Rohrisolierung: Heizungsrohre isolieren lohnt sich
Schon mit wenigen einfachen Handgriffen sind die Heizungsrohre soweit gedämmt, dass die Wärme dort ankommt, wo sie hin soll, ohne unterwegs ungenutzt zu verpuffen. Eine nachträgliche Isolierung kann sich dabei lohnen: Bis zu 60 Prozent weniger Wärmeverlust sind möglich. Dadurch ist - je nach Wohnfläche und Verbrauch - ein Einsparpotenzial um 300 Euro im Jahr durchaus denkbar.
Zudem mindert eine Dämmung die Knackgeräusche, wenn sich die Leitungen bei einer schwankenden Umgebungstemperatur ausdehnen. Auch die Schallübertragung von außen wird reduziert.
Die Wärmedämmung lohnt sich auch an Kaltwasserleitungen. Denn durch sie können die Räume im Sommer trotz abgestellter Heizung wärmer werden als gewünscht. Für Neubauten ist eine Dämmung sogar von der Energieeinsparverordnung vorgeschrieben. Wer die Leitungen neu verlegt, greift am besten auf Heizungsrohre zurück, die von vornherein mit einem Weichschaum ummantelt sind.
Rohrisolierung: Material zum Isolieren der Heizungsrohre
Wenn Sie Ihre Heizungsrohre nachträglich isolieren wollen, benötigen Sie zunächst das passende Dämmmaterial. Viele Schläuche sind vorgeschlitzt, damit sie einfach um die Rohre herumgestülpt werden können. Manche Modelle haben auch eine Selbstklebelasche. Achten Sie auf den passenden Durchmesser.
Sie können aus drei Materialien zum Isolieren der Heizungsrohre wählen:
- Kunststoff: Die Schaumstoff-Schläuche für die Dämmschalen gibt es in verschiedenen Durchmessern. Achten Sie beim Kauf auf den R-Wert und den Farbcode: je höher der R-Wert, desto besser die Isolierung. Ein Schlauch sollte einen R-Wert von mindestens 0,030 aufweisen – das sind die grauen Schläuche mit einer Dicke von 9 mm. Blaue Schläuche sind sogar 13 mm dick und besitzen einen R-Wert von 0,035. Nachteil: Kunststoff-Schläuche lassen sich nicht biegen, für Kurven müssen sie also zugeschnitten werden. Oder Sie müssen spezielle Eckstücke kaufen.
- Kautschuk: Im Gegensatz zu den Kunststoff-Varianten sind Kautschukschläuche biegsam. Ein Kautschukschlauch ist allerdings auch ein wenig teurer.
- Mineralwolle: Diese teuerste Variante ist ebenfalls nicht biegsam, zudem sollten Sie beim Verlegen zur Sicherheit Handschuhe und langärmlige Kleidung tragen, um Hautreizungen zu vermeiden. Der große Vorteil von Mineralwolle: Sie ist nicht brennbar und kann deshalb für Solarleitungen und Brandabschnitte genutzt werden.
Wer sich für Mineralwolle entscheidet, muss allerdings noch wählen, ob er die Heizungsrohre mit Glaswolle oder Steinwolle isolieren möchte. Die Unterschiede sind gering, Steinwolle ist in der Regel aber noch hitzebeständiger.
Neben dem Dämmmaterial benötigen Sie für die Rohrisolierung:
- ein Teppichmesser zum Zuschneiden
- einen Winkelmesser
- eine Gehrungslade
- spezielles Isolierband zum Fixieren
All diese Dinge bekommen Sie im Baumarkt.
DIY Rohrisolierung: So isolieren Sie Ihre Heizungsrohre Schritt für Schritt
Halten Sie sich an diese Anleitung, wenn Sie Ihre Heizungsrohre isolieren möchten:
- Rohrschalen zuschneiden: Schneiden Sie die Dämmschläuche in der Gehrungslade – falls diese nicht bereits vorgeschlitzt sind – der Länge nach auf, und stülpen Sie sie Abschnitt für Abschnitt über die Heizungsrohre.
- Kleben Sie die Einschnitte und die Übergänge gründlich mit dem Isolierband ab.
- Wo die Rohrschalen nicht richtig sitzen, können Sie sie mit Kabelbinder festzurren.
- Legen Sie jeweils einen Schlauch um die Warmwasser- sowie die Kaltwasserleitung anstatt einen für beide zu nutzen. Sonst kann zwischen beiden Leitungen ein Wärmetausch stattfinden.
- Für Ecken messen Sie zunächst mithilfe des Winkelmessers 45 Grad ab und schneiden in der Gehrungslade jeweils das Ende von zwei Dämmschläuchen darauf zu. Dann ergeben sie aneinandergefügt einen 90-Grad-Winkel. Isolieren Sie mit den Dämmschalen die Ecke des Heizungsrohres und kleben Sie den Übergang ab.
- Für Kurven schneiden Sie kleine Kerben in den Schlauch. Die Anzahl der Einschnitte hängt von der Dicke des Schlauchs und der nötigen Biegung ab. Nun können Sie den Schlauch biegen. Die Kerben kleben Sie nach dem Überstülpen ab.
- T-förmige Übergänge bei den Rohrschalen verlangen etwas Geschick. Schneiden Sie für die Dämmschalen hierfür in einen Dämmschlauch zwei 45-Grad-Winkel, sodass ein Loch entsteht. Das Ende des Schlauches für die „ankommende” Leitung schneiden Sie in der Gehrungslade ebenfalls in zwei 45-Grad-Winkeln an. So entsteht eine Spitze, die in das Loch des anderen Schlauches eingeführt werden kann.
- Isolieren Sie den Übergang der Rohrschalen mit dem Klebeband.
Rohrdämmung: Profis helfen in schwierigen Fällen
Offen und gerade verlaufende Rohre sind recht einfach zu dämmen und verlangen kein professionelles Geschick. Schwieriger wird die Rohrdämmung bei Leitungen, die durch Wände verlaufen. Ein Profi für Heizungs- und Sanitärarbeiten leistet hier gute Hilfe, zudem kennt er sich mit allen Vorschriften aus, die beim Isolieren von Heizungsrohren zu beachten sind. Fragen Sie den:die Sanitätsinstallateur:in zudem gleich nach einer Heizungssanierung. Dazu gehören zum Beispiel die Optimierung der Einstellungen oder der Austausch von Komponenten. Dadurch kann oft noch mehr Energie und Geld eingespart werden