ältere frau hält smartphone in der hand
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Digitale Alltagshelfer für Senioren: Innovative Lösungen für ein selbstbestimmtes und komfortables Leben

Im höheren Alter sind viele Menschen zunehmend auf Unterstützung im Alltag angewiesen. Neben mobilen Pflegediensten und Alltagsbegleitung können auch digitale Pflegehelfer und smarte Technologien bei einer möglichst selbstbestimmten Lebensführung helfen.
Unterstützung des Alltags für Senior:innen: „Ambient Assisted Living (AAL)“

TechnologienProdukte und Dienstleistungen, die Menschen (insbesondere Senior:innen) bei der Bewältigung des Alltags unterstützen, werden unter dem Begriff „Ambient Assisted Living“ (AAL) zusammengefasst. Darunter versteht man Konzepte, Anwendungen und Technologien, die auf den Nutzer oder die Nutzerin angepasst sind und sich entsprechend in ihren Alltag integrieren lassen. Die Gruppe der Konsument:innen ist sehr heterogen und lässt sich pauschal nicht zusammenfassen. Viele der Nutzer:innen sind aber Personen, die durch diverse Einschränkungen Unterstützung im Alltag benötigen.  

Bedeutung von technologischer Unterstützung im Alltag für Senioren und Seniorinnen

Die zunehmende Digitalisierung eröffnet uns viele neue Möglichkeiten, darunter eine Erleichterung im Alltag durch Automatisierungsprozesse. Vieles ist bequem vom Smartphone oder Tablet aus steuerbar, was körperliche Anstrengungen deutlich reduziert – das ist insbesondere für das Leben im Alter von Vorteil. Mit technologischer Unterstützung im Alltag wird die Selbstständigkeit gefördert, die Sicherheit wird erhöht, die Lebensqualität wird verbessert und auch soziale Kontakte können leichter aufrechterhalten werden.

Smart Home Lösungen für altersgerechtes Wohnen

Smart Home kann das altersgerechte Wohnen angenehmer und sicherer machen. In einem smarten Zuhause sind viele Abläufe im Alltag automatisiert. So ist es beispielsweise möglich, Jalousien per Zeitschaltuhr hoch- und herunterfahren zu lassen. Auch smarte Haushaltsgeräte, wie Saugroboter, eine automatische Herdabschaltung oder smarte Spülmaschinen erleichtern die Haushaltsführung. Ein wichtiger Bestandteil smarter Wohnumgebungen sind Sprachassistenten. Neben der Steuerung via Smartphone lassen sich Haushaltsgeräte über einen Sprachbefehl bedienen. Das erleichtert insbesondere Senior:innen und körperlich eingeschränkten Menschen mühevolles Bewegen innerhalb der Wohnung bzw. des Hauses.

Auch den Einbruchschutz können Sie mit smarten Sicherheitsvorkehrungen verbessern. Da wären zum Beispiel smarte Überwachungskameras, die mit dem Smartphone verbunden sind – hier können Sie aus der Ferne in Echtzeit auf die Kamera zugreifen, wenn Sie nach dem Rechten schauen möchten. Außerdem gibt es smarte Beleuchtungssysteme, mit denen Sie auch in Abwesenheit das Licht über Ihr Smartphone an- und abstellen können. So haben Sie die Möglichkeit, Anwesenheit zu simulieren, auch wenn Sie nicht zuhause sind. Das schreckt Einbrecher:innen ab, Ihr Haus zu betreten.

Neben den Erleichterungen des Alltags bringt Smart Home auch ein erhöhtes Maß an Energieeffizienz mit sich. Intelligente Systeme koppeln beispielsweise die Geräte vollständig vom Strom ab, Bewegungsmelder schalten das Licht ab, sobald jemand den Raum verlässt und smarte Armaturen sparen Wasser. Wie Sie mit Smart Home Energie und auch Kosten sparen können, erfahren Sie in diesem Artikel

Hausnotrufsysteme, Sturzmelder und mehr: Assistenz für die Sicherheit von Senioren und Seniorinnen

Während smarte Technologien einen wichtigen Beitrag zum Einbruchschutz leisten, gibt es weitere, sinnvolle Assistenzsysteme für Senior:innen, die zur eigenen Sicherheit beitragen. Ein Hausnotrufsystem mit integriertem Sturzmelder ermöglicht es, per Knopfdruck einen Alarm auszulösen und Hilfe zu rufen, wenn es zu einem Sturz in der Wohnung kommt. In der Regel ist ein solcher Sturzmelder an einer Kette oder einem Armband befestigt, welches die Senior:innen immer bei sich tragen. Ein solcher Sturzmelder sorgt für die Sicherheit der Seniorinnen und Senioren und gewährleistet zugleich ein möglichst unabhängiges und selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden.

Mit einer smarten Uhr, auch Smartwatch genannt, können Sie zudem einige wichtige Körperfunktionen überwachen. Eine Vitalparameterüberwachung liest Ihre Herz- und Atemfrequenz, den Blutdruck und die Körpertemperatur. Auffällige Werte können Sie sofort ärztlich abklären lassen. Auch können Sie tägliche Erinnerungen zur Einnahme Ihrer Medikamente einstellen, damit Sie diese nicht aus Versehen vergessen.

