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Welche Heizung ist die beste? 6 Tipps für die richtige Auswahl
1. Welche Heizung: Wie hoch ist der Wärmebedarf im Haushalt?
Wenn Sie sich fragen, welche Heizung die beste ist, sollten Sie zunächst klären, wie hoch der Wärmebedarf in Ihrem Zuhause ist: Wie viele Personen leben im Haushalt? Wie ist das Heizverhalten? Am besten wenden Sie sich dafür an eine Fachperson, die eine sogenannte Wärmebedarfsberechnung aufstellt. Sie bilanziert Wärmegewinne und -verluste eines Gebäudes und ermittelt, wie viel das Heizsystem leisten muss. Entsprechend ist sie Grundlage für die Entscheidung, wie groß und hoch die Heizleistung sein muss.
Zudem sollten Sie vor der Anschaffung eines neuen Heizsystems die Heizlast im Blick behalten. Die Heizlast gibt Aufschluss darüber, wie viel Leistung ein Heizsystem aufbringen muss, um die Raumtemperatur aufrecht zu erhalten. Die Heizlastberechnung ist wichtig bei der Planung, um die Größe des Systems in Anbetracht der Wohnfläche zu kalkulieren. In der Regel wird die Heizlast in Kilowattstunden (kWh) oder Watt (W) angegeben. Bei der Heizlastberechnung hilft Ihnen ein Profi für Heizungsbau.
2. Welche Heizung: Gebäudezustand - Altbau oder Neubau?
Bevor Sie beginnen, verschiedene Heizsysteme miteinander zu vergleichen, sollten Sie sich den Zustand des Gebäudes vor Augen führen. Denn die Anforderungen an ein neues Heizsystem hängen davon ab, ob Sie den neuen Energieträger in einen Altbau oder einen Neubau installieren lassen möchten. Zwar können Sie generell klassische Öl- und Gasheizungen so gut wie überall einsetzen. Doch auf lange Sicht sind sie nicht in jedem Fall optimal.
Sie bauen neu? Dann stehen Ihnen viele Möglichkeiten offen. In der Regel wird Ihr Eigenheim gut genug gedämmt sein, um zum Beispiel eine umweltfreundliche Wärmepumpe einzurichten. Diese kann hingegen in älteren, schlecht isolierten Gebäuden nicht effizient arbeiten.
Für große, schlecht gedämmte Altbauten mit hohem Wärmebedarf können Biomasseheizungen eine gute Lösung sein.
Lesetipp: Mikroblockheizkraftwerk (BHKW): Was Sie dazu wissen sollten
Lesetipp: Alternative zur Gasheizung: Was ist möglich?
3. Welche Heizung: Wieviel Geld möchten Sie für Ihre Heizung ausgeben?
Der Kostenfaktor ist natürlich ein weiterer wichtiger Aspekt, wenn es um eine neue Heizungsanlage geht. Denken Sie beim Heizungsvergleich langfristig an das Verhältnis zwischen Anschaffungspreis und laufenden Kosten. Vergleichsweise hohe Investitionskosten, etwa für eine effektive Wärmepumpe, lassen sich relativ schnell ausgleichen, wenn die Anlage komplett ausgelastet ist. Pelletheizungen etwa galten früher als kostengünstig im Betrieb, sind allerdings mittlerweile teurer geworden.
Hier ein Heizungsvergleich zu den Anschaffungskosten der einzelnen Heizsysteme: Je nach Region und Art der Anlage sind Schwankungen beim Preis möglich.
