Halloween Special: Ist es wirklch möglich, Jemanden zu Tode zu erschrecken? Das passiert bei Angst im Körper
Das passiert mit dem Körper bei Angst
An Halloween geht es vorrangig um Grusel und Spaß. Die Menschen reagieren auf Streiche an Halloween eher mit Erschrecken als mit Angst. Das, was dann im Körper abläuft, ist jedoch mit den Vorgängen bei Angst vergleichbar.
Plötzliches Auftauchen einer gruselig verkleideten und laut schreienden Person an Halloween signalisiert dem Gehirn eine bevorstehende Gefahr. Das Gehirn verarbeitet den Impuls und übersetzt ihn in Angst. Das Hormonsystem wird aktiviert und schüttet das Stresshormon Adrenalin aus. Dieses Hormon versetzt den Körper in den Fluchtmodus. Noch immer ist bei gefährlichen Situationen Flucht die beste Möglichkeit sich zu schützen.
Solange Sie noch nicht einschätzen können, ob es sich nur um eine furchteinflößende Situation wie an Halloween oder eine wirkliche Gefahr für das Leben handelt, bleibt der Körper in Alarmbereitschaft, um zur Not schnell flüchten zu können. Die Muskeln werden vermehrt mit Sauerstoff versorgt, um schnell reagieren zu können. Die Verdauungstätigkeit hingegen wird zunächst runtergefahren, da sie bei einer Flucht nicht benötigt wird. Das Herz schlägt schneller, Atmung und Puls werden beschleunigt und die Aufmerksamkeit ist erhöht. Nach einem Schreck fahren diese Körperreaktionen nach einigen Minuten hinunter, während die Symptome bei echter Angst länger bestehen bleiben.
Ist es wirklich möglich, jemanden zu Tode zu erschrecken?
Es ist fast nicht möglich, jemanden zu Tode zu erschrecken. Der menschliche Körper kann in der Regel mit Schreck umgehen. Zwar schlägt das Herz schneller und kräftiger, es hört aber in der Regel nicht auf zu schlagen.
Bei Menschen, die an einer Herzschwäche oder einer anderen Herzerkrankung leiden, sieht die Sache schon etwas anders aus. Für diese Menschen kann ein Schreck wirklich gefährlich werden. Bei einer Arteriosklerose (Arterienverkalkung) zum Beispiel kommt es im Lauf der Erkrankung zu Ablagerungen an den Wänden der Blutgefäße. Durch die Ablagerungen werden die Blutgefäße verengt. Das Blut fließt nicht mehr so leicht durch die betroffenen Gefäße. Das bei einem Schreck ausgeschüttete Stresshormon Adrenalin treibt den Blutdruck in die Höhe.
Das Blut fließt schneller und mit mehr Druck durch die Blutgefäße. Dabei kann die vorgeschädigte Gefäßwand einreißen. Geschieht dies an einem Herzkranzgefäß, kann sich ein Blutgerinnsel bilden und die Blutzufuhr zum Herzen unterbinden. Ein Herzinfarkt droht. Bei gesunden Blutgefäßen ohne Arterienverkalkung besteht diese Gefahr jedoch nicht. Es gibt eine sehr seltene und genetisch bedingte Erkrankung, das sogenannte Long-QT-Syndrom, bei der schon ein leichter Schreck lebensgefährlich werden kann. So kann eine Fahrt in der Achterbahn oder schon das Weckerklingeln während des Schlafs einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand auslösen. Diese Erkrankung ist jedoch äußerst selten.
Fazit: Es ist eigentlich nicht möglich, an Halloween jemanden zu Tode zu erschrecken. Bei älteren und vorerkrankten Menschen sollten Sie allerdings darauf verzichten. Bei diesen ist häufig das Herz schon vorgeschädigt und ein Schreck könnte das Herz unnötig belasten.