Gewichtszunahme während der Periode - daran kann es liegen
Gibt es tatsächlich Gewichtsschwankungen während der Menstruation?
Eine Gewichtszunahme während der Periode beruht weder auf Einbildung noch reinem Zufall. Tatsächlich bewegt sich das Gewicht der meisten Frauen mehr oder weniger stark mit ihrem Hormonhaushalt und damit auch der Menstruation. Ganz besonders direkt vor Beginn der Blutungen steigt das Gewicht häufig, gleichzeitig treten oft einige weitere unangenehme Begleiterscheinungen wie Hautunreinheiten, Stimmungsschwankungen und Heißhunger auf.
Heißhunger, Hormone oder beides?
Bei der Gewichtszunahme vor der Periode spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, die gemeinsam zum Tragen kommen. Oft verspüren Frauen einen gesteigerten Appetit in der Mitte der Periode, wenn der Körper bemüht ist, Reserven aufzubauen, die für eine mögliche Schwangerschaft bereitstehen sollen. Deshalb werden aufgenommene Kalorien auch effizienter gespeichert.
Tritt keine Schwangerschaft ein, normalisieren sich Hunger und Energieaufnahme zunächst. Nicht selten haben Frauen jedoch in den Tagen vor der Menstruation noch einmal Hungerattacken, wenn auch eher als Reaktion auf Stimmungsschwankungen. Dann erweisen sich Schokolade oder Eiscreme manches Mal als tröstlich, wenn auch nicht gerade als ideal für die Figur. Trotzdem sollten Frauen in dieser Zeit nicht zu streng mit sich sein und sich gelegentlich eine kleine Sünde erlauben.
Mehr Wasser als Fett
Noch stärker als die Kalorienzufuhr machen sich im Zyklus jedoch häufig Wassereinlagerungen auf der Waage bemerkbar. Hier spielt ein Aspekt des sinkenden Progesteronspiegels die wichtigste Rolle - eine Reaktion auf das Ausbleiben einer Schwangerschaft. Ausreichend zu trinken und nicht zu viel Salz zu sich zu nehmen, vermittelt dem Körper in dieser Phase, dass nicht noch mehr Wasser gespeichert werden muss. Auch hier sollte jedoch nicht übertrieben werden, um den Elektrolythaushalt nicht durcheinanderzubringen. Regelmäßiger Sport und eine gesunde Ernährung sind nun das A und O.
Welche Hormone sind verantwortlich?
Besonders in den letzten fünf Tagen vor Beginn der Menstruation legen viele Frauen noch einmal an Gewicht zu. Verantwortlich sind ebenfalls die sinkenden Östrogen- und Progesteronspiegel, die zudem verlangsamend auf den Stoffwechsel wirken. Gleichzeitig nimmt der Pegel des Stresshormons Cortisol zu, das Menschen unter anderem dazu anregt kalorienreiche Nahrung zu sich zu nehmen.
In der Menschheitsgeschichte wurde dieses Hormon besonders vor drohenden Gefahren oder großen körperlichen Anstrengungen ausgeschüttet - daher war es wichtig über ausreichend Energie zu verfügen. Serotonin, das eher hemmend auf den Appetit wirkt, steht nun in geringerer Konzentration zur Verfügung. Hilfreich ist es, in dieser Phase vor allem auf Entspannung und Stressreduktion zu setzen. Intensiver Sport und Ernährungsvorschriften sollten sich im Rahmen halten, Meditation und Spaziergänge in der Natur können jedoch hilfreich sein.
Hormonschwankungen können der Auslöser der Gewichtszunahme sein
Zusammengenommen können sich je nach Intensität der Hormonschwankungen und individueller Physiologie rasch zwei bis vier Kilogramm ansammeln. Hinzu kommen bei einigen Frauen Blähungen, die den Bauch auch optisch dicker wirken lassen.
Die gute Nachricht ist allerdings, dass diese oft bereits im Verlauf der Menstruation wieder verschwinden: Eingelagertes Wasser wird nun vermehrt ausgeschieden, auch die Verdauungsprobleme lassen nach. Schwankungen in der Gewichtskurve sind bei Frauen also vollkommen natürlich und kein Grund für Frustration oder Diätpanik. Erst wenn das Gewicht gleichmäßig über mehrere Monate kontinuierlich ansteigt, sollten Betroffene sich Gedanken über einen gesünderen Lebensstil machen.
Tipp
Manche Frauen leiden unter leichtem Magnesiummangel, der ebenfalls hormonell begünstigt werden kann. In diesem Fall ist nicht selten auch der Insulinspiegel erniedrigt, was zu einem verstärkten Bedürfnis nach Zucker führt. Sollten häufiger Beschwerden wie Muskelkrämpfe auftreten, kann ein Magnesiummangel ursächlich sein. Diesem lässt sich durch die regelmäßige Integration von Nüssen und Kernen, Bananen, Bohnen, grünem Blattgemüse und Kakao in die Ernährung entgegenwirken.