Grippeimpfung: Wie sinnvoll und mit welchen Nebenwirkungen?
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Grippeimpfung: Wie sinnvoll und mit welchen Nebenwirkungen?

Während einige Menschen regelmäßig jeden Herbst eine Grippeimpfung durchführen lassen, halten andere diese Schutzmaßnahme für übertrieben. Auch fürchten sie die Nebenwirkungen, die im Zuge der Impfung auftreten können. Wir haben für Sie die Vor- und Nachteile der Schutzimpfung vor der Infektionskrankheit beleuchtet.

Das sind die Risikogruppen

Die Grippeimpfung ist grundsätzlich jedem Menschen zu empfehlen, doch die ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts hat eine Liste von Risikogruppen herausgegeben, für die die Impfung besonders wichtig ist. Sie umfasst alle Menschen, deren Immunsystem schwächer als das anderer ist. Zu ihnen zählen Kinder, Menschen über 60 Jahre sowie Patienten mit chronischen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, der Lunge, der Leber oder der Nieren. Auch Diabetes-Patienten und an anderen Stoffwechselerkrankungen Leidende, Menschen mit neurologischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose und solche mit Immunschwäche, beispielsweise ausgelöst durch das HI-Virus, sollten sich impfen lassen. Für Berufstätige im medizinischen und pflegerischen Umfeld ist die Grippeimpfung ebenfalls sinnvoll.

Mögliche Nebenwirkungen der Grippeimpfung

Die Nebenwirkungen sind bei einer Grippeimpfung vergleichsweise milde. Die Haut um die Einstichstelle herum kann sich röten und anschwellen. Manchmal tritt auch Juckreiz auf. Bei wenigen Impfpatienten zeigen sich Erkältungssymptome. Zu ihnen kann leichtes Fieber zählen, außerdem Schwitzen, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Müdigkeit. Diese Symptome klingen aber im Allgemeinen nach ein bis zwei Tagen von selbst wieder ab. Kinder im Alter zwischen zwei und sechs Jahren bekommen eine andere Form der Grippeimpfung: Ihr Impfstoff enthält abgeschwächte Lebendviren, die einen noch besseren Schutz versprechen. Die Impfung wird durch Nasenspray vorgenommen. Hier zählt manchmal eine laufende Nase zu den Nebenwirkungen.

Vorsicht bei Allergie gegen Hühnereiweiß!

Da durch den Produktionsprozess in den meisten Impfstoffen gegen Grippe Hühnereiweiß enthalten ist, sollten Sie eine Allergie gegen diese Substanz Ihrem Arzt mitteilen. Er gibt Ihnen dann einen anderen Impfstoff, der kein Hühnereiweiß enthält. Andernfalls kann neben den leichten Nebenwirkungen ein gefährlicher allergischer Schock auftreten.

Wie sinnvoll ist der erneute Schutz jedes Jahr?

Die Weltgesundheitsorganisation gibt Jahr für Jahr eine neue Wirkstoffkombination für die Grippeimpfung bekannt. Das ist notwendig, da die Grippeerreger sehr wandelbar sind. Manche Menschen denken, dass die Impfung aufgrund der möglichen Nebenwirkungen und der Tatsache, dass der Impfstoff nicht zu 100 Prozent vor der Erkrankung schützt, wenig sinnvoll ist. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: Erkrankungen, die trotz der Impfung auftreten, verlaufen deutlich glimpflicher als sonst. Außerdem verwechseln viele Menschen noch immer den vergleichsweise harmlosen grippalen Infekt mit einer echten Grippe, die bei einem schwachen Immunsystem im schlimmsten Fall tödlich enden kann.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
GS
Gisèle Schneider
Autor/-in
Gesunde Ernährung und Sport sind für Gisèle Schneider nicht nur im Alltag wichtige Themen. Seit Jahren behandelt Sie in Ihren Artikeln Fragen rund um Sport, Ernährung und Medizin.
Gisèle Schneider
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