Boreout: Ursachen und Symptome des Boreout
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Boreout: Ursachen und Symptome des Boreout

Fühlen Sie sich nach einem Arbeitstag so, als hätten Sie die ganze Zeit unter Hochdruck gearbeitet, obwohl Sie extrem wenig zu tun hatten? Sind Sie zunehmend gereizt und derart erschöpft, dass Sie selbst in Ihrem Privatleben nichts mehr interessiert? Vielleicht haben Sie sogar schon gedacht, an einem Burnout zu leiden. Aber verursachen Langeweile und das Gefühl von Sinnlosigkeit Stress?Im Gegensatz zum Burnout bei dem Betroffene durch arbeitsbedingten Stress überfordert sind, bedeutet Boreout Stress durch Unterforderung. Da in beiden Fällen eine Form von Stress vorliegt, ähneln sich die Symptome von Boreout und Burnout in vielen Bereichen. Das macht eine Diagnose von Boreout schwierig. 

Die Ursachen eines Boreout

Als persönliche Ursache für Boreout gilt eine falsche Berufswahl oder das Annehmen einer Stelle, die nicht den eigenen Fähigkeiten und Interessen entspricht. Weitere Einflüsse sind Persönlichkeitsmerkmale wie große Leistungsorientierung und die Neigung zu Überengagement. Hemmungen das Problem anzusprechen, aus Angst den Arbeitsplatz zu verlieren, verstärken das Risiko für ein Boreout.

Unpassende Aufgabenverteilung führt zu Unterforderung 

In Unternehmen führt vor allen Dingen eine unpassende Aufgabenverteilung zur Unterforderung. Zu große Teams und mangelnde Delegation von Aufgaben haben zur Folge, dass Mitarbeiter sich nicht ausgelastet fühlen. Geringe Verantwortung und Entscheidungsbefugnis unterdrücken Kompetenzen und Fähigkeiten qualifizierter Mitarbeiter. Zu viele Routinearbeiten und unsinnige Arbeitsaufträge verstärken das Gefühl, nicht gebraucht zu werden. So entsteht ein Missverhältnis zwischen den Fähigkeiten der Person und den Arbeitsanforderungen.

Symptome eines Boreout

Boreout und Burnout zeigen ähnliche Symptome, so dass es auf den ersten Blick leicht zu Verwechslungen kommt. Tatsächlich wird die Diagnose Burnout sehr viel häufiger gestellt als die Diagnose Boreout. Das liegt mit daran, dass Burnout gesellschaftlich anerkannter ist. Wer durch Stress bei der Arbeit krank wird, hat etwas geleistet. Wer dagegen durch zu wenig Arbeit und Langeweile krank wird, scheint eher faul zu sein.

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Extreme Lustlosigkeit ist nur eines der Kennzeichen des Boreout-Syndroms.

Drei Hauptmerkmale kennzeichnen das Boreout-Syndrom:

1. Unterforderung durch zu wenig oder unterqualifizierte Arbeit2. Desinteresse aufgrund mangelnder Identifikation mit der Arbeit3. Langeweile, die als extreme Lustlosigkeit zum Ausdruck kommt. Weiterhin gehören zu den Symptomen eines Boreout Verhaltensstrategien des Vertuschens. Weil sie nicht zeigen wollen, wie unausgelastet sie sind, täuschen Betroffene Stress und Betriebsamkeit vor.

Das kann so weit gehen, dass sie abends eine prall gefüllte Aktentasche mit nach Hause nehmen und vorgeben Überstunden abzuleisten. Um von der Unterforderung abzulenken, werden Arbeitsaufträge extrem langsam bearbeitet und unnötig in die Länge gezogen. Erledigen von privater Post, Surfen im Internet, aufwändiges Beantworten von Emails oder Spiele sehen nach eifriger Arbeit am Computer aus und helfen die Zeit bis zum Feierabend herumzukriegen.

Psychische und gesundheitliche Folgen

Boreout ist keine Krankheit. Betroffene können aber so sehr unter der Unterforderung und Sinnlosigkeit leiden, dass seelische und körperliche Symptome entstehen. Dazu gehören:

  • Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Gereiztheit und Unzufriedenheit
  • Psychosomatische Beschwerden, wie Kopf- und Magenschmerzen oder Schlaflosigkeit. Arbeit und Stress vorzutäuschen, um zu vertuschen, dass man nichts zu tun hat, ist äußerst anstrengend und nimmt Betroffenen sämtliche Energie. Die Erschöpfung, die sich daraus entwickelt, ähnelt einem Burnout. Das Gefühl nichts Bedeutsames mehr zu leisten und überflüssig zu sein, untergräbt zusätzlich Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Das Risiko steigt, in eine Depression zu rutschen.
Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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