Natürliche Holzbehandlung mit Lack
Bunter wird es nicht
Omas alter Holzstuhl soll in einer kräftigen Buntfarbe alle Blicke auf sich ziehen: Ein typischer Fall für den Einsatz von Lack. Bevor es zur Übersicht der Produkte für das biologische Renovieren mit Lack geht, noch zwei Hinweise:
Lack versiegelt die Oberfläche (die Atmungsaktivität geht verloren); zerkratzte Lackoberflächen ziehen eine komplette Neu-Überarbeitung nach sich. Für das Lackieren von Holz steht im Handel eine verwirrende Vielzahl von Produkten zur Verfügung. Unter dem Aspekt des biologischen Renovierens mit Lack kommen allenfalls drei Produktkategorien in Frage:
Lack mit Blauer-Engel-Kennzeichnung
Der blaue "Umweltengel" schmückt in der Regel alle konventionellen Lacke, die auf Wasserbasis hergestellt worden sind. Die Kriterien für den Umweltengel sind unter anderem: Keine krebserregenden Inhaltsstoffe; Lösemittelgehalt von wasserbasierten Lacken nicht über zehn Prozent. Letztere Bestimmung öffnet das Tor für Ingredienzen, die der naturorientierte Handwerker lieber nicht auf seinen Holzmöbeln haben möchte. Schaumhemmer, Polyeruthanverdicker, Verlaufsmittel, Butylglykol - insgesamt können sich mehr als ein Dutzend unangenehmer Chemikalien unter dem Blauer-Engel-Siegel verstecken
Lack von Naturfarbenherstellern mit nicht natürlich gewonnenen Zusätzen
Es ist möglich, einen Lack auf der Basis von Naturharzen herzustellen. Auf Lösungsmittel jedoch kann nicht verzichtet werden. Der Lösungsmittelanteil von Naturfarben beträgt bis zu 40 Prozent. Einige Hersteller setzen auf Additive, die aus der petrochemischen Produktion stammen. Am verbreitetsten sind die Isoaliphate. Auch Mischungen aus natürlichen und chemischen Lösungsmitteln sowie Ethanol ist in solchen Lacken zu finden.
Lack von Naturfarbenherstellern mit natürlich gewonnenen Zusätzen
Nur diese Lacke werden allein auf Basis natürlicher Produkte hergestellt - sie sind das Nonplusultra für das biologische Renovieren mit Lack. Sie enthalten nachwachsende Rohstoffe und leicht abbaubare Substanzen. Die in Lacken so wichtigen Lösungsmittel werden meist als Balsamterpentinöl oder als Citrusschalenöl bereitgestellt.
Sorgfältiger Auftrag schafft strapazierfähige Oberflächen
Vorbereitung ist alles. Das gilt auch für den Lackanstrich. Zuerst wird die Holzfläche geschliffen. Gröbere Verunreinigungen und Unebenheiten entfernen Sie mit 80er Schleifpapier und gehen dann mit einer 180er- oder 240er-Körnung nach. Bringen Sie den Lack mit einer Lackierrolle auf das saubere Holz. Wiederholen Sie diesen Arbeitsschritt nach 24 Stunden Trocknung ein zweites Mal. Eine Grundierung bereitet vor dem Lackieren das Holz optimal vor. Auch Grundierungen sind mit rein natürlichen Inhaltsstoffen wie Orangenöl, Balsamterpentinöl, Leinöl und Kolophonium im Handel.
Achtung Kleingedrucktes
Lesen hilft. Auf einer Lackdose sind zwei wichtige Informationsblöcke zu finden. Erstens die Volldeklaration: Die vollständige Liste aller Inhaltsstoffe. Zweitens die Verarbeitungshinweise: Eine Anleitung, bei welcher Temperatur der Lack aufgetragen werden soll und wie lange er trocknen muss.