Ernährung bei Neurodermitis: 3 wichtige Hinweise
1. Ausgewogene Ernährung bei Neurodermitis wichtig
Bei der Behandlung von Neurodermitis kann die Ernährung eine wichtige Rolle spielen. Oft löst Stress einen Neurodermitis-Schub aus. Ist der allgemeine Gesundheitszustand von der Hautkrankheit abgesehen gut, sind Betroffene jedoch besser gegen Stress gewappnet. Aus diesem Grund empfiehlt es sich für Neurodermitiker noch mehr als für gesunde Menschen, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten.
Das bedeutet:
- Viel frisches Gemüse und Obst
- Vollkornprodukte und Kartoffeln
- Hochwertige pflanzliche Öle
- Fleisch und Fisch nur in Maßen essen
- Sparsam bei Eiern und Milchprodukten außer Naturjoghurt
2. Bei der Neurodermitis-Ernährung Allergien beachten
Die Ernährung bei Neurodermitis sollte jedoch stets individuell auf den jeweiligen Patienten abgestimmt werden. Oft sorgen bestimmte Lebensmittel für einen Neurodermitis-Schub, weil Betroffene darauf mit einer Allergie, Pseudoallergie oder Unverträglichkeit reagieren. Tritt die Hautkrankheit in Kombination mit Heuschnupfen auf, sind zudem Kreuzallergien auf bestimmte Gewürze oder Lebensmittel häufige Auslöser für einen akuten Krankheitsschub.
Ein Ernährungstagebuch kann helfen, individuelle Trigger zu identifizieren. Darin notieren Neurodermitiker alles, was sie gegessen und getrunken haben und wann Krankheitsschübe aufgetreten sind. Dennoch sollten Sie bei Verdacht auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit zu Ihrem Arzt gehen. Eine irrtümliche Selbstdiagnose mit anschließendem Verzicht auf bestimmte Lebensmittel kann auf Dauer zu Mangelerscheinungen führen. Diese schwächen wiederum das Immunsystem und können die Neurodermitis verschlimmern.
3. Gibt es Lebensmittel, die für Neurodermitiker tabu sind?
Im Internet kursieren viele Tabellen, die “verbotene” Lebensmittel bei Neurodermitis auflisten. Darauf befinden sich meist die folgenden Zutaten:
- Zucker
- Lebensmittelzusatzstoffe
- Histamine, wie sie beispielsweise in lange gereiftem Käse vorkommen
- Alkohol
- scharfe Gewürze
Alkohol und scharfe Gewürze regen die Durchblutung an und sollen so Symptome verschlimmern. Tatsächlich aber konnte bislang wissenschaftlich nicht eindeutig belegt werden, dass diese Verbote grundsätzlich für alle Neurodermitiker gelten.
Lebensmittelzusatzstoffe wie Konservierungsmittel, Farbstoffe und Geschmacksverstärker sowie Zitronensäure, Zitrusfrüchte und manche Gewürze können sogenannte Pseudoallergien auslösen. Dabei kommt es zu allergischen Symptomen, die aber nicht durch eine Immunreaktion der körperlichen Abwehrkräfte bedingt sind. Es gibt aber auch Neurodermitiker, die diese Stoffe problemlos vertragen. Für Zucker und Alkohol gelten dieselben Richtwerte wie für gesunde Menschen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, nicht mehr als 6 Teelöffel Zucker täglich zu essen – das sind rund 25 Gramm. Risikoarmer Konsum von Alkohol beschränkt sich für Frauen auf ein Standardglas Wein, Bier oder Spirituosen. Männer vertragen normalerweise das Doppelte.