Das Volltilgerdarlehen
Volltilgerdarlehen - eine Hilfe für die Käufer, die das Darlehen schnell abwickeln wollen
Das Volltilgerdarlehen dient besonders den Immobilienkäufern, die eine festgeschriebene Planungssicherheit bei ihrer Baufinanzierung erzeugen wollen. Auf Jahre und Jahrzehnte. Zudem rechnet es sich, wenn man als Bauherr anstrebt, die Last des Immobilienkaufes zeitnah abzuwickeln und wieder das komplette Salär aus Einkommen zur Verfügung zu haben. Doch wie unterscheidet sich das Volltilgerdarlehen vom Standarddarlehen beim Immobilienerwerb? Bei Standarddarlehen ist es in der Regel so, dass der klassische Kredit für die Immobilien eine Laufzeit von rund 10 Jahren hat. Warum ist das so? Zinsen fallen und steigen. Darum macht es in Zeiten von hohen Zinssätzen Sinn, kurze Laufzeiten zu vereinbaren. So ist man in der Lage, wenn der Zinssatz der Wellenbewegung folgt und die Zinsen fallen, neue Anschlussverträge zu vereinbaren und dann vom niedrigen Zinssatz zu profitieren. Wer hat schon Geld zu verschenken?
Zinsen beim Volltilgerdarlehen
In den Zeiten, die aktuell vorherrschen und die niedrige Kreditzinsen mitbringen, ist das etwas anders. Hier lohnt es, das Zinsniveau möglichst lange - 15 oder 20 Jahre und mehr - zu fixieren. Beim Volltilgerdarlehen ist es so, dass aber der Zins für die Komplettlaufzeit festgeschrieben wird. Damit gilt: Haus gekauft, Volltilgerdarlehen abgeschlossen und keinerlei Gedanken mehr machen müssen, wie stemmt man die Anschlussfinanzierung, nachdem die vertraglich vereinbarte Frist zur Festschreibung ausgelaufen ist. Das Zinsänderungsrisiko, ein Faktor, der schon Immobilienkäufer in den Ruin getrieben hat, entfällt vollkommen. Selbst dann, wenn die Zinsentwicklung die bekannten Wellenbewegungen vollzieht und Zahlen immens steigen, betrifft das den Schuldner mit dem Volltilgerdarlehen nicht. Während der Kreditnehmer, der eine kurze Laufzeit vereinbart hat, verzweifelt nach dem Anschlusskredit zu Bestkonditionen suchen muss, um sein Maximum an zur Verfügung stehendem Haushaltseinkommen zu behalten, kann der Hauskäufer mit dem Volltilgerdarlehen vollkommen entspannt bleiben. Seine Zinsen stehen ja fest - bis zur Abzahlung des Hauses oder der Wohnung.
Volltilgerdarlehen - wo liegen die Vorteile?
Der größte Vorteil beim Volltilgerdarlehen liegt klar auf der Hand: Hauskäufer sind in einem Durchlauf mit dem Volltilgerdarlehen lastenfrei. Und das Ganze bei Zinsfestschreibung bis zum letzten Tag der Finanzierung. Nachverhandlungen beim Auslauf des Vertrages entfallen völlig. Und auch der nachträgliche Abschluss eines Volltilgerdarlehen ist möglich. Das bedeutet für Sie als Hauskäufer, selbst im Rahmen einer Anschlussfinanzierung ist es möglich, auf das Volltilgerdarlehen zurückzugreifen und den Zins bis Laufzeitende der Gesamtschuld zu fixieren. Dadurch gibt das Volltilgerdarlehen den Kunden ein enormes Maß an Planungssicherheit, denn es ist bei Vertragsabschluss bereits bekannt, was bleibt selbst dann als Haushaltseinkommen, wenn sich das Gehalt nicht ändern sollte.
Laufzeitlänge: Vorteil beim Volltilgerdarlehen
Ein weiterer Vorteil für Immobilienkäufer, die sich für das Volltilgerdarlehen entscheiden, liegt in der Laufzeitlänge und der Festschreibung oder der Bindung an ein Kredithaus. Treue wird im Bankengeschäft honoriert. Dadurch ist es machbar, dass Sie in den Verhandlungen für das Volltilgerdarlehen bereits einen Zinsnachlass herausschlagen können. Das basiert darauf, dass Sie sich auf lange Zeit - wie bei einer Ehe - an das Kreditunternehmen binden. Sie erhalten Planungssicherheit bei den Zinsen, das Bankhaus Planungssicherheit, was Sie als langjährigen Kunden angeht.
