Hilft der Schnaps nach dem Essen? Verdauungsmythen unter die Lupe genommen
1. Der Verteiler, König der Verdauungsmythen
Er gehört zu den Verdauungsmythen wie Roulade und Bratkartoffeln zur deutschen Esskultur: der “Verteiler” nach dem Essen. Können wir die Verdauung mit einem Kräuterschnaps wirklich ankurbeln? Leider nicht. Der Alkohol bremst die Verdauung sogar und belastet sie zusätzlich. Wieso sich der Mythos dann so hartnäckig hält? Vermutlich, weil der Alkohol die Magenmuskulatur entspannt und die Kräuter große Luftblasen im Magen auflösen können.
2. Der Espresso nach dem Essen
Auch die Italiener haben ihre Verdauungsmythen. Sie setzen auf den Espresso nach dem Essen. Und tatsächlich: Die Bitterstoffe in dem kleinen schwarzen Kaffee-Shot können die Verdauung unterstützen. Sie regen die Säurebildung im Magen an, das Essen wird schneller zersetzt. Noch besser allerdings wirkt Filterkaffee, denn der enthält noch mehr Bitterstoffe.
3. Langes Kauen hilft der Verdauung
Diese Regel trifft tatsächlich zu. Dennoch muss niemand kauen, bis es nicht mehr schmeckt. In der Regel wissen wir instinktiv, wann es Zeit ist zu schlucken. Und dann ist das Essen auch meistens genügend zerkleinert, um vom Magen leicht verarbeitet zu werden.
4. Im Stehen essen ist schädlich
Der schnelle Snack im Stehen – eine besondere Herausforderung für die Verdauung? Eigentlich nicht, sagen Ernährungsberater. Entscheidender ist der Stress. Wenn wir auf uns auf dem Weg zum nächsten Termin nur kurz etwas einschieben, kauen wir oft zu wenig und schlucken obendrein noch Luft. Beides fordert den Magen.
5. Nach dem Essen sollst Du ruhen …
Der zweite Teil des Satzes ist richtig: “… oder 1000 Schritte tun.” Ein gemütliches Nickerchen in der Horizontalen auf dem Sofa erhöht das Risiko von Sodbrennen. Machen Sie also lieber eine Runde um den Block. Das bringt Magen und Darm auf Touren.