Die Geschichte der Akupunktur
Die Geschichte der Akupunktur hat ihre Wurzeln noch lange vor Kopfschmerztablette, Krankengymnastik & Co. Dass die Akupunktur auch in der Moderne noch ihren Stellenwert hat und sogar ein kleines Revival erlebt, ist spannend. Grund genug, die Herkunft und Entwicklung der Akupunktur einmal genau zu beleuchten.
Auf nach Asien!
Akupunktur ist eine traditionsreiche Heilkunst. Es überrascht daher nicht, dass sie in China erfunden wurde. Tatsächlich hatte man dort entdeckt, dass ein spitzer Gegenstand in der Lage ist, Schmerzzustände und andere Beschwerden im Organismus zu lindern oder gar zu heilen. Die Beobachtung, die wie viele andere medizinische Entdeckungen eher zufälliger Natur war, galt es selbstverständlich erst einmal zu überprüfen. Die systematische Aufzeichnung der Beobachtungen erfolgte ab 475 vor Christus und wurde bis 220 nach Christus weitergeführt. Beeinflusst wurden die Erforschung von zwei weiteren Lehren: der von Yin und Yang, die auch heute sehr bekannt ist, und der der fünf Wandlungsphasen, die in der westlichen Welt eher unbekannt sind.
Teil des Ganzen
Akupunktur ist in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) seit damals unverrückbar verhaftet. Sie wurde als Teildisziplin neben anderen Lehren, etwa der Moxibustion und des Qi Gong, in ein komplexes System der Heilkunst eingegliedert. Doch das bedeutete keineswegs einen Siegeszug um die Welt. Erst ein medienträchtiges Ereignis machte die Akupunktur auch in der westlichen Welt flächendeckend publik.
Präsident Nixon und sein Besuch in China
Es war 1991, als ein Sportjournalist aus den USA über die Akupunktur und seine eigenen Erfahrungen damit berichtete. James Reston wurde in China am Blinddarm operiert und erhielt die Akupunktur als schmerzstillende Maßnahme nach der OP. Erfolgreich, wie er in den Medien berichtete. Ein Jahr später war Präsident Nixon als erster amerikanischer Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika in China. Im Programm zu Ehren des Staatsgastes gab es auch eine Akupunktur-Show. Wieder berichteten die Medien publikumswirksam und die westliche Welt wurde somit immer mehr auf die Akupunktur aufmerksam.
Die Anfänge in Europa
Schon im 16. Jahrhundert hatten die Menschen allerdings auch in Europa begonnen, medizinische Probleme mit spitzen Gegenständen anzugehen. Die Moxibustion und die Neuraltherapie wurden angewandt. Kein geringerer als der Vater des berühmten Komponisten Hector Berlioz, Louis Berlioz, führte die erste Akupunkturbehandlung durch. Mit Erfolg. Die Patientin, die psychosomatische Beschwerden hatte, konnte komplett geheilt werden. Danach wurde die Akupunktur immer mehr praktiziert, wobei auch die Elektroakupunktur angewandt wurde.
Akupunktur in Deutschland
In Deutschland verbreitet sich die Akupunktur rasch. Die Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V. (DÄGfA) ist eine der ältesten im Westen und wurde 1951 bereits gegründet. In den 70er Jahren hatte die Akupunktur großen Aufschwung, als aus China operative Eingriffe nur mit Akupunktur als Anästhesie bekannt wurden. China öffnete sich dem Interesse der Wissenschaftler und gab sein Akupunkturwissen an die westliche Welt weiter. Dies führte dazu, dass die Einsatzfelder der Akupunktur immer bekannter und somit facettenreicher wurden: Heute wird Akupunktur nicht nur bei körperlichen, sondern auch bei psychischen Beschwerden oft mit großem Erfolg durchgeführt.
Krankenkassen übernehmen immer mehr Akupunkturleistungen
Von den ersten Erfolgen bis zur Anerkennung der Akupunktur war es ein steiniger Prozess, der bei nicht schulmedizinischen Verfahren typisch ist. Immer mehr Ärzte oder Heilpraktiker haben sich der traditionsreichen chinesischen Heilmethode jedoch verschrieben. Heute ist die Akupunktur oft Kassenleistung im privaten, manchmal auch im gesetzlichen Bereich. Das gilt meist nur für bestimmte Anwendungsfelder, für die es schon viele gute Ergebnisse der Akupunktur zu berichten gibt. Fragen Sie doch einfach einmal nach, ob Ihre Krankenkasse die Akupunkturbehandlung für spezielle Indikationen übernimmt!