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Klimaanlage

Was kostet eine Klimaanlage?

Was kostet eine Klimaanlage?

Ein klimatisiertes Zuhause sorgt selbst bei sommerlicher Hitze für ein angenehmes Raumklima. Auf dem Markt gibt es eine große Vielfalt an fest installierten und mobilen Klimageräten. Je nach Art der Ausführung und Modell sowie der Anzahl und Größe der zu klimatisierenden Wohnräume variieren die Preise teils erheblich. Während einfache mobile Klimageräte bereits ab 150 Euro im Discounter erhältlich sind, liegen die Preise für fest installierte und energetisch effiziente Split-Klimaanlagen in der Größenordnung zwischen 1.000 Euro und 2.500 Euro. Hinzu kommen Ausgaben für die professionelle Montage durch den Fachbetrieb. Auch im Betrieb gilt es einiges zu beachten: Neben der richtigen Pflege und Wartung der Klimaanlage sind die jeweiligen Angaben für den Stromverbrauch und  Effizienzklasse ein guter Indikator für die zu erwartenden Betriebskosten.   

Kosten für Anschaffung, Installation und Inbetriebnahme

Die Preise für die Wohnraumklimatisierung unterscheiden sich teils deutlich. Mobile Klimageräte sind vergleichsweise preisgünstig, weisen jedoch eine begrenzte Kühlleistung auf. Fest installierte Klimaanlagen und zentrale Lüftungssysteme sind hingegen leistungsstark, kosten aber auch weitaus mehr.

Mobile Klimageräte

  • Mobile Klimaanlage ‒ Besonders flexibel und ortsunabhängig im Wohnraum integrierbar sind mobile Klimageräte. Eine baulich aufwendige Installation im Mauerwerk entfällt. Zudem überzeugen mobile Anlagen durch günstige bis moderate Preise: Bereits ab 150 Euro sind diese beispielsweise im Baumarkt zu beziehen. Geräte dieser Preiskategorie sollten aufgrund der relativ geringen Kühlleistungen eher für kleinere Wohnräume eingesetzt werden. Je nach Kühlleistung, elektrischer Effizienz, funktioneller Ausstattung und Verarbeitungsqualität kann die Preisspanne auch bis in den oberen dreistelligen Eurobereich reichen. Ein Nachteil gegenüber festinstallierten Systemen ist die Geräuschentwicklung sowie der höhere Stromverbrauch – gleiche Kühlleistung vorausgesetzt.

Festinstallierte Klimageräte

  • Monoblock-Klimaanlage ‒ Diese Kategorie vereint die Inneneinheit (Wärmeaufnahme) und Außeneinheit (Wärmeabgabe) in einem kompakten Fenster-Klimagerät und ist damit auch mit wenig Aufwand zu montieren. Die Wärme wird durch einen Abluftschlauch meist aus dem Fenster geführt. Die meisten Monoblockgeräte bieten neben der Kühlung auch eine Funktion zum Entfeuchten des Raums und Filtern Feinpartikel wie beispielsweise Hausstäube. Diese Klimaanlagen sind meist etwas geräuschintensiver als in der gesplitteten Ausführung. Dafür punkten die leistungsstarken Monoblockgeräte durch die sofortige Betriebsfähigkeit und die moderaten Anschaffungskosten. Die Preisspanne liegt zwischen 250 Euro und 950 Euro, wobei besonders hochwertige und leistungsintensive Modelle auch in den vierstelligen Eurobereich ragen. 
  • Split-Klimaanlage ‒ Eine professionelle Wohnraumkühlung ist mit sogenannten Split-Klimaanalgen möglich. Anders als beim Monoblock, werden für Wärmeaufnahme und Wärmeabgabe jeweils getrennte Komponenten verwendet. Diese Funktionstrennung erfordert zwar einen höheren baulichen Aufwand bei der Montage, ermöglicht jedoch einen effizienteren Betrieb bei gleichzeitig optimierten Kühlleistungen. Die Anschaffungskosten liegen durchschnittlich bei circa 2.000 Euro. Günstige Modell sind ab 600 Euro zu finden, hochwertige Ausführungen können auch über 3.500 Euro kosten. Unabhängig von den Gegebenheiten Ihres Wohnraums, ist ein nachträglicher Einbau meist möglich. Im Sinne einer optimalen Gerätewahl sollten Sie jedoch bereits vor dem Kauf einen Fachbetrieb bezüglich der individuellen Einbaumöglichkeiten kontaktieren. Vor allem bei Neubauten und der Integration in das Belüftungskonzept ist das Einholen fachlicher Expertise von kompetenten Kälte- und Klimatechniker zur Verbesserung der Belüftungssituation insgesamt, den Luftaustausch und der Vermeidung von Schimmelbildung ratsam. 
  • Multisplit-Klimaanlage ‒ Sollen mehrere Räume gleichzeitig klimatisiert werden, kommen oftmals sogenannte Multisplit-Klimaanlagen zum Einsatz. Diese bestehen ebenfalls aus Systemen zur Trennung von Wärmeaufnahme (bis zu sechs Geräte gleichzeitig üblich) und einer Außeneinheit zur Wärmeabgabe. Die individuelle Steuerbarkeit ermöglicht eine unabhängige Temperierung der angeschlossenen Wohnräume. Weitere Vorteile sind der nahezu geräuschlose Betrieb sowie die kompakten baulichen Abmaße. Zudem sind die Geräte selbst reinigend. Sie saugen Schmutz und Staubpartikel an, filtern diese und sammeln sie automatisch in einem leicht zu reinigenden Behälter. Die Multisplit-Klimaanlagen gibt es in diversen Ausführungsformen: Üblich sind Wandmodelle, Truhen, Konsolen und Kassetten. Ein zusätzlicher Inverter stellt automatisierte Temperaturregelung bereit. Die Kosten für Anschaffung und Montage hängen von einer Vielzahl an Faktoren ab und orientieren sich an Anzahl und Größe der zu klimatisierenden Wohnräume. Hierzu zählen unter anderem die Kühlleistung, die Art der Ausführung, der Funktionsumfang sowie das konkrete Modell. Beispiel: Für die Ausstattung von zwei konventionellen Wohnräumen entstehen Aufwendungen ab etwa 3.000 Euro.