- Ölheizung: ca. 4.000 - 7.000 Euro
- Gasheizung: ca.7.000 - 11.000 Euro
- Pelletheizung/Holzheizung: ca. 14.000 - 21.000 Euro
- Hackschnitzelheizung: ca. 22.000 - 25.000 Euro
- Wärmepumpe: ca. 8.000 - 30.000 Euro
- Brennstoffzellenheizung: 23.000 - 56.000 Euro
- Solarthermie-Anlage (als Ergänzung weiterer Heizungsanlage): ca. 3.000 - 12.000 Euro
4. Welche Heizung: Wieviel Platz steht für die Heizungsanlage zur Verfügung?
Heizen mit Öl? Heizen mit Gas? Heizen mit Erdwärme? Ziehen Sie bei Ihrem Heizungsvergleich die Größe der unterschiedlichen Heizsysteme in Betracht. Falls Sie zum Beispiel die Anschaffung einer Pellet- oder Hackschnitzelheizung erwägen, bedenken Sie, dass die großen Anlagen relativ viel Platz benötigen. Zudem brauchen Sie einen Lagerplatz für die Pellets. Auch, um eine Ölheizung zu betreiben, ist ein recht großer Tank notwendig.
Anders sieht es im Fall von Gas aus: Hier benötigen Sie nur dann viel zusätzlichen Platz, wenn Sie die Heizung mit Flüssiggas betreiben wollen. Wärmepumpen und Brennstoffzellenheizungen brauchen keinen großen Extra-Lagerraum.
Tipp: Wenn Sie genügend Platz im Keller haben, kann ein Pufferspeicher sinnvoll sein. Er hält ungenutzte Wärme für später vor.
5. Welche Heizung: Wie wichtig ist Ihnen der Umweltschutz?
Einige Energieträger sind umweltfreundlicher als andere. Bevor Sie sich für einen Heizungstyp entscheiden, überlegen Sie, wie stark Ihnen die Umweltfreundlichkeit Ihres Energieträgers am Herzen liegt. Grundsätzlich ist es der Umwelt zuliebe immer sinnvoll, eine umweltfreundliche Heizung zu nutzen. Durch die Nutzung einer Heizung auf Basis erneuerbarer Energien können Sie einen wichtigen Beitrag zur Reduktion schädlicher Umweltauswirkungen leisten. Hier ein kurzer Überblick:
- Erdgas: Fossiler Brennstoff (abgesehen von Biogas), geringster CO2-Ausstoß unter den fossilen Brennstoffen. Mit erneuerbarer Energie kombinierbar (z.B. Gas-Hybridheizung)
- Erdöl: Fossiler Brennstoff, verursacht mehr CO2 als Erdgas. Mit erneuerbarer Energie kombinierbar (z.B. Öl-Hybridheizung).
- Strom: Elektroheizung je nach Versorger fossil oder erneuerbar, entsprechend unterschiedlich hoher CO2-Ausstoß.
- Biomasse/Holz: Nachwachsender Rohstoff, aber keine gute CO2-Bilanz bei Holzheizungen.
- Umweltenergie: Erneuerbare Energie. Solarthermie und Wärmepumpenheizung ziehen die Wärme direkt aus der Umwelt. Geringer CO2-Ausstoß, da nur wenig Strom für Kompressor und Wärmetauscher benötigt wird.
6. Heizungsvergleich: Für welche Heizungsarten gibt es staatliche Förderungen?
Gerade der Einbau besonders innovativer, umweltfreundlicher Heizsysteme geht oft mit erheblichen Kosten einher. Damit es nicht ganz so teuer wird, prüfen Sie, ob Sie in den Genuss staatlicher Förderung für Heizsysteme kommen. Besonders gefördert werden aktuell:
- Brennstoffzellenheizung
- Wärmepumpe
- Solarkollektoranlagen
- Solarthermieanlagen
- Austausch von Ölheizungen
Der Austausch von klassischen Heizsystemen wie Ölheizungen wird derzeit mit einer Austauschprämie gefördert. Wird eine Ölheizung durch eine Biomasse,- Wärmepumpeanlage oder Hybridheizung ersetzt, fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) dies mit bis zu 40 Prozent der förderfähigen Kosten (Stand: März 2023). Eine Übersicht zu den aktuellen Fördermöglichkeiten erhalten Sie in diesem Artikel.
Neben dem BAFA können Sie sich bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) informieren. Bei der Suche nach einer passenden Förderung wird Ihnen auch Ihr:e Energieberater:in weiterhelfen.