3d animation von nierensteine in niere
© wildpixel/ iStock/Getty Images Plus
Letztes Update am: 

Nierensteine Ursachen: Wie entstehen Nierensteine?

Nierenstein Ursachen können vielfältig sein: Von einer falschen Ernährung bis zu verschiedenen Krankheiten gibt es unterschiedliche Risikofaktoren für die Entstehung von Nierensteinen. Einen Überblick erhalten Sie hier.

Wie entstehen Nierenstein? Diese Nierenstein Ursachen gibt es

Grundsätzlich sind Nierensteine eine Folge übermäßiger Substanzproduktion im menschlichen Harn. Dabei liegt meist eine besonders hohe Konzentration von Stoffen vor – beispielsweise von Kalzium oder Harnsäure. Die Überkonzentration derartiger Stoffe im Urin führt entsprechend dazu, dass sie ihr Löslichkeitsprodukt überschreiten – infolgedessen bilden sich Nierensteine bzw. Harnsteine.  

Nierenstein Ursache 1: Störungen des Kalzium-Stoffwechsels

Nierenstein Ursachen, die zur Überproduktion bestimmter Substanzen im Körper führen, variieren. So kann beispielsweise eine Störung des Kalzium-Stoffwechsels zu einer vermehrten Ausscheidung von Kalzium führen, was dann wiederum die Entstehung von Kalzium-Steinen begünstigt. Oft wird hier ein überhöhtes Maß an Kalziumolaxat oder Kalziumphosphat festgestellt. Bei Kalzium-Steinen handelt es sich um die am häufigsten vorkommende Nierenstein-Art (etwa 80% aller Nierensteine sind Kalzium-Steine).

Nierenstein Ursache 2: Harnsäuresteine durch Störungen im Harnsäure-Stoffwechsel

Eine weitere Nierenstein Ursache sind Störungen des Harnsäure-Stoffwechsels. Hier wird ein Übermaß an Harnsäure produziert, welches ebenfalls das eigene Löslichkeitsprodukt überschreitet und infolgedessen Harnsteine auch (Harnleitersteine oder Harnsäuresteine genannt) bildet. Allgemeine Stoffwechselerkrankungen, aber auch weitere Erkrankungen wie Gicht, Alkoholismus und Tumore können zu Problemen mit dem Harnsäurestoffwechsel führen.

Auch die Ernährung kann eine Rolle spielen

Störungen des Harnsäurestoffwechsels können durch eine stark fleischlastige oder oxalreiche Ernährung begünstigt werden. Wer also Harnsäuresteinen vorbeugen möchte, sollte in jedem Fall auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung achten.

Welche Rolle die Ernährung als Nierenstein Ursache spielt, erfahren Sie hier.

Nierenstein Ursache 3: Vitamin-D-Überdosis

Neben Erkrankungen des Harnsäurestoffwechsels und der Kalziumversorgung im menschlichen Körper gehört auch die übermäßige Aufnahme von Vitamin-D zu den Nierenstein Ursachen. Die Steinbildung kann entsprechend durch die Einnahme hoher Dosen von Vitamin-D-Präparaten entstehen. Das überschüssige Vitamin-D wird in diesem Fall zu Calcitriol umgewandelt, wodurch die Erkrankung Hyperkalzämie entstehen kann, zu deren Symptomen unter anderem Nierensteine gehören.

Nierenstein Ursache 4: Harnwegsinfektionen

Harnwegsinfektionen entstehen in der Regel durch bakteriell bedingte Entzündungen im Bereich der Harnwege. Oftmals sind Harnleiter, Harnblase und Harnröhren bei einer Harninfektion betroffen. Die für eine Harnwegsinfektion verantwortlichen Bakterien gelangen meist über die Harnröhre in den menschlichen Körper und verbreiten sich dann in weitere Regionen des Harntrakts. Typische Harnwegsinfektion-Symptome sind ein unangenehmes Brennen beim Wasserlassen, aber auch Blut im Urin kann eine Folge einer Infektion sein. Nierensteine können sowohl die Ursache als auch die Folge einer Harnwegsinfektion sein. Lassen Sie aufkommende Symptome einer Harninfektion also immer ärztlich abklären.