Tilgungsrate beim Volltilgerdarlehen
Dabei ist natürlich zu berücksichtigen, dass sich das Volltilgerdarlehen an ganz bestimmte Käuferschichten von Immobilien wendet. Das wiederum hängt mit der Tilgungsrate zusammen. Beim Standardkredit für den Immobilienerwerb liegt die Tilgungsrate nicht selten beim einem Prozent. Das ist beim Volltilgerdarlehen nicht der Fall. Hier können die Tilgungen auch bei mehr als drei Prozentpunkten liegen. Das heißt, die Zielgruppe für das Volltilgerdarlehen sind Personen, deren Bonität ausgezeichnet ist und die über ein Haushaltseinkommen verfügen, welches hoch angesiedelt ist.
Volltilgerdarlehen - wo sind die Nachteile für Immobilienkäufer zu verorten?
Wie bereits vorher erwähnt, ist das Volltilgerdarlehen mit einem höheren Tilgungssatz versehen, als dies beim Standard-Darlehen der Fall ist. Dementsprechend wird die Haushaltskasse mehr belastet und das Einkommen, welches der Familie nach Abzug des Kreditdarlehens zur Verfügung steht, fällt geringer aus, wird das Volltilgerdarlehen in Anspruch genommen. Darum richtet es sich auch an die 'gehobene Einkommensklasse'. Darüber hinaus fungieren Volltilgerdarlehen als 'Einbahnstraße'. Das bedeutet, eine Flexibilität ist keine Eigenschaft, die das Volltilgerdarlehen auszeichnet. Das umfasst beispielsweise das Recht auf Sonderzahlungen als Tilgungsoptionen. Festgeschrieben ist festgeschrieben. Wer also als Kreditnehmer eines Volltilgerdarlehens in den Genuss einer Erbschaft, eines Lottogewinns oder einer sonstigen Zahlung kommt, mit welcher der Kredit schneller getilgt werden könnte, um so möglicherweise Zinsen zu sparen, der hat darauf keine Chance. Ein Punkt, der beim Volltilgerdarlehen ebenso entfällt, ist die Option auf die sogenannte Tilgungspause, welche in finanziellen Notsituationen vom Kreditnehmer gerne als 'Rettungsanker' genommen wird, um so höheres Familieneinkommen zu generieren.
Zinsfestschreibung kann beim Volltilgerdarlehen zum Nachteil werden
Auch der Zeitpunkt, wann ein Volltilgerdarlehen abgeschlossen wird, ist von großer Wichtigkeit und kann unter Umständen - nämlich in Zeiten der Hochzinspolitik - einen Nachteil mit sich bringen. Gibt die Standardfinanzierung beim Immobilienerwerb immer die Möglichkeit, mit einer Anschlussfinanzierung günstigere Zinssätze in Anspruch zu nehmen, entfällt das beim Volltilgerdarlehen. Wer seine Finanzierung so auf 20 Jahre festschreibt, der muss wissen, dass auch er die Planungssicherheit mitbringen muss. Sie haben sich mit dem Volltilgerdarlehen auf Jahrzehnte gebunden. Da gibt es keine schnellen Ausstiegsoptionen, kein Zahlungsaussetzen, keine Frist- oder Laufzeitveränderungen. Pacta sunt servanda - Verträge müssen erfüllt werden.
Was bringt das Volltilgerdarlehen an Besonderheiten mit sich, die Sie beim Immobilienerwerb nutzen können?
Das Volltilgerdarlehen bedeutet für Sie als Kreditnehmer, dass Sie schneller als beim Standard-Darlehen schuldenfrei sind. Das heißt, es wird ein geringeres Zinsaufkommen fällig, bis die Immobilie lastenfrei ist. Dadurch wird es für Sie als Interessent des Volltilgerdarlehens noch wichtiger, Vergleiche anzustellen. Selbst die Zahlen hinter dem Komma beim Zinssatz erhalten große Bedeutung. Zehntel bei den Prozentpunkten, die Sie zum Beispiel als Zinsrabatt der Bank für die lange Bindung ans Haus erhalten, stehen für Tausende an Euro, die Sie sparen können - und sollten. Und gerade die Zeiten, in denen wir aktuell leben und die einen Niedrigzins mitbringen, machen das Volltilgerdarlehen zu einer echten Option, sich diese Vorteile lange festschreiben zu lassen. Das heißt aber auch, dass im Zuge der Wellenbewegungen in absehbarer Zukunft Zinsveränderungen nach oben zu erwarten sind. Darum sollte der Immobilienkäufer, der einen Immobilienerwerb mit dem Volltilgerdarlehen in Betracht zieht, in absehbarer Zukunft reagieren und so den Zinsvorteil mitnehmen.