Affenpocken vorbeugen: So schützen Sie sich
Affenpocken vorbeugen: Distanz und Hygiene
Experten raten, enge körperliche Kontakte bei Verdacht auf eine Affenpocken-Infektion zu vermeiden. Auch sollten hygienische Maßnahmen beachtet werden, um das Risiko für eine Infektion zu senken. Genaue Anweisungen kann der Hausarzt oder die Hausärztin geben oder das Gesundheitsamt. Die wichtigsten Maßnahmen, um Affenpocken vorzubeugen, sind gut umzusetzen. Gegen Affenpocken schützen: Das können Sie tun.
Affenpocken vorbeugen durch Distanz
Abstand halten ist eine der wichtigsten Schutzmaßnahmen, mit denen sich Affenpocken vorbeugen lassen. Übertragen werden die Viren vor allem über engen Kontakt, etwa über Speichel, die Hautläsionen, die Krusten des typischen Hautausschlags sowie über Kontakt mit infizierten Schleimhäuten im Mund sowie im Intimbereich. Ob Scheidensekret und Samenflüssigkeit Übertragungswege darstellen, ist derzeit noch nicht abschließend geklärt, scheint aber möglich zu sein (Stand Anfang August 2022).
Während einer Infektion sollten sich Betroffene, sofern sie sich in häuslicher Umgebung befinden, isoliert in einem eigenen Zimmer aufhalten. Alltagsgegenstände wie Handtücher, Bettwäsche, Kleidung, Rasierer, Geschirr und Besteck sollten keinesfalls gemeinsam genutzt werden.
FFP2-Masken senken Ansteckungsrisiko
Das Bundesministerium für Gesundheit empfiehlt zudem das Tragen einer FFP2-Maske – sowohl für den Erkrankten als auch für Personen, die im gleichen Haushalt leben, wenn näherer Kontakt nicht vermeidbar ist. In selteneren Fällen ist eine Ansteckung über Tröpfchen-Übertragung bei Unterhaltungen mit einer Person möglich, die sich in unmittelbarer Nähe befindet.
Affenpocken vorbeugen mit Hygiene
Da Affenpockenviren längere Zeit auf Oberflächen überleben können, sollten Oberflächen, mit denen der Erkrankte in Kontakt kommt, regelmäßig desinfiziert werden. Das sind unter anderem Türlinken, Toilettensitze (nach jeder Benutzung), Nachttisch, Armaturen, das Smartphone sowie Computertastaturen. Regelmäßiges Händewaschen ist ebenfalls eine unverzichtbare Hygienemaßnahme.
Affenpocken-Impfung: Schützt die allgemeine Pockenimpfung?
Als weiteren Schutz vor Affenpocken empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) eine Impfung gegen Affenpocken: MVANEX® beziehungsweise JYNNEOS®. Dieser Impfstoff wurde ursprünglich gegen die klassischen Pocken entwickelt. Der Impfstoff des Herstellers Bavarian Nordic arbeitet mit einem abgeschwächten Virus, dem modifizierten Vaccinia-Virus Ankara (MVA-Impfstoff). Es kann sich im Menschen nicht vermehren und somit auch keine Pocken-Erkrankung auslösen. Aber es aktiviert das körpereigene Immunsystem, welches daraufhin Antikörper und Abwehrzellen bildet. Kommt die körpereigene Abwehr schließlich mit den echten Affenpockenviren in Kontakt, kann sie diese abwehren. Die Impfung kann einer Affenpocken-Infektion vorbeugen oder zumindest ihren Verlauf abschwächen.
Wer sollte sich gegen Affenpocken impfen?
Die STIKO empfiehlt die vorbeugende Pocken-Impfung vor allem
- Menschen, die engen Kontakt zu einer erkrankten Person hatten (enger körperlicher Kontakt über nicht-intakte Haut oder über Schleimhäute oder bei längerem ungeschütztem Face-to-Face-Kontakt).
- Menschen, die in Laboren arbeiten und mit entsprechenden Laborproben oder verunreinigtem Material in Kontakt gekommen sind.
- Männern, die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte mit häufig wechselnden Partnern haben.
- Personal in Speziallaboratorien mit gezielten Tätigkeiten mit infektiösen Laborproben.
Eine generelle Impfung der breiten Bevölkerung wird von Seiten der STIKO derzeit nicht empfohlen.
Pandemie-Risiko: Sind Affenpocken das neue Corona?
Das Robert Koch-Institut schätzt eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland nach derzeitigen Erkenntnissen als gering ein. Die Ansteckung erfolgt vor allem durch engen Kontakt mit Erkrankten. Bislang sind vor allem Männer gefährdet, die Sex mit Männern haben oder ihre Sexualpartner häufig wechseln. In dieser Gruppe wurden bislang die meisten Infektionen beobachtet. Das Risiko einer Pandemie besteht Experten zufolge derzeit nicht (Stand Anfang August 2022).
Affenpocken: Muss ich in Quarantäne?
Auch wenn das RKI das Pandemie-Risiko bei Affenpocken derzeit als gering einstuft, beobachten die Experten die Entwicklung sehr genau. Um größere Ausbrüche zu vermeiden, empfehlen das Bundesministerium für Gesundheit und das Robert Koch-Institut daher eine Isolation von mindestens 21 Tagen für Infizierte sowie eine Impfung gegen Affenpocken für Risikogruppen, um weiteren Ansteckungen mit dem Affenpockenvirus vorzubeugen. Erst wenn alle Pocken abgeheilt und der Schorf vollständig gelöst ist, ist das Infektionsrisiko gebannt. Infizierte sind so lange ansteckend, wie sie Symptome haben.
Quellen:
Affenpocken – Antworten auf häufig gestellte Fragen. Online-Flyer des Bundesministeriums für Gesundheit.
Informationen zum Affenpockenvirus (MPXV). Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit.
Aufklärungsmerkblatt zur Schutzimpfung gegen Affenpocken. Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit.
Fragen zum Thema Affenpocken – BZgA informiert. Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Affenpocken. Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Internationaler Affenpocken-Ausbruch: Fallzahlen und Einschätzung der Situation in Deutschland. Online-Information des Robert Koch-Instituts (RKI).
Affenpocken. Online-Information des Robert Koch-Instituts (RKI).
Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Affenpocken. Online-Information des Robert Koch-Instituts (RKI).
Affenpocken in Deutschland: Muss man sich Sorgen machen? Online-Information des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
Affenpocken. Online-Information des Auswärtigen Amts.
Affenpocken. Online-Information der Deutschen Aidshilfe.