Kletterpflanzen für den Balkon: 10 grüne & blühende Exemplare
Kletterpflanzen für den Balkon sind eine schöne Lösung, um sich daheim eine grüne Oase zu schaffen, selbst wenn der Platz auf dem Balkon eher beschränkt ist. Klassisch grün, exotisch bunt, süß duftend oder einfach zum Anbeißen – entscheiden Sie selbst, welchen botanischen Special Effect Sie sich für Ihren Balkon wünschen!
1. Clematis wächst der Sonne entgegen
Die Clematis gehört zur Gattung der Waldreben und freut sich über eine Kletterhilfe. Ist die blühende Kletterpflanze an ihrem Rankgerüst emporgewachsen, eignet sie sich bestens als Sichtschutz auf dem Balkon. Je nach Sorte schwankt die Größe der Blüten stark, meist kommen sie in Weiß- und Violetttönen daher.
Die Wurzeln brauchen einen tiefen Topf und sollten keine direkte Sonne abbekommen. Während die Wurzeln der Clematis sich im Schatten am wohlsten fühlen, wachsen ihre Blüten der Sonne entgegen. Ihr Balkon liegt an der Westseite? Das ist für die Waldrebe perfekt. Die Clematis eignen sich gut als Begleiterblumen zum Beispiel in Kombination mit Kletterrosen.
Achten Sie darauf, dass die Clematis ausreichend Wasser bekommt. Der Boden sollte stets gleichmäßig feucht bleiben. Aber übertreiben Sie es nicht. Staunässe ist für die Kletterpflanze – wie für die meisten Pflanzen – schädlich.
2. Dipladenia braucht Wärme
Pflanzen der Gattung Dipladenia können Lianen, Halbsträucher oder Schlingpflanzen sein. Achten Sie deshalb genau darauf, welche Art Sie kaufen, wenn Sie auf der Suche nach Kletterpflanzen für den Balkon sind. Die Pflanze mit dem schönen botanischen Namen Mandevilla braucht Wärme und Helligkeit, um ihre Blüten in voller Pracht auszubilden.
Geben Sie der Dipladenia nicht zu viel Wasser. Solange sie nicht völlig austrocknet, ist alles in Ordnung. Gießen Sie sie zu großzügig, treibt die Kletterpflanze zwar tüchtig aus, hat dann aber nicht mehr genug Energie für ihre Blüten. Dafür freut sich die Mandevilla aber rund alle zwei Wochen über etwas Biodünger.
Leider können Sie die Pflanze nicht auf dem Balkon überwintern – dort wird es der Dipladenia zu kalt. Wenn die Temperaturen immer niedriger werden, sollten Sie sie lieber ins Haus holen.
3. Klettertrompeten: Farbenprächtige Selbstklimmer
Klettertrompeten sind verwandt mit der Dipladenia und verschönern Ihren Balkon vor allem an Spalieren. Es gibt allerdings auch Selbstklimmer unter diesen blühenden Kletterpflanzen, die sich von ganz allein an der Wand hochziehen und deshalb nicht für jede Fassade geeignet sind.
Das Farbspektrum der trompetenförmigen Blüten reicht von Zartgelb bis zu leuchtendem Pink-Orange. Verschiedene Campsis-Arten werden auch als Trompetenwinde, Trompetenblume, Jasmintrompete oder Trompetenwein verkauft. Ein Vorteil dieser schnell wachsenden Kletterpflanze für den Balkon: Sie blüht schon im ersten Jahr.
Wie bei der Clematis mögen die Blüten der Klettertrompete Sonne, während der Fuß lieber schattig und in nährstoffreicher, feuchter Erde stehen sollte.
4. Kletterspindel braucht wenig Schnitt
Die Kletterspindel wächst nur langsam. Als schneller Sichtschutz ist sie daher nicht geeignet. Umso mehr kommt sie aber dem eher gemütlichen Balkongärtner entgegen, der keine Lust auf regelmäßige Rückschnitte hat.
Die Blattfarben reichen von Dunkelgrün über Grün-Weiß bis Grün-Gold. Die Exemplare mit rein grünen Blättern fühlen sich im Schatten oder Halbschatten besonders wohl, während die helleren Sorten auch an sonnigen Standorten gedeihen. Alle Sorten bevorzugen eine gut aufgelockerte Erde.
