Das passiert während der Monatsblutung im Körper
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Das passiert während der Monatsblutung im Körper

Jeden Monat beginnt der weibliche Zyklus neu mit der Periode. Die Gebärmutter stößt ihre Schleimhaut ab, wenn sich keine befruchtete Eizelle eingenistet hat. Es folgt eine Blutung, die wenige Tage dauert. Östrogen und Progesteron, die weiblichen Geschlechtshormone, steuern die Abläufe im Körper der Frau und können dabei typische Symptome wie Gefühlsschwankungen, Kopfschmerzen und Blähungen auslösen. Wie das faszinierende Zusammenspiel funktioniert, lesen Sie in diesem Ratgeber.

Die Phasen des weiblichen Menstruationszyklus

Zwischen der ersten Menstruation (Menarche) und der letzten Periodenblutung (Menopause) liegen die fruchtbaren Jahre einer Frau. In dieser Zeit wiederholt sich in einem Rhythmus von circa 28 Tagen der weibliche Zyklus. Falls Sie die Pille oder ähnliche hormonelle Verhütungsmittel nicht anwenden, bereitet sich Ihr Körper jeden Monat auf den Eisprung vor.

Befruchtet eine männliche Samenzelle die Eizelle erfolgreich, kann diese sich in der hoch aufgebauten Schleimhaut der Gebärmutter einnisten und zu einem Embryo weiterentwickeln. Entsteht keine Schwangerschaft, folgt die Periodenblutung und der Zyklus beginnt von vorne. 

Die Follikelreifungsphase: Was im Eierstock passiert

Auf Befehl aus dem Gehirn an die Hirnanhangdrüse, die Hypophyse, bildet diese das Follikel stimulierende Hormon (FSH), das die Eibläschen in den Eierstöcken zum Wachsen animiert. Circa 25 kleine Follikel beginnen sich zu vergrößern und produzieren dabei das Hormon Östrogen, das sie in das Blut abgeben. Aus der Gruppe der wachsenden Eibläschen schafft es ein Follikel bis zur vollen Reife, während die anderen absterben. Angeregt durch das Östrogen baut sich die Schleimhaut der Gebärmutter nach der letzten Blutung wieder auf. 

Der Eisprung: Neues Leben macht sich auf den Weg

In Ihrem Blut befindet sich zu diesem Zeitpunkt eine große Menge an Östrogen. Das Hormon stimuliert die Hirnanhangdrüse nun zur Ausschüttung des Luteinisierenden Hormons (LH). Dieser plötzliche LH-Anstieg löst den Eisprung aus. Die reife Eizelle löst sich aus dem Follikel und macht sich auf ihren Weg durch den Eileiter zur Gebärmutter.

Jetzt haben die Samenzellen Ihres Partners circa 24 Stunden lang die Chance, die Eizelle zu befruchten. Da Spermien bis zu fünf Tage in Ihrem Körper überleben können, warten sie vielleicht schon auf das Ei. Die fruchtbaren Tage, an denen Sex zu einer Schwangerschaft führen kann, beginnen daher schon deutlich vor dem Eisprung. 

Die Gelbkörperphase: Einnistung oder neuer Zyklus

Ist der Eisprung in der Mitte des Zyklus vorüber, entsteht aus dem leeren Follikel im Eierstock der sogenannte Gelbkörper. Er stellt Östrogen sowie Progesteron, das Gelbkörperhormon, her. Beide weibliche Hormone haben zusammen folgende Wirkungen:

- weitere Verdickung der Gebärmutterschleimhaut,

- Wachstum und Verzweigung der versorgenden Blutgefäße in der Schleimhaut,

- Versorgung der Gebärmutter mit wichtigen Nährstoffen,

- Hemmung der Hormone im Gehirn, die einen weiteren Eisprung auslösen könnten.

Drei bis vier Tage nach dem Eisprung ist die Schleimhaut der Gebärmutter bereit für die befruchtete Eizelle. Beginnt jetzt eine Schwangerschaft, stellt der Gelbkörper solange Progesteron her, bis der Mutterkuchen ihn nach einigen Wochen ablöst. Erfolgt in diesem Zyklus keine Einnistung, stoppt der Gelbkörper die Produktion der Hormone und leitet seine eigene Rückbildung ein. Fehlen Progesteron und Östrogen plötzlich im Blut, reagiert die Gebärmutter mit der Menstruationsblutung. Sie stößt das ungenutzte Schleimhautgewebe ab. Im Gehirn werden die stimulierenden Hormone nicht mehr gehemmt und ein neuer Zyklus mit Eisprung kann beginnen. 

Die Menstruationsphase: Ende und neuer Anfang

Ihr Zyklus ist zu Ende und durch die fehlenden Hormone Östrogen sowie Progesteron sinkt die Durchblutung der Gebärmutterschleimhaut. Das Gewebe löst sich ab und wird zusammen mit etwas Schleim und circa 100 Millilitern Blut über die Scheide ausgeschieden. Zieht sich die Gebärmutter dabei zusammen, spüren Sie eventuell Krämpfe im Unterleib. Kopfschmerzen und schlechte Laune können Sie in den ersten Zyklustagen begleiten.

Aber keine Sorge, Ihr Körper arbeitet bereits an einem neuen hormonellen Hoch, das Sie bald auf andere Gedanken bringen wird. Da der erste Tag der Periodenblutung auch offiziell der erste Zyklustag ist, tragen Sie ihn am besten jeden Monat in Ihren Kalender ein. So sind Sie selbst informiert und können bei Bedarf auch Ihrem Frauenarzt mit dieser Information bei der Beurteilung Ihres Zyklus weiterhelfen. 

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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