Naturnaher Garten: So gärtnern Sie im Einklang mit der Natur
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Naturnaher Garten: So gärtnern Sie im Einklang mit der Natur

Ein naturnaher Garten bedeutet nicht nur den Verzicht auf jegliche Chemie, es geht auch darum, die natürlichen Ressourcen zu nutzen und möglichst umweltfreundlich zu arbeiten. Dazu gehören unter anderem eine umweltschonende Boden- und Pflanzenpflege, das Verwenden von eigenem Kompost und Regenwasser und eine biologische Schädlingsbekämpfung. Hier finden Sie hilfreiche Tipps zum Thema.

Ein naturnaher Garten kommt ohne Chemie aus

Verzichten Sie auf alle synthetisch-chemischen Substanzen für Ihre Gartenpflege. Es gibt für fast alles eine natürliche Alternative. So können Sie beispielsweise statt vorgefertigtem Pflanzenschutzmittel Jauchen und Aufgüsse aus Wildpflanzen verwenden. Düngen Sie darüber hinaus ausschließlich mit natürlichen Düngemitteln. Zusätzlich zum Kompost können Sie Pflanzenjauchen wie etwa Brennnesseljauche verwenden, um das Gedeihen Ihrer Pflanzen zu unterstützen. Auch Gesteinsmehle oder Hornspäne sind eine umweltfreundliche Alternative zu chemischen Substraten.

Um Ihre Pflanzen von vornherein vor Krankheiten wie etwa Mehltau zu schützen, sollten Sie bereits bei der Auswahl darauf achten, widerstandsfähige Sorten zu kaufen. Außerdem: In einer effektiven Mischkultur gedeihen die meisten Kräuter und Gemüse besser, da dort eine niedrigere Nährstoffkonkurrenz herrscht. Krankheiten und Schädlinge haben es bei gesunden Pflanzen schwerer. Informieren Sie sich über die jeweiligen besten Mischkulturen Ihrer Pflanzen.

Kompost- und Regenwassernutzung im Naturgarten

Apropos Dünger – ohne Kompost läuft nicht viel im Naturgarten. Organische Abfälle, darunter Blätter, Grasschnitt, angefaultes Obst und Pflanzenreste, kommen auf den Komposthaufen, verrotten dort und werden zu natürlichem Dünger. Mehr zum Thema Kompost lesen Sie im Ratgeber: "Kompost anlegen: So errichten Sie Ihren eigenen Komposthaufen".

Naturnahes Gärtnern bedeutet auch, die vorhandenen Ressourcen zu nutzen. Wasser ist eine solche Ressource und sollte nicht verschwendet werden. Mit einer Regentonne etwa können Sie das kostenlose Wasser von Mutter Natur auffangen und als Gießwasser wiederverwenden. Größere Mengen werden mit einer unterirdischen Zisterne aufgefangen, die Sie einbauen lassen können. Viele Pflanzen vertragen das weiche, sauerstoffreiche und warme Regenwasser besser als Leitungswasser.

Natürlicher Mulch: Mit Rasenschnitt mulchen

Verwenden Sie ausschließlich natürlichen Mulch, etwa Rasenschnitt. Ein Teil, den Sie nach dem Mähen nicht auf den Kompost geben, kann zum Mulchen im Gemüsebeet verwendet werden. Rasenschnitt versorgt Ihre Pflanzen mit wertvollem Stickstoff, unterdrückt Unkraut und schützt gleichzeitig vor Austrocknung. Verteilen Sie das etwas angetrocknete Schnittgut circa drei Zentimeter hoch auf dem Gemüsebeet oder unter Ihren Ziersträuchern.

Umweltfreundliche Gartengeräte für ein umweltfreundliches Gärtnern

Verzichten Sie am besten auf schweres Gerät bei der Gartenarbeit im Naturgarten. Die elektrische Heckenschere, der Laubbläser oder der benzinbetriebene Rasenmäher richtet oft ein ziemliches Chaos an – zumindest aus Perspektive vieler Kleintiere oder Kleinstlebewesen in Ihrem Garten. Umweltschonender ist Handarbeit. Mit einer manuellen Heckenschere, einem klassischen Rechen und einem Handspindelmäher arbeiten Sie schonender. Im Herbst etwa, wenn es darum geht, Laub zu entfernen, saugen Laubsauger oft Kleintiere ein, die unter den Blättern ihr Winterquartier bezogen haben – auch Motorrasenmäher erwischen Würmer, Frösche und andere Lebewesen unbemerkt.

Lebensräume für heimische Wildtiere schaffen

Ein Garten, in dem vorwiegend Ziergehölze aus anderen Ländern und Nadelbäume gepflanzt wurden, hat für unsere heimischen Tiere nur einen geringen ökologischen Nutzen. Vögel, Bienen, Igel und Co. freuen sich hingegen über heimische Pflanzen. Das Floraspektrum ist weit gefächert, so können Sie im Blumenbeet beispielsweise Wilde Malve, Astern, Lupine, Lavendel, Schafgarbe oder Akelei anpflanzen. Als Bäume und Sträucher eignen sich Kornelkirsche, Schlehe, Weißdorn, Wein, Efeu oder Beerensorten. Besonders schön, etwa für die Vogelwelt, sind Hecken aus Wildsträuchern. Ein naturnaher Garten darf ruhig etwas wilder aussehen und sich so vom sterilen Ziergarten absetzen.

Schädlinge im Naturgarten nicht mit Gift und Chemie beikommen

Als Hobbygärtner haben Sie mehrere Möglichkeiten, Ihre Pflanzen vor Schädlingen zu schützen, ohne die Schädlinge mit Gift oder anderen grausamen Maßnahmen zu töten. So können Sie Schnecken beispielsweise per Hand absammeln. Wem das zu mühsam ist, der kann einen Schneckenzaun um das Beet errichten. Damit Gemüsefliegen ihre Eier nicht auf Ihre Pflanzen legen, können Sie Möhren, Porree, Rettich und Co. ein engmaschiges Schutznetz auflegen. Über weitere Schutzmaßnahmen können Sie sich bei den neben diesem Artikel zu sehenden Fachbetrieben informieren.

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Franziska Studtfeld
Autor/-in
Ob moderne Do-It-Yourself Anleitungen oder Tipps im Haushalt, Franziska Studtfeld kennt jeden aktuellen Trend im Haus und im Garten.
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