Nierenstein Ursache 5: Übergewicht

Ein weiterer wesentlicher Risikofaktor für die Entstehung von Nierensteinen ist Übergewicht. So gehen oftmals Erkrankungen, die Nierensteine begünstigen, mit Übergewicht einher: Darunter Stoffwechselerkrankungen, eine falsche Ernährung und zu wenig Bewegung. Wer also Nierensteinen vorbeugen möchte, sollte Übergewicht vermeiden.

Nierenstein Ursache 6: Erbliche Veranlagung

Nierensteine können auch durch eine erblich bedingte Veranlagung der Betroffenen begünstigt werden. So resultieren beispielsweise Zystinsteine – eine seltener auftretende Nierenstein-Form – aus anlagebedingten Störungen des Stoffwechsels, bei denen der Eiweißbaustein Zystin nicht richtig gefiltert werden kann. Die Folge ist, dass sich das Zystin im menschlichen Harn ansammelt und infolgedessen zu Zystinsteinen kristallisiert.

Nierenstein Ursache 7: Zu geringe Flüssigkeitsaufnahme

Auch eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme gilt als grundlegende Entstehungsursache für Nierensteine. Wer zu wenig Wasser trinkt, begünstigt eine hohe Konzentration des Harns, woraus beim Überschreiten des Löslichkeitsprodukts wiederum Harnsäuresteine resultieren können. 

Nierensteine vorbeugen: Was Sie tun können

Viele fragen sich, was Sie hinsichtlich Nierensteine vorbeugen tun können. Neben einem gesunden Gewicht und einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr sollten Sie auf eine gesunde Ernährung achten, die nicht all zu fleischlastig ausfällt. Auch salzhaltige Mahlzeiten und der Konsum von Schokolade sollten auf ein gesundes Maß beschränkt werden. Hinsichtlich Getränken sollten Sie ausreichend Wasser und weniger Softdrinks zu sich nehmen. Und wer glaubt, er könnte Kalziumsteinen durch eine kalziumarme Ernährung vorbeugen, irrt sich: Eine zu geringe Aufnahme an Kalzium ist nicht nur allgemein ungesund, sondern fördert Nierensteine sogar. Denn bei einer zu geringen Kalziumzufuhr bildet sich ein erhöhtes Maß an Olaxat im Harn, was wiederum Nierensteine begünstigt.

FAQ-Fragen

Nierensteinen können Sie unter anderem durch die richtige Ernährung vorbeugen: Verzichten Sie auf eine stark fleischlastige Ernährung, auch salzhaltige und zuckerlastige Mahlzeiten sollten nur in Maßen konsumiert werden. Eine Ernährungsberatung kann Sie hierzu umfassend beraten. 
Je nach Ausprägung der Nierensteine fällt die Nierenstein Behandlung unterschiedlich aus. Möglich sind sowohl medikamentöse als auch operative Methoden. Sollten Sie unter Nierensteinen leiden, berät Sie ein Urologe umfassend zu den unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten - und auch dazu, welche Methode für Ihren Fall angemessen ist. 
Grundsätzlich sollten Sie beim Verdacht auf Nierensteine immer zum Arzt gehen, um Komplikationen zu vermeiden. Da Nierensteine sehr schmerzhaft und gesundheitsschädlich sein können, ist ein Gang zum Facharzt unerlässlich. Hilfe finden Sie sowohl bei einem Arzt für Allgemeinmedizin als auch einem Urologen

Quellen:

Netdoktor.de. Nierensteine

Apotheken-Umschau.de: Was gegen Nierensteine hilft

Internisten-im-Netz.de: Nierensteine - Ursachen & Risikofaktoren

Netdoktor.de: Nierensteine Behandlung

Ernährungsmedizin.blog: Gefährliche Überdosierung von Vitamin-D

Internisten-im-Netz.de: Was sind Nierensteine?

Haeverlag.de

Minimed.at: Nierensteine

Netdoktor.de: Harnwegsinfektion

Netdoktor.de: Nierenbeckenentzündung

Ndr.de: Nierensteine - Vorbeugung, Symptome und die richtige Behandlung

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
Wie finden Sie diesen Artikel?