Krampfadern vorbeugen: Was tun gegen Varizen?
Wie entstehen Krampfadern?
Krampfadern sind geweitete Venen, die sich deutlich sichtbar – meist lilafarben – unter der Haut entlangschlängeln. Meist sind die Beine betroffen. Mediziner unterscheiden primäre und sekundäre Krampfader-Ursachen.
Ursachen der primären Varikose:
- familiäre Veranlagung für Venenleiden, Bindegewebsschwäche oder geschwächte Venenwände und/ oder Venenklappen als bedeutendster Risikofaktor für Krampfadern
- weibliches Geschlecht
- Übergewicht
- hormonelle Einflüsse (Östrogene beeinflussen die Struktur von Venenwand und Venenklappen)
- Schwangerschaft (hormonelle Veränderungen, vermehrte Blutbildung, Gewicht des Kindes)
- Alter
- Bewegungsmangel
- überwiegend stehende oder sitzende berufliche Tätigkeit
Bei der sekundären Varikose sind andere Erkrankungen der Auslöser für die Krampfader-Bildung. Dazu gehören unter anderem tiefe Beinvenenthrombosen und eine Herzschwäche.
Krampfadern vorbeugen mit Bewegung
Bewegung ist eine der wichtigsten Maßnahmen um Krampfadern vorzubeugen. Bewegung stärkt die Beinmuskulatur und aktiviert die Beinvenenpumpe. Das heißt: Durch aktive Beinmuskeln werden die Venen massiert und so der Bluttransport aus den Beinen in Richtung Herz unterstützt. Das entlastet auch die Venenklappen. Ausdauersport wie Joggen und Walking, Radfahren und Schwimmen sind gut geeignet, um das Venensystem zu stärken.
Krampfadern vorbeugen mit Normalgewicht
Achten Sie auf ein normales Gewicht. Übergewicht verstärkt den Druck auf das Venensystem und wirkt sich negativ auf die Durchblutung aus. Um ein gesundes Gewicht zu unterstützen und den Körper ausgewogen zu ernähren, empfehlen Experten die mediterrane Küche (Mittelmeerküche). Diese ist reich an Gemüse, Salaten, Kräutern, Obst, gesunden pflanzlichen Ölen, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und Nüssen. Tierische Produkte wie Fisch, Eier, Käse und Joghurt gehören dazu, kommen aber in Maßen auf den Teller.
Krampfadern vorbeugen mit Venengymnastik
Haben Sie eine vorwiegend sitzende oder stehende berufliche Tätigkeit, ist Venengymnastik eine gute Möglichkeit, zwischendurch die Durchblutung in den Beinen zu fördern. Müssen Sie lange sitzen, können Sie immer mal wieder mit Ihren Füßen wippen oder Ihre Fersen vom Boden abheben und wieder senken. Das aktiviert die Beinvenenpumpe.
Müssen Sie tagsüber viel stehen, legen Sie Abend ruhig mal die Beine hoch oder radeln Sie im Liegen einige Minuten. Das unterstützt den Blutfluss und hilft, Schwellungen zu lindern. Auch können Sie sich beim Zähneputzen mehrmals auf die Fußspitzen stellen und die Fersen langsam wieder absenken. Das stärkt die Wadenmuskulatur.
Wechselduschen gegen Krampfadern
Wechselduschen der Beine trainieren ebenfalls das Venensystem. Während sich die Gefäße bei einem Guss mit kaltem Wasser zusammenziehen, weiten sie sich bei warmem Wasser. Das hält das Venensystem fit und fördert zugleich die Durchblutung der Beine. Bei Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Erkrankungen des Harnsystems sollten Sie vor Durchführung der heiß-kalten Wechselduschen Ihren Arzt fragen.
Flache und bequeme Schuhe tragen
Tragen Sie flache und bequeme Schuhe. Diese unterstützen eine natürliche Fußhaltung, geben den Füßen Bewegungsfreiheit, entkrampfen die Beinmuskulatur und tragen zu einer guten Durchblutung bei. Außerdem sind sie für die Fuß- und Beinmuskulatur gesünder als Schuhe mit hohen Absätzen, bei denen sich die Wadenmuskulatur verkrampfen und verkürzen kann. Sind Sie lange auf den Beinen oder sitzen Sie lange (das gilt auch für Langstreckenflüge), können Sie mit Stütz- oder Kompressionsstrümpfen Ihre Beine entlasten und die Durchblutung fördern.
Krampfadern vorbeugen ist wichtig für die Gesundheit
Krampfadern vorbeugen: Das ist nicht nur aus ästhetischer Sicht ein Thema. Fortgeschrittene Varizen sind gesundheitlich ein Problem. Schwere, spannende und schmerzende Beine sind oft die ersten Beschwerden. Im weiteren Verlauf steigt das Risiko für eine Krampfaderentzündung (Varikophlebitis), Varizenblutung, die Bildung von Blutgerinnseln (Venenthrombose/ Varikothrombose) sowie die Bildung von schlecht heilenden Wunden („offenes Bein“/ Ulcus cruris) aufgrund der Durchblutungsstörung.
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Phlebologie e.V.