Altersgerechtes Wohnen: Kommunikationstechnologien und soziale Vernetzung

Besonders in den Hochzeiten der Coronapandemie konnten moderne Kommunikationstechnologien einen wichtigen Beitrag zur sozialen Vernetzung leisten. Über Videoanrufe und Chats war es den Menschen möglich, den Kontakt zu Freunden, Familie und Bekannten aufrecht zu erhalten und vulnerable Gruppen – darunter Seniorinnen und Senioren – vor einer Infektion mit dem Virus zu schützen. Auch nach dem Abflachen der Pandemie können solche Kommunikationstechniken vielen Menschen vor Einsamkeit bewahren, indem sie alleinlebenden Menschen den Kontakt zu ihren Mitmenschen erleichtern. Das ist insbesondere ein Vorteil, wenn Angehörige und Freunde etwas weiter weg wohnen.

Altersgerechtes Wohnen: Digitale Gesundheitsüberwachung und Telemedizin

Die Digitalisierung nimmt nach und nach auch Einzug in das Gesundheitswesen. Hier gibt es mittlerweile einige Technologien, welche einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit von Patient:innen leisten. Mit einer Fernüberwachung des Gesundheitszustandes werden die Gesundheitsdaten des Patienten oder der Patientin an den Arzt oder die Ärztin gesendet. Kritische Zustände können so besser erkannt werden, was ein schnelleres Handeln ermöglicht. Viele Fernüberwachungssysteme können beispielsweise über eine Smartwatch installiert werden.

Auch Arzttermine können Sie in vielen Fällen einfach online vereinbaren. Viele Arztpraxen haben dafür Systeme eingerichtet, in welchen die Patient:innen die nächstmöglichen, freien Termine einsehen und buchen können. Eine Ärzt:innen bieten sogar Online-Sprechstunden an. Eine weitere Innovation, die zurzeit allerdings nicht von vielen Menschen genutzt wird, ist die elektronische Patientenakte. Mit dieser digitalisierten Akte ist es Patient:innen möglich, ihre Daten elektronisch einzusehen. Darin sind Arztbriefe, Befunde, MRT- oder Röntgenbilder, der Mutterpass, der Impfausweis u.v.m. enthalten.

„Ambient Assisted Living“: Technologiegestützte Mobilitätslösungen

Zu den „AAL“ gehören auch technologische Innovationen, mit denen die Mobilität der Menschen unterstützt wird. Im Haus können schwerfällige Barrieren mit Treppenliften und Rollstuhlrampen problemlos überwunden werden. Außerhalb des Hauses helfen sogenannte „On-Demand-Transportdienste“, von A nach B zu kommen. Dabei handelt es sich um Fahrdienste, welche die Menschen auf Bestellung von zuhause abholen und an einen gewünschten Ort fahren. Viele dieser Fahrdienste sind telefonisch oder online buchbar.

Datenschutz und Datensicherheit bei der technologischen Unterstützung

Viele Menschen fragen sich, ob ihre digitalen Lösungen für einen erleichterten Alltag auch ausreichend Datensicherheit gewährleisten können. Für die Datensicherheit, beispielsweise im Smart Home, können einige sinnvolle Maßnahmenergriffen werden. Mehr zum Datenschutz bei Smart Home findet sie in unserem Ratgeberartikel „Smart Home Datenschutz: Wie sicher ist das automatisierte Zuhause?

Schulungen und Unterstützung bei der technologischen Anwendung für Seniorinnen und Senioren

Manche älteren Menschen sind hin und wieder überfordert mit der teilweise komplexen Nutzung technologischer Systeme. Doch auch hier gibt es Hilfe, sodass Sie nicht auf technologische Unterstützung im Alltag verzichten müssen. So gibt es beispielsweise spezielle Kurse für Senior:innen zu dem richtigen Umgang mit Technologien. Diese Schulungen werden von verschiedenen Trägern angeboten, darunter öffentliche Institutionen der Länder und soziale Einrichtungen, es gibt aber auch private Anbieter.

Kostenübernahme durch die Pflege- und Krankenkassen

Pflegekassen erstatten nur selten die Kosten für digitale Alltagshelfer. Ausnahme: Der Hausnotruf wird meist ab Pflegegrad 1 übernommen. Es gibt jedoch die Möglichkeit, dass die Krankenkasse unter bestimmten Voraussetzungen technologische Hilfsmittel übernimmt. In einigen Fällen können smarte Technologien auch als wohnumfeldverbessernde Maßnahmen bis zu 4.000 Euro von der Pflegekasse bezuschusst werden. Die Kostenübernahme erfolgt bislang aber nicht einheitlich. Es ist daher schwer zu sagen, welche Maßnahme in welchem Umfang subventioniert wird. Stellen Sie bei der Pflegekasse immer einen Antrag auf Kostenübernahme, bevor Sie die Anschaffung tätigen. Erhalten Sie eine Ablehnung, können Sie Widerspruch einlegen. Zurzeit ist hier viel in Bewegung. Fragen Sie auch bei der Krankenkasse nach. Es lohnt sich in jedem Fall!  

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