Hepatitis A: Impfung gegen die Infektionskrankheit
Wer sollte sich gegen Hepatitis A impfen lassen?
Hepatitis A ist eine klassische Reisekrankheit, die vor allem in industriell weniger gut entwickelten Ländern weit verbreitet ist. Allerdings ist eine Ansteckung auch hierzulande möglich. Einige Risikogruppen sind in Hinblick auf eine Hepatitis-A-Infektion besonders gefährdet. Das Robert-Koch-Institut rät diesen Personen deshalb zu einer Impfung. Zu den Risikogruppen gehören:
- Personen mit Lebererkrankungen
- Reisende in Regionen mit hoher Hepatitis-Dichte
- Bewohner von (psychiatrischen) Pflegeeinrichtungen
- Patienten, die häufig Blutbestandteile erhalten - zum Beispiel Menschen, die unter Hämophilie leiden
- Menschen mit einem Sexualverhalten mit hoher Infektionsgefahr
Das Hepatitis-A-Virus wird häufig über Schmierinfektionen übertragen und ist sehr widerstandsfähig. Eine Impfung ist deshalb auch für bestimmte Berufsgruppen zu empfehlen, wie etwa:
- medizinisches Pflegepersonal
- Mitarbeiter in der Lebensmittelverarbeitung
- Kanalisationsarbeiter mit Abwasserkontakt
- Personal in Kinderbetreuungseinrichtungen (auch Reinigungs- und Küchenkräfte)
Zeitplan für die Hepatitis-A-Impfung
Eine Impfung gegen Hepatitis A allein ist ab dem zwölften Lebensmonat möglich. Die kombinierte Impfung gegen Hepatitis A und Hepatitis B wird ab dem zweiten Lebensjahr durchgeführt.
Wenn Sie kurzfristig verreisen wollen, ist eine Last-minute-Impfung gegen Hepatitis A circa 14 Tage vor Antritt der Reise möglich. Um einen langfristigen Impfschutz zu erhalten, ist allerdings sechs bis zwölf Monate später eine zweite Dosis nötig.
Die Kombi-Impfung gegen Hepatitis A und B wird mit drei Impfterminen durchgeführt: Zwischen dem ersten und zweiten Termin liegen vier Wochen. Die dritte Injektion erfolgt sechs bis zwölf Monate nach der zweiten.
Wann ist eine Auffrischung nötig?
Laut Robert-Koch-Institut bleiben 90 bis 99 Prozent der geimpften Personen 25 bis 40 Jahre lang immun. Eine lebenslange Immunität wird vermutet. Daher ist eine Auffrischimpfung der Impfung gegen Hepatitis A in der Regel nicht notwendig.
Bei immungeschwächten Patienten oder Personen einer Risikogruppe kann ein Nachimpfen mitunter sinnvoll sein. Die tatsächliche Notwendigkeit wird mithilfe der sogenannten Titerkontrolle überprüft. Dabei wird eine Blutprobe auf ihren Antikörpergehalt getestet. Sollten nur noch wenige bis gar keine Antikörper gegen das Virus vorhanden sein, ist eine Auffrischung nötig.
Wie hoch sind die Kosten?
Bei einer Impfung gibt es zwei Kostenpunkte: Den Impfstoff und die Betreuung durch den Arzt. Je nach Abrechnungssystem und Umfang der Beratung liegen die Kosten für die ärztliche Betreuung bei 10 bis 30 Euro. Eine Impfdosis gegen Hepatitis A kostet etwa 50 bis 65 Euro, sodass eine Langzeitimmunisierung bei rund 100 bis 130 Euro liegt. Bei einer Vollimmunisierung mit einer Kombi-Impfung gegen Hepatitis A und B müssen Sie mit rund 200 Euro rechnen.
Wenn Sie sich berufsbedingt gegen Hepatitis impfen lassen müssen, trägt der Arbeitgeber die Kosten. Krankenkassen übernehmen die Kosten der Immunisierung manchmal (anteilig) im Rahmen von Zusatzleistungen oder wenn die Impfung vom Robert-Koch-Institut empfohlen wird. Fragen Sie am besten vorher bei Ihrer Versicherung nach.
