Lichttherapie: Neurodermitis mit Kunstlicht behandeln
Lichttherapie mit künstlichen Sonnenstrahlen
Auch, wenn Neurodermitis nicht heilbar ist, können zumindest die Symptome in Schach gehalten werden. Kliniken und Ärzte bieten dazu unter anderem Therapien mit Kunstlicht an. Im Angebot sind Blaulichttherapie, PUVA (Kombination aus Psoralenen und UVA-Strahlung) und Balneo-Therapie (Lichttherapie in Kombination mit Bädern). Sie alle setzen auf die Bestrahlung der erkrankten Hautpartien mit Licht. Wichtig bei dieser Therapie: Das Kunstlicht muss die richtige Wellenlänge haben. Lassen Sie sich in jedem Fall von einem Dermatologen beraten.
Neurodermitis mit UVA und PUVA behandeln
Die Bestrahlung mit ultraviolettem Licht (kurz UV-Strahlen) soll Entzündungen in der Haut entgegenwirken und so die Symptome der Neurodermitis lindern. Zu Therapiebeginn dauert die UV-Bestrahlung nur wenige Sekunden und wird im Laufe der Therapie dann auf bis zu zehn Minuten lange Bestrahlungen gesteigert. Meist lassen sich Entzündungen, die eine Neurodermitis so unerträglich machen, auf diese Weise recht schnell behandeln und zurückdrängen.
Zur Verstärkung der Wirksamkeit der Lichttherapie wird mitunter auch das Medikament Psoralen eingesetzt. Es wird als Salbe oder Tablette angewendet. Bei der PUVA-Therapie (Psoralen und UVA) sorgt dieser Wirkstoff dafür, dass die bestrahlten Areale der Haut empfänglicher für die Lichtstrahlen werden. Achtung: Ärzte raten dringend davon ab, einfach eigenständig mit einer privaten UV-Lampe zu experimentieren. Denn durch UV-Strahlen steigt auch das Risiko für Hautkrebs, vor allem wenn die Therapie lange andauert.
Der Mittelmeer-Effekt
Vielen Neurodermitis-Patienten geht es nach einem Mittelmeerurlaub nachweislich besser. Dahinter stecken die klimatischen Vorzüge der Region und die Kombination aus Sonnenstrahlen und Salzwasser beim Baden. Damit Patienten auch außerhalb des Urlaubs davon profitieren können, geht einigen Bestrahlungen mit Kunstlicht ein Bad in Salzwasser (Sole) voran. Diese Form der Lichttherapie bei Neurodermitis nennt sich Balneo-Therapie. Damit soll das vorteilhafte Mittelmeer-Klima nachgestellt werden.
Mit Blaulicht gegen Neurodermitis?
Eine Alternative zur UV-Lichttherapie ist die Behandlung mit Blaulicht. Der Vorteil: Sie verzichtet auf die schädlichen UV-Strahlen, die unter Umständen zu Hautkrebs führen können. Allerdings ist diese Methode, Neurodermitis zu behandeln, wissenschaftlich noch nicht ausreichend untersucht. Dementsprechend zögerlich sind die Krankenkassen bei der Kostenübernahme. Erste Studien haben bereits gezeigt, dass die Blaulichttherapie Neurodermitis nachhaltiger zurückdrängen könnte als herkömmliche Therapien mit UV-Licht. Weitere Untersuchungen mit Kontrollgruppen sind in Arbeit, um die Ergebnisse im besten Fall zu belegen.