Solarheizung Funktion: Solarthermie nutzt Sonnenwärme
Mit einer Solarthermieanlage wird Solarenergie der Sonne in Wärme transformiert. Die Wärme einer Solarthermie entsteht genaugenommen durch Wärmestrahlung, die durch das Sonnenlicht entsteht. Die Sonne liefert nämlich zwei Dinge im Überfluss: Licht und Wärme. Beides lässt sich zur nachhaltigen Energiegewinnung durch die Solarthermie nutzen:
- Sonnenlicht wird mittels Photovoltaik zu Strom.
- Sonnenwärme wird mit Solarthermietechnik direkt in den Wärmekreislauf des Hauses eingespeist.
Eine Solarthermie kann also die Kosten für Heizung und Warmwasser senken.
Heizungsunterstützung: Das übernimmt die Solarthermie je nach Modell
- Heizung
- Warmwasser
- beides
Aktuell kann die Sonnenwärme nicht ins öffentliche Netz eingespeist werden und auch die Speicherung im eigenen Haus ist nur begrenzt möglich. Sie können also nicht die Sommerhitze nutzen, um im Winter zu heizen. Die Solaranlage ist vor allem eine Heizungsunterstützung: So kann die Solarthermie in den meisten Häusern die normale Heizung (z.B. die Fußbodenheizung) nur unterstützen, aber nicht vollständig ersetzen – das gilt für Alt- und Neubauten gleichermaßen. Eine Ausnahme sind Sonnenhäuser, die ausschließlich über Solarenergie funktionieren.
Wirkungsgrad der Solarthermie: Dachausrichtung und Neigung entscheiden
In ganz Deutschland scheint ausreichend Sonne, um Solarthermie nutzen zu können. Wie effektiv die Technik aber in Ihrem Haus funktioniert, hängt von den baulichen Gegebenheiten ab. Damit die Kollektoren (Röhrenkollektoren oder Flachkollektoren) angebracht werden können, ist unter anderem die Ausrichtung und Neigung des Daches entscheidend.
Ideale Voraussetzungen für Solarthermie bietet ein Dach mit Ausrichtung nach Süden und einer Dachneigung von etwa 30 Grad – aber auch Winkel von 20 bis 60 Grad funktionieren noch gut. Wenn Sie ein Flachdach besitzen, brauchen Sie für die Anlage eine spezielle Aufständerung.
Zwar kann sich die Anschaffung einer Solarthermieanlage auch bei West- oder Ostausrichtung lohnen, doch muss die Abweichung von der sonnigen Südseite in der Regel mit einer größeren Kollektorfläche kompensiert werden.
Solaranlage: Wärmeverluste durch richtige Dämmung verringern
Bei einer Solarthermie entstehen thermische Verluste, auch Wärmeverluste genannt. Ein Wärmeverlust entsteht einerseits, wenn aus den Flachkollektoren Wärme in Form infraroter Strahlung abgeht und andererseits, wenn die Luft in der Nähe des Flachkollektors Wärme aufnimmt. Ein solcher Wärmeverlust lässt sich zwar nicht vollständig vermeiden, kann aber beeinflusst werden. So sollten Sie bei der Anschaffung einer Solaranlage darauf achten, einen hochwertigen Wärmespeicher zu installieren. Zudem sollte dieser gut gedämmt werden, um einen hohen Wärmeverlust zu vermeiden.
So finden Sie den richtigen Berater für Ihre Solaranlage: 5 Tipps
1. Wenn Sie kompetente Beratung zu Ihrem Solarthermieprojekt wollen, suchen Sie im Branchenverzeichnis nach:
- Solarhandwerker:innen
- Solarfachberater:innen
- Solararchitekt:innen
2. Eine seriöse Beratung für eine Solaranlage braucht Zeit und Know-how. Das hat seinen Preis.
3. Scheuen Sie sich nicht, Referenzen zu verlangen.
4. Ein:e fähige:r Berater:in sollte in der Lage sein, Ihnen die Besichtigung eines Solarthermie-Hauses zu ermöglichen.
5. Im Normalfall muss ein:e Berater:in keine konkreten Firmen empfehlen. Versucht er:sie Sie auf eine bestimmte Firma festzulegen, ist Misstrauen geboten.
Kosten und Wirtschaftlichkeit: Lohnt sich die Investition in eine Solarthermie?
Pauschal zu sagen, was eine Solarthermieanlage kostet, ist schwierig, weil es so viele Variablen gibt – von der Bausubstanz bis zum persönlichen Heizverhalten. Als grobe Orientierung für die Solaranlage: 3.000 bis 12.000 Euro.
Der Einbau einer Solarthermieanlage ist für Ihre Umweltbilanz auf jeden Fall gut. Ob langfristig auch Ihr Haushaltskonto davon profitiert, kann Ihnen ein Profi sagen. Lassen Sie Ihren Energie- und Wärmebedarf von einem unabhängigen und qualifizierten Berater prüfen:
- Wie gut ist Ihr Haus gedämmt?
- Wie viele Personen leben in dem Haus?
- Wie hoch ist der Wasserverbrauch?
- Wie viel Energie benötigen Sie für die Heizung?
- Wie hoch war bisher Ihr Jahresverbrauch an Gas und Öl?
Aus diesen Angaben lässt sich ableiten, wie viel Kollektorfläche sie für die Röhrenkollektoren oder Flachkollektoren bräuchten und wie groß Ihr Speichertank sein müsste. So kann der Berater eine Wirtschaftlichkeits- und Ertragsprognose erstellen und herausfinden, ob sich die Investition in Solarthermie für Sie finanziell rechnet. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass das Speichervolumen einer Solarthermie für die Warmwasserbereitung in der Regel bis zu 500 Liter beträgt.
Bedenken Sie nicht nur die Kosten für Kollektoren, Wärmespeicher und Co., sondern auch für die kleinen und großen Dinge drumherum, wie etwa Gerüstmontage, erforderliche Umbauten und die Dachabdeckung – mehr dazu weiter unten.
Tipp: Holen Sie sich immer Angebote von mindestens zwei Handwerkern ein. So können Sie die Kostenvoranschläge für die Solaranlage später miteinander vergleichen und das bessere wählen.
Finanzielle Förderung von Solarthermie
Sie müssen den Umbau nicht unbedingt allein bezahlen. Sie können für die Solarthermie Förderung bekommen. Gelder gibt es hier:
- BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle)
- KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau)
- Förderprogramme der Länder
Ein:e gute:r Berater:in berät Sie zu Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten und hilft Ihnen auf Wunsch auch beim Ausfüllen der notwendigen Anträge.
Baumaßnahmen: Was sie vorher klären sollten
Es gibt einige technische Fragen, die Sie bei einem Besichtigungstermin mit Ihrem:Ihrer Berater:in abklären müssen:
- Welche Montagemethode ist sinnvoll?
- Wie steht es um Blitzschutzmaßnahmen für das Dach und die Anlage?
- Kann der bestehende Heizkessel verwendet werden oder müssen Sie auch diesen modernisieren? Die Verbesserungen durch ein Solarwärmesystem können mit einer veralteten Anlage nicht so effizient greifen wie mit einer, die modernen Standards entspricht.
- Auch der Verlauf der Rohre bedarf einer Klärung: Kann das Leitungssystem vielleicht durch einen bestehenden Schornstein geführt werden?
- Türstockbreite und Deckenhöhe müssen gemessen werden, um die Größe des zukünftigen Wärmespeichers festzulegen.