst viel später entdeckt – etwa bei einem EKG, das aufgrund einer anderen Erkrankung durchgeführt wird. Männer sind vom stummen Herzinfarkt häufiger betroffen als Frauen. Dennoch tragen Frauen Studien zufolge ein potentiell höheres Risiko, nach einem stillen Herzinfarkt zu versterben.
Stiller Herzinfarkt? Warum der Herzinfarkt oft stumm ist
In Zusammenhang mit der Frage, warum Herzinfarkte bei Frauen oftmals unerkannt bleiben, wird die höhere Schmerztoleranz von Frauen diskutiert. Doch nicht nur die Schmerzwahrnehmung als solche spielt eine Rolle, wenn der Herzinfarkt unbemerkt bleibt. Zu beachten ist auch, dass viele unspezifische Warnsignale, die auf einen drohenden Herzinfarkt hindeuten, wie etwa Übelkeit, Müdigkeit, Unwohlsein oder geschwollene Beine, meist nicht mit Schmerzgefühlen einher gehen. Zudem behindern geschädigte Nervenbahnen häufig die Übertragung von Schmerzsignalen – das Risiko ist bei Diabetikern erhöht.