Schlaganfall: Symptome und Warnzeichen
Warnzeichen für einen Schlaganfall
Nicht jedes Symptom weist zwangsläufig auf einen akuten Schlaganfall hin. Dennoch sollten Sie unbedingt einen Notarzt rufen, wenn Sie oder ein anderer davon betroffen sind. Dies gilt auch, wenn die Schlaganfall-Anzeichen nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Hinter solchen kurzen Ausfällen kann eine sogenannte “transitorische ischämische Attacke”, kurz TIA, stecken. Diesem “Mini-Schlaganfall” folgt in rund jedem vierten Fall in den nächsten fünf Jahren ein tatsächlicher Schlaganfall. Auf einer Notfallstation lässt sich erkennen, ob der Betroffene akut gefährdet ist oder welche Maßnahmen nötig sind, um zukünftige Gefährdungen auszuschließen.
Lähmungen und Taubheitsgefühle
Zu den häufigsten Schlaganfall-Symptomen gehören Taubheitsgefühle und plötzliche Lähmungen, besonders in den Armen und Beinen. Meist sind die Beschwerden auf eine der beiden Körperhälften beschränkt. Auch die Gesichtsmuskeln können betroffen sein. Ein Mundwinkel, die Wange oder ein Augenlid hängen dann schlaff herunter und lassen sich nicht mehr bewegen.
Seh- und Sprachstörungen
Auch wenn die Sehkraft plötzlich nachlässt, kann dies ein Warnzeichen für einen Schlaganfall sein: Sie äußert sich in verschwommenen oder doppelten Bildern vor dem Auge oder sogar durch einen totalen Sehverlust. Ebenso kann das Sprachvermögen von einem auf den anderen Moment beeinträchtigt sein. Dies äußert sich in stockender oder abgehackter Sprache. Manchmal vertauschen Betroffene Silben, suchen nach Wörtern oder können gar nicht mehr sprechen. In anderen Fällen ist das Sprachverständnis der Person in der Form beeinträchtigt, dass sie den Sinn einfacher Sätze nicht mehr versteht.
Schwindel und Kopfschmerzen als Schlaganfall-Symptome
In einigen Fällen treten bei einem Schlaganfall urplötzlich extrem starke Kopfschmerzen auf, die Betroffene in dieser Form nicht kennen. Andere erleben ein Schwindelgefühl, zum Beispiel drehend wie in einem Karussell oder schwankend wie auf einem schlingernden Schiff. Dadurch entstehen Probleme mit dem Gleichgewicht bis hin zur Bewusstlosigkeit.
Der FAST-Test: Ist es wirklich ein Schlaganfall?
Wenn Sie den Verdacht haben, dass jemand in Ihrer Umgebung einen Schlaganfall erlitten hat, können Sie anhand dreier einfacher Aufgaben feststellen, ob tatsächlich ein Hirnschlag dahintersteckt. Dabei gehen Sie nach dem sogenannten FAST-Prinzip vor. Zunächst sollten Sie die betroffene Person bitten zu lächeln (F = Face/Gesicht). Dann soll sie zusätzlich beide Arme heben (A = Arms/Arme). Schließlich sprechen Sie einen einfachen Satz vor und bitten die Person, diesen nachzusprechen (S = Speech/Sprache). Kann die betreffende Person diese Aufgaben nicht problemlos bewältigen, rufen Sie umgehend den Notarzt (T = Time/Zeit).
Notarzt rufen: Jede Minute zählt
Schildern Sie dem Notarzt am Telefon die beobachteten Symptome und äußern Sie gegebenenfalls Ihren Verdacht auf einen Schlaganfall. Der oder die Betroffene muss schnellstmöglich in ein Krankenhaus, am besten mit einer speziellen Schlaganfallstation, einer sogenannten "Stroke Unit", gebracht werden. Dort sind die Voraussetzungen für eine professionelle Behandlung am besten gegeben.