Die Einstärkengläser
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Die Einstärkengläser

Smartphones, Tablets & Co. - die Anforderungen an unser Sehen im Alltag steigen fortlaufend. Die Augen brennen, sind angestrengt und gerötet. Es ist soweit: Ihr Augenarzt oder Optiker hat bei Ihnen eine Fehlsichtigkeit entdeckt - in Nähe oder Weite. Ab etwa 40 kommt gegebenenfalls eine Alterssichtigkeit hinzu - Zeit für eine Lesebrille. Dann brauchen Sie Einstärken-Gläser. Doch was können sie? Und gibt es auch Nachteile?

Was sind Einstärkengläser?

Wie der Name schon sagt: Gläser einer Stärke! Einstärkengläser (Monofokal- oder Unifokalgläser) haben quasi nur einen Brennpunkt, die Brechung bzw. optische Wirkung erfolgt einheitlich über die komplette Linsenfläche. Deshalb sind Einstärkengläser nur für einen festgelegten Entfernungsbereich nutzbar. Neben sphärischen Einstärkengläsern zur Korrektion von Kurzsichtigkeit, Übersichtigkeit und Alterssichtigkeit existieren astigmatische, die Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) korrigieren sowie prismatische Gläser, die Augenstellungsfehler kompensieren. Dabei sind Gläser für Kurzsichtige konkav, streuen also das Licht, während konvexe Gläser für Weitsichtige das Licht sammeln. Einstärkenbrillen, die zusätzlich auch Astigmatismus korrigieren, erkennen Sie im Brillenpass am Zylinderwert als Korrekturfaktor. Kurz: Einstärkenbrillen, als Kunststoffglas oder Mineralglas angefertigt, leisten die Vollkorrektur einer Fehlsichtigkeit (Ametropie).

Einstärkengläser korrigieren folgende Typen von Fehlsichtigkeit:

  • Kurzsichtigkeit (Myopie)
  • Weitsichtigkeit (Hyperopie)
  • Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)
  • Alterssichtigkeit (Presbyopie)

Kurzsichtigkeit: Entfernte Objekte verschwommen und unscharf

Bei Kurzsichtigkeit erscheinen weiter entfernte Objekte verschwommen und unscharf. Die Ursache? Meist ein zu langer Augapfel, so dass das Licht vor der Netzhaut fokussiert wird. In der Nähe dagegen können Sie gut sehen und lesen. Ihre Einstärkenbrille mit konkaver Zerstreuungslinse korrigiert die Myopie - und bricht die Sehstrahlen so, dass korrekt auf der Netzhaut fokussiert wird.

Weitsichtigkeit: Objekte in der Nähe unscharf

Umgekehrt bei Weitsichtigkeit: Hier gelingt es nicht, Objekte in der Nähe scharf zu sehen. Ist diese bei hoher Dioptrienzahl stärker ausgeprägt, kann auch das Sehen in der Ferne Probleme machen. Bei Weitsichtigkeit werden Seheindrücke nicht auf, sondern hinter der Netzhaut abgebildet. Etwas, das sich oft erst im Alter bemerkbar macht: Bis dahin hat es Ihre Linse geschafft, Fehlsichtigkeit per Akkomodation (Krümmung) bis zu einem gewissen Grad auszugleichen. Was Ihre Augen anstrengt: Kopfschmerzen sind oft erste Anzeichen einer Weitsichtigkeit - eine Einstärkenbrille mit konvexen Sammellinsen korrigiert sie.

Hornhautverkrümmung: Brechungsfehler des Auges 

Eine Hornhautverkrümmung ist ein Brechungsfehler des Auges: Statt an einem, werden Lichtstrahlen an mehreren Punkten gebündelt, weshalb Sie - abstrakt gedacht - keinen Punkt, sondern einen Stab bzw. eine Linie sehen. Eine Hornhautverkrümmung ist meistens genetisch bedingt, kann sich aber auch bei Erkrankungen der Hornhaut oder nach Augenoperation entwickeln. Ein zylindrisches, astigmatisches Glas korrigiert hier die verschiedenen Achslagen der unterschiedlich weit entfernten Brennlinien.

Alterssichtigkeit: Dynamische Fähigkeit der Linse geht zurück

Bei Alterssichtigkeit geht die dynamische Fähigkeit der Augenlinse, sich schnell auf unterschiedlichste Distanzen einzustellen, zurück. So wird - ab etwa 40 - die Sicht auf nahe Objekte zunehmend unschärfer. Die Einstärkengläser einer Lesebrille gleichen diese Sehschwäche im Nahbereich aus. Sie sind erst zwischen 30 und 40, aber haben bereits Probleme im nahen und mittleren Sehbereich? Damit sind Sie in guter Gesellschaft: Viele Menschen Ihrer Altersgruppe, vor allem Bildschirmarbeiter, beklagen schon leichte Akkommodationsverluste. Auch dazu stehen Brillengläser bereit, die diese Sehbereiche unterstützen und Ihre Augen entlasten. Gewusst? Auch das Ausmaß Ihrer Alterssichtigkeit lässt sich messen! So erhalten Sie Brillengläser, die - anders als Produkte aus dem Discounter - nicht nur näherungsweise, sondern exakt auf Sie angepasst sind. 

Einstärkengläser: Gibt es auch Nachteile?

Als Brillenträger prinzipiell in allen Bereichen scharf sehen? Passgenaue Gläser leisten die notwendige Hilfestellung. Der Nachteil von Einstärkengläsern: Ändert sich die Entfernung, müssen Sie zwischen den Brillen hin- und herwechseln - zum Beispiel, um Kurzsichtigkeit in der Nähe auszugleichen. Als Alternative bieten sich eine Gleitsichtbrille bzw. Gleitsicht-Kontaktlinsen an, die mehrere Stärken gleichzeitig abdecken. Dagegen stellt zunehmende Dioptrien-Zahl von Einstärkenbrillen inzwischen kaum noch ein Problem dar: Statt sich mit dicken, schweren Gläsern zu arrangieren, können Sie sich auch bei starker Fehlsichtigkeit über eine hochbrechende Brille mit schlanken Gläsern und gutem Tragekomfort freuen. 

Ihre Einstärkenbrille - Top bei Funktion und Ästhetik

Einstärkenbrillen, die dank optimiertem Brechungsindex nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch überzeugen. Augen, die durch die Brille unnatürlich wirken, zu klein bei Kurzsichtigen und übergroß bei Weitsichtigkeit? Vergangenheit, wo asphärische Gläser Verzerrungen reduzieren. Und dank moderner Materialien aus organischem Glas (Kunststoff) müssen auch stabile Kinder- und Sportbrillen sowie randlose Modelle kein Traum bleiben! Nach Erfassung und Kontrolle persönlicher Parameter durch den Optiker verhelfen Ihnen präzise Einstärkengläser zu maximaler Sehschärfe - für besten Durchblick.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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