5. Wilder Wein: Bunt auch ohne Blüten
Der wilde Wein braucht keine auffälligen Blüten, um Ihren Balkon in ein Farbenmeer zu verwandeln: Im Sommer leuchtet er in sattem Grün, im Herbst verfärben sich die Blätter und strahlen dann orange bis tiefrot.
Die kleinen, weißen Blüten haben aber einen anderen Nutzen: Sie sind bei Bienen sehr beliebt und deshalb gerade in Städten ein kleiner Beitrag zum Naturschutz. Die daraus entstehenden Weinbeeren sind bei Vögeln sehr begehrt. Wenn Sie also gern Besuch auf dem Balkon haben, ist Wilder Wein als Kletterpflanze eine gute Wahl!
Auch in Sachen Pflege ist diese robuste Pflanze recht entspannt: Trockene, staubige Großstadtluft, salzige Böden, pralle Sonne oder ein Standort im Schatten? Alles kein Problem für den Wein!
6. Geißblatt betört mit seinem Duft
Das Echte Geißblatt ist eine duftende Kletterpflanze und hat extravagant geformte, aber unauffällige kleine Blüten in Weiß-, Gold-, Rot- und Rosatönen. Ihr Duft lockt zur Abendzeit Nachtfalter an.
Andere Namen für diese Pflanze sind: Jelängerjelieber, Geißschlinge oder Heckenkirsche. Vor allem in der Zeit von Juni bis August können Sie sich an den Farbtupfern der blühenden Kletterpflanze erfreuen.
Wenn Sie auch im Winter einen pflanzlichen Sichtschutz für Ihren Balkon haben wollen, bietet sich das Immergrüne Geißblatt an. Auch dabei handelt es sich um eine Kletterpflanze, die jedoch selbst bei niedrigen Temperaturen ihre Blätter behält.
7. Schwarzäugige Susanne: Hoch hinaus oder herabhängend
Die Schwarzäugige Susanne glänzt mit einer kunterbunten Farbauswahl als Kletterpflanze auf Ihrem Balkon: Von Weiß über Gelb bis hin zu Orange und Rot geht die Palette. Für den überhängenden Wuchs vom Balkongeländer herab eignet sie sich ebenfalls hervorragend.
Die Schlingpflanze braucht Rankhilfen, wie Schnüre oder dünne Stäbe und braucht einen warmen, sonnigen Platz. Wind und Regen verträgt die Schwarzäugige Susanne nicht gut. Sie können die Pflanze bei niedrigen Temperaturen hereinholen und im Haus überwintern.
8. Rankendes Obst: Hübsch & lecker
Die Kletterpflanzen auf dem Balkon können neben dekorativen Effekten auch noch extrem nützlich sein. Wer ohnehin Interesse an Urban Gardening hat, kann sich zum Beispiel für Himbeeren, Brombeeren oder Spalierobstbäumchen entscheiden, um die Balkonwand zu beranken. Zwei ganz heiße Tipps dafür: Flaschenkürbisse und winterfeste Feigenbäumchen.
9. Schlingknöterich: Eleganter Blütenschleier
Der Schlingknöterich bezaubert mit seinen langen, feinen Blütenrispen – nicht umsonst wird er auch als Brautschleier bezeichnet. Diese Kletterpflanze ist hervorragend geeignet, wenn Sie Ihren Balkon schnell begrünen wollen.
Spezielle Erde braucht die Schleierpflanze nicht. Ein halbschattiger bis sonniger Standort ist ausreichend. Doch Achtung: Diese Pflanze ist trotzdem eher etwas für Profis, denn Sie müssen unbedingt darauf achten, dass der Knöterich nicht kurzerhand das ganze Haus zuwuchert – immerhin wächst er problemlos acht Meter pro Jahr in die Höhe.
10. Efeu: Der Klassiker
Der Efeu ist der Klassiker unter den Kletterpflanzen. Die Erklärung dafür ist so simpel wie beeindruckend: Es gibt über 400 verschiedene Efeusorten und die Pflanzen können bis zu 450 Jahre alt werden. Anspruchslos wie er ist, kann er das sogar bei Menschen ohne grünen Daumen schaffen.
Sonne mögen allerdings die wenigsten Efeuvarianten. Stattdessen fühlt sich dieser Kletterer an einem schattigen bis halbschattigen Ort pudelwohl und bringt so auch auf dunklen Balkonen ein bisschen Grün.