Angst vor Clowns: Was steckt hinter Coulrophobie?
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Angst vor Clowns: Was steckt hinter Coulrophobie?

Clowns sollen eigentlich Spaß und Freude verbreiten. Allerdings gibt es immer mehr Menschen, die heute unter krankhafter Angst vor Clowns leiden. Was steckt hinter der im Fachjargon als Coulrophobie bezeichneten Furcht?

Angst vor Clowns: Eine weitverbreitete Phobie

Coulrophobie soll laut Schätzungen zu den zehn häufigsten Phobien weltweit gehören. Darüber hinaus gab es im Jahr 2016  Meldungen aus den USA und Kanada, in denen es um sogenannte Horror-Clowns ging – als Clown verkleidete Strolche, die unbescholtenen Passanten Angst und Schrecken einjagten. Ein Scherz, der zu weit geht, da sehr viele Menschen ernsthafte Angst vor den ursprünglich als Zirkusfiguren erfundenen Clowns haben. Doch warum haben Menschen Angst vor Clowns beziehungsweise was sind die Ursachen von Coulrophobie?

Coulrophobie: Ursachen liegen oft in der Kindheit

Häufig liegt der Grund für eine Angst vor Clowns in der Kindheit. Clowns werden immer wieder zur Bespaßung von Kindern engagiert, sind zum Beispiel nach wie vor ein beliebter Gag auf Kindergeburtstagen oder werden in Krankenhäusern auf der Kinderstation eingesetzt, um die jungen Patienten aufzuheitern. Doch in einigen Fällen geht das nach hinten los.

Viele Kinder, gerade besonders junge im Alter von etwa zwei Jahren, können Realität und Fiktion noch nicht unterscheiden. Ein Clown wirkt auf sie bedrohlich, da sie das geschminkte Gesicht, die großen Augen und die fehlenden Emotionen nicht einordnen können. Die Angst vor dem Ungewissen kommt hier zu tragen und manifestiert sich manchmal in Form von Coulrophobie. Eine seltsam aussehende, von der Norm abweichende und irritierende Figur löst bei Kindern dann Angst aus, statt sie zu erheitern. Diese Angst kann ins Erwachsenenalter mitgenommen werden.

Eine Anti-Clown-Kultur sorgt für Furcht

Clowns sind für jüngere Generationen nicht mehr als Zirkusfigur präsent, sondern werden von Kultur und Medien mehr und mehr als Bösewichte etabliert. Die Entertainmentindustrie macht sich die Angst vor Clowns zugute und fördert sie zugleich. Bekannte Beispiele für böse Clowns aus der Popkultur sind beispielsweise:

• Der Clown Pennywise aus Stephen Kings Roman “Es” • Die gruselige Clownspuppe aus dem Film “Poltergeist” • Batmans Widersacher Joker • Doink, der Clown, ein professioneller US-Wrestler mit zweifelhafter Gesinnung

Im Jahr 2005 befragten Psychologen der Universität von Sheffield im Rahmen einer Studie 250 Kinder und Jugendliche zu ihrem Verhältnis zu Clowns. Das Ergebnis: Clownsfiguren wurden von den meisten Probanden abgelehnt; mehrere gaben an, Angst vor Clowns zu haben.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
GS
Gisèle Schneider
Autor/-in
Gesunde Ernährung und Sport sind für Gisèle Schneider nicht nur im Alltag wichtige Themen. Seit Jahren behandelt Sie in Ihren Artikeln Fragen rund um Sport, Ernährung und Medizin.
Gisèle Schneider
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