Impotenz beim Mann: Ursachen und Hilfe
Erektile Dysfunktion: Was ist Impotenz beim Mann?
Scheitern zwei von drei Versuchen, eine Erektion zu bekommen, und das schon seit mehr als sechs Monaten, kann dies als eine erektile Dysfunktion definiert werden. Die Bezeichnung “Impotenz beim Mann” ist ungenau, da sie sowohl Erektionsstörungen als auch Unfruchtbarkeit bei Männern umfassen kann. Letzteres ist jedoch ein anderes Thema mit unterschiedlichen Ursachen. Wird der Penis nur gelegentlich nicht steif beziehungsweise erschlafft nur manchmal zu früh wieder, ist das noch kein Grund zur Sorge.
Erektionsstörung bei jungen Männern oft psychisch bedingt
Impotenz beim Mann tritt mit steigendem Alter immer häufiger auf. Sind Betroffene über 40 Jahre alt, gibt es für die Erektionsstörungen meist eine körperliche Ursache. Leidet ein jüngerer Mann unter Impotenz, sind fast immer psychische Probleme der Grund dafür. Damit der Penis steif wird und lange genug in diesem Zustand bleibt, muss der Mann entspannt und erregt sein. Stress, Versagensängste, Furcht vor Intimität, Leistungsdruck oder Stimmungstiefs können dies verhindern. Bei leichten psychischen Problemen und Stress können Entspannungstechniken helfen, Erektionsschwierigkeiten in den Griff zu bekommen. Bestehen die Erektionsstörungen trotzdem weiter, empfiehlt sich der Gang zum Psychotherapeuten, da eine Angststörung oder Depressionen dahinter stecken könnten.
Durchblutungsstörungen als Ursachen für Impotenz
Die Schwellkörper des Penis müssen gut durchblutet werden, damit es zu einer Erektion kommt. Verschiedene körperliche Ursachen führen dazu, dass die Penisdurchblutung nicht richtig funktioniert oder die Penismuskulatur erschlafft. Häufig ist Impotenz beim Mann daher ein wichtiges Indiz für tieferliegende gesundheitliche Probleme wie Durchblutungsstörungen, die wiederum Vorbote für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt sein können.
Für eine gestörte Durchblutung können zum Beispiel Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck verantwortlich sein. Risikofaktoren für diese Krankheiten sind Übergewicht, Bewegungsmangel, eine einseitige, ungesunde Ernährung sowie Rauchen. Betroffene sollten auch dann zum Arzt gehen, wenn sie sich mit der Erektionsstörung arrangiert haben – besonders, wenn einer oder mehrere der Risikofaktoren für Durchblutungsstörungen und Arterienverkalkung auf sie zutreffen.
Impotenz beim Mann durch zu wenig Testosteron
Mit dem Alter sinkt bei Männern auch der Spiegel der Geschlechtshormone und es kommt verstärkt zu Testosteronmangel. Da Testosteron bei einer Erektion ebenfalls eine Rolle spielt, kann ein Mangel daran zu Impotenz beim Mann führen. Daher schadet es nicht, den Testosteronspiegel messen zu lassen, wenn Sie unter einer erektilen Dysfunktion leiden, obwohl mit der Durchblutung alles in Ordnung ist und Sie nicht zu einer Risikogruppe gehören.
Nebenwirkung von Medikamenten und andere Gründe
Manche Medikamente können als Nebenwirkung zu Impotenz führen. Nehmen Sie zum Beispiel regelmäßig Betablocker, um Ihren Bluthochdruck zu senken, oder entwässernde Tabletten, kann das eine erektile Dysfunktion zur Folge haben. Auch sogenannte Lipidsenker und Antidepressiva können Erektionsstörungen auslösen. Sprechen Sie in diesem Fall unbedingt mit Ihrem behandelnden Arzt darüber, damit er Ihnen ein anderes Medikament verschreibt. Unter keinen Umständen dürfen Sie die Mittel jedoch ohne ärztlichen Rat alleine absetzen oder austauschen.
Impotenz beim Mann kann auch infolge eines Bandscheibenvorfalls oder einer Operation im Beckenraum auftreten. Verletzungen am Rückenmark oder Bestrahlungen kommen ebenfalls als Ursachen für Erektionsstörungen infrage. Multiple Sklerose, Parkinson, Alzheimer-Demenz und Schlaganfälle – Krankheiten, die das zentrale Nervensystem angreifen – sind weitere mögliche Gründe, ebenso jahrelanger Alkoholismus.
Impotenz beim Mann behandeln: Was tun?
Hat der Arzt die Ursache für die Impotenz beim Mann gefunden, wird er diese behandeln. Ist der Grund für die Erektionsstörung unklar oder genügt es nicht, die Grunderkrankung zu therapieren, verschreibt der Mediziner spezielle Medikamente, sogenannte PDE-5-Hemmer. PDE-5 ist ein körpereigenes Enzym, das den Botenstoff, der die Penisdurchblutung steigert, wieder abbaut. Die Medikamente bremsen dieses Enzym. Die Penisdurchblutung lässt sich zudem mit einer Schwellkörper-Autoinjektionstherapie (SKAT) fördern, bei der sich der Betroffene die Arznei direkt in den Schwellkörper seines Penis spritzt.
Beim medikamentösen urethralen System zur Erektion (MUSE) führt der Mann sich mit einem Applikator ein winziges Zäpfchen in die Harnröhre ein. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit der Vakuumtherapie (“Penispumpe”) und auffüllbare Schwellkörperimplantate. Die verschiedenen Methoden können bei Bedarf kombiniert werden; Betroffene sollten dies mit ihrem behandelnden Arzt besprechen.