Hausfinanzierung ohne Risiko: So finanzieren Sie Ihr Eigenheim sicher
Ist der Traum vom Eigenheim realisierbar?
Ein eigenes Haus zu besitzen ist die beste Altersvorsorge – jedoch muss das Eigenheim dazu bis zum Beginn des Ruhestands vollständig bezahlt sein. Doch nicht alle Bauherren können sich die Finanzierung des oftmals sechsstelligen Kredits dauerhaft leisten. Der Grund: eine verhängnisvolle Fehlplanung bei der Finanzierung. Damit Sie Ihr Haus nicht irgendwann aus Geldmangel verkaufen müssen, sollten Sie eines beachten: Wer ein Haus kaufen oder bauen will, sollte nicht nur seine aktuelle Finanzlage kennen, sondern die Finanzierung des Hauses langfristig und detailliert planen. Erfahren Sie hier, worauf Sie bei der Planung achten müssen.
Verschaffen Sie sich mit einem Finanzierungsplan einen Überblick
Die meisten Bauherren müssen hohe Darlehen aufnehmen, weil ihr Eigenkapital für den Hauskauf nicht ausreicht. Bis sie ihren Kredit vollständig abgelöst haben, vergehen in der Regel zwei bis drei Jahrzehnte. Da die Laufzeit des Kredits nur selten auf den gesamten Finanzierungszeitraum ausgerichtet ist – viele Kreditnehmer sichern ihre Baukredite maximal zehn bis fünfzehn Jahre ab –, sollten Sie einen detaillierten Plan über die gesamte Finanzierung erstellen. Auf diese Weise haben Sie die Kosten vollständig im Blick und können sogar Geld einsparen.
Folgende Daten sollten Sie in Ihren individuellen Finanzierungsplan aufnehmen:
- Gesamtsumme des Bauvorhabens beziehungsweise des Hauskaufs (inkl. Nebenkosten wie Notar- oder Maklergebühren),
- monatliche Belastung,
- Höhe des Effektivzinssatzes,
- Förderprogramme,
- Kreditlaufzeit,
- Restschuld nach Ablauf des Darlehens,
- Möglichkeiten zur Sondertilgung.
Kreditlaufzeit: In einer Niedrigzinsphase lohnt sich eine langfristige Zinsbindung
Wenn Sie den Kauf eines Hauses zu einem Zeitpunkt planen, zu dem die Zinsen für Baukredite besonders niedrig sind, sollten Sie eine möglichst lange Laufzeit für Ihr Darlehen festlegen. Die günstigen Kreditkonditionen in der Niedrigzinsphase können Ihnen 15, 20 oder sogar 30 Jahre Planungs- und Zinssicherheit bieten. Vergleichen Sie die Baufinanzierungsangebote verschiedener Anbieter, um sich einen Überblick über den Effektivzins zu verschaffen.
Hausfinanzierung: Kalkulieren Sie Ihre Monatsrate besser niedrig
Das Leben lässt sich nicht planen: Immer wieder können Ausgaben notwendig werden, an die Sie während Ihrer Finanzierungsplanung nicht gedacht haben. Damit diese Ausgaben Sie nicht unter Druck setzen, sollten Sie Ihre Monatsrate nicht zu hoch berechnen. Zu empfehlen ist eine monatliche Belastung von maximal 40 % Ihres Nettoeinkommens.
Ihre Monatsrate halten Sie niedrig, indem Sie eine kurze Zinsbindungsfrist Ihrer Finanzierung wählen. Dies lohnt sich aber nur dann, wenn das Zinsniveau zum Zeitpunkt des Immobilienkaufs hoch ist. Andernfalls besteht das Risiko, nach der Frist noch höhere Monatsraten bezahlen zu müssen. Mit einer geringen Tilgung (z. B. ein Prozent pro Jahr) sinkt Ihre Monatsrate ebenfalls, doch die Laufzeit Ihres Kredits verlängert sich. Der Nachteil: Die Kosten für Ihre Immobilie erhöhen sich enorm.
Planen Sie öffentliche Fördermittel bei Ihrer Baufinanzierung ein
Planen Sie bei Ihrer Baufinanzierung staatliche Förderungen mit ein: Bund und Länder sowie viele Kommunen unterstützen Bürger durch attraktive Zuschüsse in ihrem Bauvorhaben. Mit Förderprogrammen wie den vermögenswirksamen Leistungen, der Riester-Förderung oder der Wohnungsbauprämie können Sie Ihren Finanzierungsplan ergänzen. Jedoch müssen Sie für die Förderung bestimmte Voraussetzungen erfüllen. So ist es bei den oben genannten Programmen notwendig, einen Bausparvertrag abzuschließen. Bei diesem müssen Sie zunächst sieben Jahre einen zuvor festgelegten Betrag einzahlen, bevor Sie die Förderung erhalten. Darüber hinaus ist auch das Einkommen ein Faktor, der für die Bewilligung von Fördermitteln hinzugezogen wird. Bei der Wohnungsbauprämie gelten beispielsweise Einkommensgrenzen: Unverheiratete dürfen pro Jahr maximal 25.600 Euro, Verheiratete 51.200 Euro verdienen. Um die Wohnriester-Förderung zu erhalten, müssen Sie mindestens 4 % von Ihrem sozialversicherungspflichtigen Vorjahreseinkommen in einem Riester-Bausparvertrag ansparen. Dann erhalten Sie 154 Euro pro Jahr, für jedes Kind zusätzlich bis zu 300 Euro. Informieren Sie sich bei Ihrer Bausparkasse über die Förderprogramme für den Hausbau.
Weitere Fördermittel für Ihr Eigenheim erhalten Sie, wenn Sie energieeffizient bauen: Für eine moderne Heizungstechnik, spezielle Wärmepumpen oder Solarenergie können Sie bei der KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) zinsgünstige Darlehen oder Zuschüsse beantragen. Lassen Sie sich von einem Energieberater über die Möglichkeiten der Energieeffizienzmaßnahmen und die KfW-Förderprogramme aufklären.
Zusammenfassung
- Planen Sie Ihre Baufinanzierung detailliert.
- Ihre monatliche Belastung sollte maximal 40 % Ihres Nettoeinkommens betragen.
- Sichern Sie sich in einer Niedrigzinsphase die Zinsen für eine möglichst lange Laufzeit.
- Vergleichen Sie Angebote verschiedener Finanzierungsbanken.
- Verwechseln Sie in den Angeboten nicht Soll- und Effektivzins: Nur beim Effektivzins sind bereits alle Kosten einkalkuliert.
- Verschenken Sie kein Geld und planen Sie öffentliche Fördermittel bei Ihrer Baufinanzierung ein.