Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Ansteckung, Symptome und Behandlung
Ansteckung: So wird die Hand-Fuß-Mund-Krankheit übertragen
Ausgelöst wird die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK) durch verschiedene sogenannte Enteroviren die, ähnlich wie die für grippale Infekte verantwortlichen Rhinoviren, in der Umwelt vorkommen und hochansteckend sind. Vor allem im Spätsommer und Herbst tritt die Erkrankung gehäuft auf. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion von Mensch zu Mensch.
Das bedeutet, dass die Krankheit direkt über Körperflüssigkeiten wie Speichel, Nasen- und Rachensekret sowie das Sekret der typischen Hautbläschen übertragen wird. Etwa beim Niesen und direkter Berührung. Alternativ ist eine indirekte Ansteckung möglich, zum Beispiel, wenn Sekrettröpfchen auf Oberflächen wie Türgriffen zurückbleiben.
Vor allem zu Beginn der Krankheit, in der ersten Woche, sind Hand-Fuß-Mund-Patienten besonders ansteckend. Erreger können jedoch auch nach der akuten Krankheitsphase noch für mehrere Wochen über den Stuhl ausgeschieden werden. Tückisch: Bei vielen Infizierten verläuft die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ohne Symptome. Vor allem Erwachsene und Kinder über zehn Jahren bemerken häufig nicht einmal, dass sie überhaupt krank sind. Ansteckend sind sie aber dennoch!
Verlauf, Symptome, Dauer: So äußert sich die Viruserkrankung
Wenige Tage nach der Ansteckung mit dem Virus zeigen sich erste Symptome der Hand-Fuß-Mund-Krankheit. Die Inkubationszeit liegt zwischen drei und zehn Tagen. Es kann aber hin und wieder auch bereits nach einem Tag zu ersten Anzeichen der Krankheit kommen. Selten machen sich Symptome erst bis zu einem Monat nach Ansteckung bemerkbar.
Zu den typischen Symptomen der Hand-Fuß-Mund-Krankheit gehören:
- Etwa drei bis sieben Tage nach Ansteckung: Grippeartige Beschwerden wie Fieber, Hals- und Gliederschmerzen sowie Leistungsschwäche und Appetitlosigkeit.
- Ein bis zwei Tage nach den ersten Symptomen: Roter, zunächst nicht juckender Ausschlag im Mundbereich, an Händen und Füßen.
- Gleichzeitig oder wenige Stunden nach dem ersten Ausschlag: Schmerzhafte rote Bläschen im Mundraum und um den Mund herum, sowie an Händen und Füßen, die auch Juckreiz verursachen können. Unter Umständen rote Bläschen auch an anderen Körperstellen wie Handrücken, Knie, Gesäß, Ellenbogen usw.
Spätestens zehn Tage nach ihrem Ausbruch klingt die Erkrankung meist folgenlos wieder ab. In seltenen Fällen breiten sich die auslösenden Viren jedoch im Körper aus und können zu Komplikationen wie Hirnhautentzündung (Meningitis) oder auch Schäden an Herz und Leber führen. Das Risiko hierfür ist besonders bei Neugeborenen, Säuglingen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem vorhanden.
Schwangerschaft und Neugeborene
Kommt es während der Schwangerschaft zu einer Ansteckung mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit, verläuft die Infektion meist sehr mild. Oft treten auch gar keine Symptome auf. Ein gewisses Risiko besteht, wenn die Krankheit um den Entbindungstermin herum auftritt: Während der Geburt können die Erreger auf das Neugeborene übertragen werden.
Obwohl der Krankheitsverlauf bei den meisten Babys mild ausfällt, können sich die Viren in seltenen Fällen auf die inneren Organe wie Herz und Leber ausbreiten. Diese Gefahr ist in den ersten beiden Lebenswochen des Neugeborenen am höchsten.
