Wie gesund ist Sanddorn wirklich?
Widerstandskraft aus dem Licht
Der Sanddornstrauch bevorzugt zwar karge, luftige Böden, stellt aber höchste Ansprüche an Licht und Sonne. An schattigen Plätzen gedeiht er nur schlecht. Seine orangeroten bis orangegelben Beeren scheinen mit ihrer leuchtenden Farbe diese Verbundenheit mit der Sonne noch zu unterstreichen. Wenn sie sich mit den Inhaltsstoffen und Sanddornbeeren auseinandersetzen, erhalten Sie in der Regel eine Information vorab: Hinter den Hagebutten steht Sanddorn an zweiter Stelle, wenn es um den Vitamin-C-Gehalt heimischer Pflanzen geht. Auf bis zu 260 mg pro 100 g Beerenfrucht kommt der Sanddorn, damit übertrifft er den Vitamin-C-Gehalt von Zitronen. Selbst die sehr kritische Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) bescheinigt Vitamin C, einen Beitrag zur normalen Funktion des Immunsystems zu leisten. Ernährungsexperten, Naturheilkundler und Orthomolekularmediziner sehen deshalb den Verzehr von Sanddornprodukten besonders in der kalten Jahreszeit als natürliche Möglichkeit, die Widerstandsfähigkeit des Organismus zu stärken. Hier wirken verschiedene Inhaltsstoffe im Sanddorn zusammen.
Sanddornbeeren haben mehr zu bieten
Neben Vitamin C überzeugt der Sanddorn auch mit seinen Gehalten an Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen. Außerdem ist er reich an ungesättigten Fettsäuren und enthält verschiedene sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe. Bei den Vitaminen nehmen Sie mit Sanddornprodukten unter anderem die Vitamine B1, B2, E und K auf. Sogar B 12 ist enthalten, eine Besonderheit, denn nur wenige Pflanzen weisen einen Gehalt an diesem Vitamin auf. Bei den Mineralstoffen und Spurenelementen sind Calcium, Kalium, Magnesium, Eisen und Zink enthalten. Daneben findet sich das Provitamin A, auch bekannt als Betacarotin, im Sanddorn. Die Vitamine E und C sind als potente Antioxidantien bekannt. Antioxidantien bekämpfen freie Radikale. Das sind aggressive Sauerstoffmoleküle, die zellschädigend wirken und somit für viele negative Prozesse im menschlichen Organismus verantwortlich gemacht werden, zum Beispiel Alterungserscheinungen.
Geballte Pflanzenkraft für die Gesundheit
Für eine bestimmte Art von sekundären Pflanzenstoffen, die im Sanddorn enthaltenen Flavonoide, wurden ebenfalls immunstärkende Effekte in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen. Allgemein sind sekundäre Pflanzenstoffe Schutzstoffe der Pflanzen, mit denen diese sich gegen schädliche Umwelteinflüsse wie UV-Strahlung und Fressfeinde zur Wehr setzen. Das Vorhandensein solcher Schutzstoffe kann man unter anderen an den leuchtenden Farben von Früchten erkennen. Auch das strahlende Orange des Sanddorns weist auf das Vorkommen sekundärer Pflanzenstoffe hin. Flavonoide haben in weiteren Studien außerdem positive Effekte im Bereich der Blutgefäße gezeigt. Deren Elastizität verbessert sich mit dem Verzehr von Flavonoiden. Das kann das Herz-Kreislaufsystem in seiner Funktion unterstützen. In diesem Bereich setzen unter anderem auch die im Sanddorn vorhandenen wertvollen ungesättigten Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren sowie Linolensäure in ihrer Wirkung an. Für Sanddorn wird ebenfalls ein antientzündliches Potenzial beschrieben.
Welche Sanddornprodukte gelten als besonders gesund?
Sanddornbeeren lassen sich in unterschiedlichster Weise verarbeiten. Am bekanntesten ist der Sanddornsaft, der aus den Beeren herausgepresst wird. Hier bleiben im unverarbeiteten Muttersaft besonders viele der wertvollen Inhaltsstoffe erhalten. Bei der Pressung entsteht Trester, der Reste von Fruchtfleisch, Schalen und Kernen enthält. Aus diesen lässt sich das Sanddorn-Öl gewinnen, das besonders reich an den genannten Fettsäuren ist und in denen die Inhaltsstoffe besonders konzentriert sind. Das Kernöl enthält besonders viel Vitamin E und eignet sich deshalb auch zur äußeren Anwendung in der Hautpflege.