Pille und Rauchen: Eine gefährliche Kombination
Rauchen trotz Pille: Dieses Risiko besteht
Die Pille ist ein recht zuverlässiges Verhütungsmittel und daher bei vielen Frauen im gebärfähigen Alter ohne Kinderwunsch beliebt. Zu den Nebenwirkungen der Pille gehört, dass das Blut schneller gerinnt, es verklumpt also auch leichter. Dadurch erhöht sich auch für Nichtraucherinnen das Thromboserisiko: Es kann sich ein Blutgerinnsel bilden, Blutgefäße können verstopfen. Mögliche schwerwiegende Folgen:
- Herzinfarkte
- Schlaganfälle
- Embolien
Wer die Pille nimmt und raucht, erhöht das Risiko für Durchblutungsstörungen. Denn beim Rauchen verengen sich die Blutgefäße. Auf die Dauer werden sie unflexibel und nehmen Schaden. In diesen engen Adern bleiben Blutgerinnsel umso leichter hängen.
Daher begünstigt die Kombination aus Pille und Rauchen eine Thrombose und ihre Folgen. Zum Vergleich: Durchschnittlich 2 von 10.000 Frauen, die weder rauchen noch die Pille nehmen, bekommen eine Thrombose. Rund 5 bis 12 von 10.000 Nichtraucherinnen, die mit der Pille verhüten, erleiden ein Blutgerinnsel, das die Venen verstopft.
Das Thromboserisiko von Raucherinnen, die die Antibabypille nehmen, ist im Vergleich zu Nichtraucherinnen etwa um das Dreifache erhöht. Je mehr Zigaretten Sie täglich rauchen und je älter Sie sind, desto höher ist die Gefahr einer Thrombose bei gleichzeitiger Verhütung mit der Pille.
Beeinflusst Rauchen die Pille?
Viele Frauenärzte ermahnen ihre Patientinnen, das Rauchen aufzugeben, wenn sie die Pille nehmen. Das liegt an den schwerwiegenden gesundheitlichen Risiken dieser Kombination und ist daher ein ärztlicher Rat, den Sie unbedingt beherzigen sollten. Die verhütende Wirkung der Pille wird durch das Rauchen allerdings nicht beeinflusst.
Andere hormonelle Verhütungsmittel und Zigaretten sind ebenfalls gefährlich
Dass die Pille und Zigaretten nicht gut zusammenpassen, haben inzwischen die meisten jungen Frauen schon einmal gehört. Weniger verbreitet ist das Wissen, dass die gleichen Risikofaktoren auch bei Raucherinnen auftreten, die andere hormonelle Verhütungsmittel nutzen.
Dazu zählen etwa der Hormonring, das Hormonpflaster oder Stäbchen, die unter die Haut gesetzt werden. Auch sie gaukeln dem Körper eine Schwangerschaft vor und verhindern so den Eisprung, ebenso wie die Pille. Und auch sie beschleunigen die Gerinnung des Blutes, das so schneller verklumpen kann.
Hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille und Rauchen sollten also grundsätzlich nicht kombiniert werden. Alternative, nicht-hormonelle Verhütungsmittel sind beispielsweise:
- die Kupferspirale
- das Diaphragma
- das Kondom
Viel besser ist es aber natürlich, wenn Sie das Rauchen aufgeben: Je älter Sie werden, desto größer werden die Risiken, die Sie durch die Nikotinsucht eingehen. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Hilfsangebote, die Sie beim Aufhören in Anspruch nehmen können. Ihr Hausarzt oder Frauenarzt berät Sie gern dazu.