Diagnose und Behandlung: Medikamente, Hausmittel, Homöopathie
Aufgrund der charakteristischen Bläschen lässt sich die Hand-Fuß-Mund-Krankheit vom Arzt normalerweise leicht diagnostizieren. Trotzdem ist es wichtig, andere Erkrankungen wie Pfeiffersches Drüsenfieber, schwere Mandelentzündung, Mundfäule oder Soor, eine bestimmte Art von Pilzinfektion, im Verlauf der Untersuchung auszuschließen.
Ihr Arzt wird Ihnen hierfür Fragen zu Beschwerden und bisherigen Krankheitsverlauf stellen, aber auch zu vorhandenen Impfungen. Hinzu kommt eine körperliche Untersuchung auf die für HFMK-typischen Symptome. Gegebenenfalls kann auch eine Blut- oder Stuhlprobe nötig sein.
Die Behandlung der Hand-Fuß-Mund-Krankheit beschränkt sich auf eine Linderung der Symptome, etwa durch schmerzlindernde und fiebersenkende Medikamente. Hier kommen zum Beispiel Paracetamol und Ibuprofen zum Einsatz, aber auch Tinkturen und Salben mit dem Wirkstoff Lidocain. Sie werden auf die schmerzenden Bläschen aufgetupft, oder der Mund wird mit ihnen ausgespült. Eine ursächliche Behandlung der Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist dagegen nicht möglich, es gibt kein Medikament gegen die auslösenden Viren.
Mundspülungen mit Kamille, Melisse oder Thymian können die Beschwerden auf pflanzliche Weise lindern. Eltern sollten darauf achten, dass Kinder trotz der Schmerzen im Mundbereich ausreichend trinken. Hier bieten sich vor allem kühle Getränke an. Auf heißes, hartes und scharf gewürztes Essen sollte verzichtet werden. Bewährte Hausmittel sind darüber hinaus Wadenwickel gegen Fieber, sowie Honig, der mit Hilfe eines Wattestäbchens auf die schmerzhaften Bläschen im Mund getupft wird.
Wenn Sie die Symptome der Hand-Fuß-Mund-Krankheit mit Hilfe der Homöopathie behandeln möchten, bieten sich zum Beispiel Rhus toxicodendron und Apis/Belladonna cum Mercurio an. Die Mittel können lindernd gegen den bläschenartigen Hautausschlag und das Fieber wirken.
In jedem Fall sollten Sie sich vorab von Ihrem Haus- oder Kinderarzt beziehungsweise einem erfahrenen Homöopathen untersuchen und beraten lassen.
HFMK vorbeugen
Die beste Vorbeugung gegen HFMK ist eine gründliche Hygiene, eine Impfung gibt es nicht. Vor allem, wenn Sie mit Erkrankten zu tun haben, sollten Sie auf gewissenhaftes Händewaschen nach dem Toilettengang, dem Windelwechseln, aber auch dem Husten und Niesen achten. Potenziell kontaminierte Oberflächen und Gegenstände wie Türklinken, Toiletten, Spielzeug, Gläser und Besteck sollten sorgfältig gereinigt und desinfiziert werden. Auch enger Körperkontakt, etwa durch Küssen, sollte möglichst vermieden werden.
Meldepflicht, Ja oder Nein?
Obwohl die Hand-Fuß-Mund-Krankheit hochansteckend ist, besteht keine offizielle Meldepflicht für die Erkrankung. Betroffene Kinder dürfen Gemeinschaftseinrichtungen wie Kita, Hort und Schule grundsätzlich weiter besuchen. Um eine Ausbreitung der Erkrankung zu vermeiden, empfiehlt das Robert Koch-Institut als Bundesoberbehörde für Infektionskrankheiten trotzdem, Patienten mit akuten Symptomen zu Hause zu behalten. Die jeweilige Gemeinschaftseinrichtung kann darüber hinaus eigene Vorgaben machen.
Wenn die typischen Bläschen eingetrocknet sind, und keine infektiöse Flüssigkeit mehr über sie verbreitet werden kann, dürfen Kinder Kita und Co. wieder besuchen. Die Vorlage eines ärztlichen Attests ist normalerweise nicht nötig.