Esskastanien sammeln: So unterscheiden sich Maronen und Esskastanien
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Esskastanien sammeln: So unterscheiden sich Maronen und Esskastanien

Heiße Maronen gehören zum Herbst wie bunte Blätter. Vielleicht haben Sie Lust, bei einem Spaziergang selbst Esskastanien zu sammeln und dann zu Hause zu genießen? Hier erfahren Sie, worauf Sie achten müssen.

Nicht alle Kastanien sind essbar

Erst Kastanienmännchen basteln und danach vernaschen? Lieber nicht! Denn die runden, rotbraunen Rosskastanien aus der Kinderbastelstunde sind leicht giftig. Übelkeit und Bauchschmerzen sind bei Verzehr die Folge. Lecker, gesund und gut bekömmlich hingegen sind die Früchte der Esskastanie und Maronen.

Sind Esskastanien und Maronen dasselbe?

„Maronen“ und „Esskastanien“: Die beiden Namen werden oft synonym verwendet. Es gibt aber kleine Unterschiede: Die Maronen sind eine besondere Züchtung der Edelkastanie und punkten mit einem intensiveren Geschmack und leichterer Schälbarkeit. Außerdem sind sie etwas größer. Das schlägt sich auch im höheren Preis nieder. Die edlen Maronen bekommen Sie fast nur im Lebensmittelladen. Esskastanien hingegen können Sie auch selbst sammeln.

Und auch, wenn es auf den ersten Blick vielleicht verwundern mag: Kastanien gehören zur Familie der Nüsse.

In Österreich und der Schweiz werden Maronen auch „Maroni“ oder „Marroni“ genannt.

In der Pfalz hat die Esskastanie eine lange Küchentradition und ist dort als „Kreschde“ bekannt.

Essbare Kastanien und Rosskastanien lassen sich gut unterscheiden

Wer Esskastanien sammeln will, muss natürlich wissen, wie diese aussehen und nach welchen Bäumen Ausschau zu halten ist. Hier die wichtigsten Merkmale beider Kastanien.

Rosskastanien erkennen Sie hieran:

  • Baum mit fünf-fingerigen Blättern
  • grüne bis braune Fruchtkapsel mit dicken, spitzen Stacheln
  • meist nur eine Kastanie pro Kapsel
  • runde, haarlose Kastanien

Esskastanien erkennen Sie hieran:

  • Baum mit länglichen, gezackten Einzelblättern
  • grüne oder brauche Fruchtkapsel mit langen, haarigen Stacheln
  • bis zu drei Früchte pro Kapsel
  • herzförmige, flache Kastanien mit Härchen an der Spitze
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Mit Rosskastanien kann man zwar gut basteln, sollte sie aber nicht essen. Rehe und Wildschweine hingegen finden die ungenießbaren Früchte lecker.

Kastaniensaison: Wann und wo kann man Esskastanien sammeln?

Kastanienbäume mögen es gern warm. Deshalb findet man sie vor allem in den Weinbauregionen: Pfalz, Mosel, Nahe und Saar. Aber auch im Schwarzwald, am Untermain und Oberrhein oder im Taunus können Sie auf Kastaniensuche gehen.

Je nach konkreter Sorte haben die Esskastanien von September bis Dezember Saison. Vor allem in der Pfalz gibt es im Herbst Feste, um die Kastanien zu feiern. Wenn Sie beim Sammeln also nicht ganz so erfolgreich waren, können Sie dort die kulinarische Vielfalt des ehemaligen Arme-Leute-Essens genießen. In Sachen Zubereitung überraschen Esskastanien nämlich mit großer Vielfältigkeit: Da geht weit mehr als die gerösteten Maroni vom Weihnachtsmarkt.

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Geröstete Maronen: Der Klassiker ist immer wieder lecker.

Woran erkenne ich, ob die Kastanien schon reif sind?

Der Reife-Check ist bei Esskastanien denkbar einfach: Erst, wenn die Früchte reif sind, platzen die Schalen auf und fallen vom Baum. Beim Esskastaniensammeln geht der Blick also noch unten: Die gesunden Schätze liegen direkt vor Ihren Füßen.

Ein Sonderfall sind Dauermaronen: Sie werden Ende November gepflückt. Diese Kastaniensorte verdankt ihren Namen übrigens ihrer besonders langen Haltbarkeit.

Nach dem Sammeln: Wie lange halten sich Kastanien?

Esskastanien machen recht schnell satt. Wenn Sie besonders fleißig gesammelt haben, brauchen Sie vielleicht etwas länger, um alle zu verbrauchen. Kein Problem:

  • Bei Zimmertemperatur halten sich die Esskastanien etwa eine Woche.
  • In einem löchrigen Plastikbeutel im Kühlschrank bleiben die Kastanien bis zu einem Monat frisch.
  • Alternativ können Sie die Esskastanien auch einfrieren oder trocknen.
Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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