Spitzfuß: Ursachen, Symptome und Behandlung
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Spitzfuß: Ursachen, Symptome und Behandlung

Der Spitzfuß ist eine Fehlstellung des Fußes, bei der die Ferse nicht mehr auf dem Boden aufgesetzt werden kann. An welchen Symptomen Sie den Spitzfuß erkennen, welche Ursachen er hat und wie er behandelt wird, erfahren Sie hier.

Symptome: So erkennen Sie den Spitzfuß

Zu den typischen Kennzeichen eines Spitzfußes (medizinischer Fachbegriff: Pes equinus) gehört die konstant angehobene Ferse. Betroffenen ist es nicht möglich, die gesamte Fußsohle aufzusetzen. Sie laufen auf Zehenspitzen. 

Über das Sprunggelenk wird der Fuß bei dieser Fehlstellung vermehrt gebeugt. Im Liegen kann er nicht mehr so an den Körper herangezogen werden, dass er im 90-Grad-Winkel zum Sprunggelenk steht. Auch der Arzt kann den Fuß nicht mehr in diese als Neutral-Null bezeichnete Stellung bringen.

Probleme ergeben sich beim Spitzfuß aus der übermäßigen Belastung des Vorfußes. Am Fußballen bilden sich Schwielen. Zudem belastet die Fehlstellung die Kniegelenke. Betroffene haben kaum noch einen sicheren Stand und Gang. 

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Ein Spitzfuß kann sich belastend auf die Kniegelenke auswirken.

Ursachen: Wie entsteht der Spitzfuß?

Ein Spitzfuß kann verschiedene Ursachen haben. In seltenen Fällen ist er angeboren und die Folge einer verkürzten Achillessehne, eines unterentwickelten Unterschenkelknochens oder einer Fehlhaltung des Babys vor der Geburt. Ein angeborener Spitzfuß tritt in manchen Fällen als Bestandteil eines Klumpfußes auf.

Häufiger entsteht der Spitzfuß erst im Laufe der Zeit. Zu den Hauptursachen zählen 

  • Unfälle: Werden Muskeln oder Gelenke im Fuß verletzt oder verändert sich die Wadenmuskulatur, kann das zu der beschriebenen Fußfehlstellung führen. 
  • Erkrankungen des Nerven- und Muskelsystems: Ein spastischer Spitzfuß kann beispielsweise als Folge der infantilen Zerebralparese (ICP) oder einer Kinderlähmung (Poliomyelitis) auftreten. Der Fuß wird durch Muskelspasmen (erhöhte Anspannung der Muskulatur) in die unnatürliche Haltung gebracht. Daneben können Nervenschädigungen nach einem Schlaganfall den Spitzfuß verursachen.
  • Gewohnheit: Experten sprechen in diesem Fall von einem habituellen Spitzfuß. Er tritt besonders häufig bei Kindern auf, die das Laufen gerade erlernen. Im Regelfall sorgt das steigende Körpergewicht dafür, dass Kinder den Zehenspitzengang automatisch korrigieren. Bleibt der Spitzfuß über eine längere Phase bestehen, wird eine Behandlung nötig.
  • Bettlägerigkeit: Insbesondere bei älteren Menschen entsteht ein Spitzfuß häufig durch mangelnde Bewegung des Sprunggelenks.

Spitzfuß: Behandlung hängt vom Einzelfall ab

Je nach Ausprägung und Ursache des Spitzfußes wendet der Arzt konservative oder operative Behandlungsmethoden an. Zu den konservativen Maßnahmen zählen vor allem Bewegungsübungen in der Krankengymnastik, bei denen der Unterschenkel gedehnt wird. Zudem kann der Arzt Botox (Botulinumtoxin) in die Wadenmuskulatur spritzen, um sie zu entspannen.

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Bei einem Spitzfuß sollten Sie in jedem Fall eine Physiotherapie machen.

Auch ein Unterschenkelgips oder spezielle Schienen, die sogenannten Orthesen, bringen den Spitzfuß in die gewünschte Stellung. Allerdings versprechen diese Maßnahmen nur dann Erfolg, wenn der Spitzfuß noch dynamisch ist. Das heißt, die Wadenmuskulatur ist zum Beispiel noch nicht verkürzt.

Hat der Spitzfuß Sehnen, Muskeln oder Knochen verändert, ist im Regelfall eine Operation nötig. Je nach Krankheitsbild verlängert der Chirurg beispielsweise die Achillessehne oder die Wadenmuskulatur, um den strukturell fixierten Spitzfuß zu behandeln.

Wirken die genannten Behandlungsmethoden nicht, kommen orthopädische Schuhe zum Einsatz, die die Fehlstellung ausgleichen.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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