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Lehmfarbe: Die Vor- und Nachteile
Lehm ist ein Verwitterungsprodukt der Natur. Er besteht aus Sand, aus Ton und aus Quarzmehl. Durch die Minerale des Tons erhält jeder Lehm seine individuelle Farbe. Früher wurde dieser Naturstoff vielseitig im Handwerk eingesetzt. Jedes Dorf besaß seine eigene Lehmgrube, aus der das wertvolle Rohmaterial gewonnen wurde. Es kam im Häuserbau zum Einsatz (mit Lehmfüllungen gebaute Fachwerkhäuser haben die Jahrhunderte unbeschadet überdauert), diente zur Herstellung von Putzen und von Farben. Zur Zeit erlebt der Lehm eine Renaissance. Das ist kein Wunder, denn bei lehmbasierten Produkten überwiegen die Vorteile. Das führt dieser Artikel anhand der Vor- und Nachteile von Lehmfarben vor.
Inhaltsübersicht
Lehmfarben für ein maximal gesundes Wohnklima
Lehmfarben sind die Stars des biologischen Renovierens. Sie werden in Pulverform zum Selbstanrühren mit Wasser oder fertig abgemischt gehandelt. Ziel des biologischen Renovierens ist es, mit nachhaltigen, aus der Natur gewonnenen Werkstoffen ein maximal gesundes Wohnklima zu schaffen. In dieses Konzept passen die Vorteile der Lehmfarbe perfekt hinein.
Lehmfarbe: Vorteile einer durch und durch natürlichen Farbe
Die natürliche Alternative zur konventionellen Wandfarbe bietet eine Menge Vorteile, denn Lehmfarbe...
- ... besitzt keine künstlichen Bestandteile. Ihre Ingredienzen sind zu 100 Prozent aus der Natur geschöpft: Tonmehle, Pflanzenstärke, Eiweiß, Zellulose, Kreide, Marmorgranulat und natürliche Farbpigmente
- ... weist eine große Farbpalette abgestufter, wunderbar warmer Erdtöne auf: Von Weiß und Sandgelb über Ocker und Terracotta bis hin zu Anthrazit und Schwarz
- ... schafft eine samtig-matte Farboberfläche
- ... besitzt eine exzellente Deckkraft: In den meisten Anwendungen genügt ein Farbabstrich, um gute Ergebnisse zu erzielen
- ... zeichnet sich durch konservierende Eigenschaften aus
- ... ist ein ausgezeichneter Feuchtigkeitsregulator: Sie gleicht Luftfeuchtigkeitsschwankungen aus
- ... hat antistatische Eigenschaften: In der Luft schwebende Schmutzpartikel und Staub setzen sich an einer mit Lehmfarbe gestrichenen Wand nicht fest
- ... bindet unangenehme Gerüche
- ... verhält sich wegen ihres neutralen pH-Wertes hautfreundlich
- ... beeinflusst wegen ihrer hohen Atmungsaktivität das Raumklima äußerst positiv; darum ist sie besonders für atemwegserkrankte Hausbewohner und für Allergiker geeignet
Lehmfarbe: Nachteile bei speziellen Beanspruchungen
- Lehmfarbe absorbiert Feuchtigkeit - in Spritzwasserbereichen sollte sie daher nicht zum Einsatz kommen
- Lehmfarbe ist für Räume ungeeignet, deren dauerhafte Luftfeuchtigkeit über 70 Prozent liegt - unter solchen Bedingungen neigt sie zur Schimmelbildung
- Lehmfarbe sollte auf stark beanspruchten Flächen wie in engen Fluren nicht aufgetragen werden - ihre relativ niedrige Druck- und Zugfestigkeit lässt sie schnell unansehnlich wirken
- Lehmfarbe empfiehlt sich nicht in Bereichen, die dem Brandschutz unterliegen, denn bei den hohen Temperaturen eines Brandes platzt sie ab Die Vorteile von Lehmfarben überwiegen deren Nachteilen deutlich. In normal beanspruchten Wohnbereichen sind sie das Mittel der Wahl unter den Farben fürs biologische Renovieren.