Fassade streichen: So gelingt der Außenanstrich
Was kostet ein Außenanstrich?
Wenn Sie Ihre Fassade streichen müssen, haben Sie zwei Optionen: Sie engagieren einen Profi oder Sie machen es selbst. Pauschal lässt sich nicht sagen, welche Kosten das Streichen der Fassade verursacht, da in die Preiskalkulation verschiedene Faktoren einfließen:
- Ist ein Gerüst erforderlich?
- Wie viele Quadratmeter Fassade sollen gestrichen werden?
- Muss grundiert werden?
- Reicht ein Anstrich?
- Wollen Sie nur eine Farbe oder ein Design?
- Müssen Sie öffentliche Wege absichern?
Wenn Sie die Fassade streichen (lassen), berechnen Sie die Kosten pro Quadratmeter, die zu bearbeiten sind. Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit zwei Stockwerken sind das in der Regel etwa 120 Quadratmeter. Dieses Einfamilienhaus dient als Beispiel für alle Angaben in diesem Artikel.
Für einen einfachen Anstrich mit Grundierung und Vorarbeiten an einer leicht verwitterten Fassade zahlen Sie:
- insgesamt etwa 3.000 bis 5.000 Euro, wenn Sie den Profi die Fassade streichen lassen
- rund 1.000 Euro für Materialkosten und eine Woche Gerüstmiete, wenn Sie den Außenanstrich selbst machen
Vorbereitung: Gerüst und Schutzmaßnahmen
Um die Fassade streichen zu können, müssen Sie ein Gerüst aufbauen. Um sensible Bereiche vor Verschmutzungen durch Mörtel oder Farbe zu schützen, kleben Sie die Stellen mit Malerfolie und Kreppband ab. Das gilt vor allem für:
- Fenster
- Türen
- Lüftungsklappen
- Türklingeln
- Lampen
Wenn Sie die Fassade streichen lassen, bringt der Malermeister in der Regel sein eigenes Gerüst mit und Sie haben dafür keine zusätzlichen Kosten. Wenn Sie den Außenanstrich selbst vornehmen wollen, müssen Sie mit 250 Euro Gerüstmiete pro Woche kalkulieren. Falls Sie jemanden für den Auf- und Abbau brauchen, kommen noch mal gut 500 Euro dazu.
Vorbereitung: Putz prüfen
Nun können Sie damit anfangen, die Fassade eingehend zu prüfen:
- Weist sie Schmutz oder Moos auf?
- Bröckelt der Putz?
- Platzt die Farbe an einigen Stellen ab?
Übersteht die Fassade diese Überprüfung ohne Auffälligkeiten, können Sie mit dem Grundieren der Wand beginnen. Andernfalls müssen Sie erst noch wichtige Arbeitsschritte erledigen, bevor Sie zum Pinsel greifen.
Vorbereitungen: Reinigung und Reparaturen
Verschmutzungen und Moos sollten Sie vor dem Anstrich vorsichtig mit einem Hochdruckreiniger entfernen. Bei hartnäckigen Verfärbungen durch Algen hilft zudem ein spezieller Grünbelagsentferner beim Säubern der Fassade.
Nachdem die gereinigte Hauswand vollständig getrocknet ist, nehmen Sie den Putz genau unter die Lupe: Sollte er an einigen Stellen abplatzen, erweitern Sie mithilfe eines Meißels die brüchige Stelle ein kleines Stück und füllen die offene Fläche mit Mörtel auf. Bei großen Flächen wählen Sie statt des Mörtels den Originalputz, mit dem Ihre Fassade verputzt ist. Sehr feine Risse füllen Sie mit Acryl.
Die Aufbereitung einer leicht verwitterten Hauswand kostet beim Profi etwa 400 Euro. Beim DIY-Fassadenanstrich müssen Sie rund 80 Euro für Spachtelmasse und Acryl einrechnen, hinzu kommen eventuell noch Leihgebühren für den Hochdruckreiniger.
Fassade bei Bedarf grundieren
Saugt Ihre Hauswand Wasser sofort auf oder sandet, müssen Sie vor dem Außenanstrich eine Grundierung auf die Fassade auftragen. Andernfalls nimmt der Putz die Farbe ungleichmäßig auf und das Streichergebnis wirkt fleckig.
Bringen Sie die Grundierung mit einem Quast- oder Flächenpinsel auf. Seien Sie mit der Grundierung großzügig, dann gibt es später keine Probleme beim Auftragen der Farbe. Sobald Sie diese Vorbereitungen abgeschlossen haben und die Hauswand trocken ist, können Sie die Fassade streichen.
Die Grundierung der Fassade kostet beim Handwerker etwa 5 Euro pro Quadratmeter, also rund 600 Euro. Wenn Sie die Grundierung selbst auftragen, bezahlen Sie etwa 120 Euro für das Material.
Die richtige Farbe für den Außenanstrich wählen
Eine Hausfassade soll Wind und Wetter standhalten und gleichzeitig wasserdampfdurchlässig sein. Wenn Sie die Fassade streichen, müssen Sie deswegen eine Farbe einsetzen, die robust und diffusionsoffen ist. Für den Außenbereich haben sich Dispersionssilikatfarben bewährt. Beraten Sie sich jedoch mit dem Experten im Farbfachgeschäft, ob die Farbe für Ihr Haus geeignet ist. Sie verträgt sich nicht mit jedem Untergrund.
Wenn Sie die Fassade streichen lassen, liegen die Kosten für einen einfachen Anstrich inklusive Farbe bei 10 bis 15 Euro pro Quadratmeter, also etwa 1.200 bis 1.800 Euro für 120 Quadratmeter. Auch die DIY-Fassadengestaltung schlägt mit mindestens 400 Euro zu Buche.
Fassade streichen: Vor- und Schlussanstrich
Für den Außenanstrich müssen Sie zwei Durchgänge einplanen:
- wässrigen Voranstrich
- farbkonzentrierten Schlussanstrich
Die dünnflüssige Mischung für den Voranstrich mischen Sie selbst aus der Fassadenfarbe und Wasser zusammen. Der Wasseranteil sollte dabei zehn bis fünfzehn Prozent ausmachen. Der konzentrierte Schlussanstrich wird dagegen höchstens zu fünf Prozent mit Wasser vermischt.
Rühren Sie sowohl die Farbe für den Vor- als auch für den Schlussanstrich sorgfältig mit einem Rührquirl durch. Andernfalls verteilen sich die Farbpigmente ungleichmäßig in der Dispersion. Die Folge: Der Anstrich wird ungleichmäßig.
Außenanstrich: Nass von außen nach innen
Beginnen Sie den Außenanstrich, indem Sie die Ecken und Ränder der Fassade streichen. Dafür nutzen Sie am besten einen Pinsel. Sind diese ausgemalt, kommt die Malerrolle zum Einsatz.
Doch aufgepasst: Vergeht zwischen dem Auftragen der Randfarbe und dem “Ausmalen” der Fläche zu viel Zeit, ist die Farbe an den Rändern bereits getrocknet. Dann bilden sich schnell Streifen. Aus diesem Grund sollten Sie darauf achten, eine Hausfassade stets “Nass-in-Nass” zu streichen.
Nachdem der Voranstrich getrocknet ist, tragen Sie den Schlussanstrich mit derselben Technik auf die Fassade auf.
Hinweis: Streichen Sie nicht bei direkter Sonneneinstrahlung, um ein zu schnelles Trocknen des Außenanstrichs zu vermeiden.