Komplexe Lüftungssysteme

  • Klimaanlage als Wärmepumpe ‒ Es gibt auch komplexere Klimatisierungssysteme, die einen kombinierten Betrieb mit der zentralen Heizeinrichtung, wie beispielsweise einer Wärmepumpe, ermöglichen. Als besonders vorteilshaft sind die deutlich geringen Betriebskosten in der Gesamtbilanz aus Luftaustausch, Kühlung, Heizung und Warmwasserversorgung. Im Vergleich zu einer reinen Klimaanlage liegt der Stromverbrauch zum Kühlen um bis zu 50 Prozent niedriger. Demgegenüber stehen umfassende bauliche Aufwendungen für Montage und Anbindung an die zentrale Heizinfrastruktur. Kosten für Anschaffung und Installation können zwischen 15.000 und 20.000 Euro betragen. Inwiefern sich ein solches System für Ihre individuellen Anforderungen und Wohnraumumgebung wirtschaftlich lohnt, sollten Sie idealerweise mit einem Fachexperten bereits im Vorhinein besprechen. Unter Umständen sind preisgünstige Kombilösungen möglich.
  • Zentrale Lüftungssysteme ‒ Ähnlich wie bei der integrativen Klimatisierung kann sich auch eine Kopplung mit dem zentralen Lüftungssystem als sinnvoll erweisen. Zum Beispiel lässt sich in dieser Konstellation die Luftfeuchtigkeit verringern, Gerüche, Partikel und Aerosole filtern und die Bildung von Schimmel ‒ insbesondere in hochgedämmten Passivhäusern ‒ minimieren. Außerdem ist auch hier die Anbindung an eine Wärmepumpe möglich. Der bauliche Aufwand ist allerdings relativ hoch, da entsprechende Belüftungskanäle im Haus verlegt werden müssen. Die Kosten für Anschaffung und Installation einer solchen Umluftanlage liegen in der Regel deutlich über 10.000 Euro.

Kosten im Betrieb – Stromverbrauch und Wartung

Neben der Reinigung, dem Austausch von Filtern und sonstigen Wartungsarbeiten hängen die Betriebskosten hauptsächlich vom Stromverbrauch ab. Grundsätzlich sollte bereits vor dem Kauf auf einen energetisch nachhaltigen Betrieb mit möglichst hoher Effizienzklasse geachtet werden. Für den Verbrauch relevant sind vor allem die Kühlleistung, die Nutzungsdauer, die eingestellte Temperatur sowie die Abdichtung des Wohnraums gegenüber der Umgebung.

Pauschal liegen die Betriebskosten für einen Standard-Haushalt und moderater Nutzung bei circa 90 bis 250 Euro pro Jahr. Mit Blick auf die derzeit rapiden ansteigenden Strompreise ist mit tendenziell höheren Ausgaben zu rechnen. Bereits im Vorfeld können Sie die anfallenden Stromkosten grob überschlagen. Beispiel: Für eine Klimaanlage mit einer Leistung von 1.000 Watt entsteht bei täglich sechsstündiger Nutzung in den Sommermonaten (Annahme 12 Wochen) ein Strombedarf von 504 Kilowattstunden (Effizienzklasse und thermische Verluste nicht berücksichtigt). Bei einem Strompreis von 37,14 Cent pro Kilowattstunde (ohne Grundgebühren, Stand April 2022) ergeben sich jährliche Gesamtkosten für den Strombedarf in Höhe von circa 190 Euro.

Zu berücksichtigen sind dabei modellspezifisch unterschiedliche Effizienzklassen. Beispielsweise sind (Mulit)Split-Klimaanlagen meist um den Faktor 30 Prozent bis 50 Prozent günstiger – eine gleiche Kühlleistung vorausgesetzt. Neben der Wahl des passenden Klimagerätes, können Sie auch aktiv durch konsequentes Verschließen beziehungsweise Abdunkeln der Fenster thermische Verluste minimieren.

Die Wartung sollte stets nach Angaben des Anlagenherstellers erfolgen. Neben dem fortlaufenden Entleeren des Kondenswasserbehälters beinhaltet dies vor allem den Austausch von Filtermaterial und die Reinigung des Klimageräts zur Vermeidung von Schimmelbildung.

Wichtig für Mieter!

Achtung: Sofern Sie nicht Eigentümer des Wohnobjekts sind, sollten Sie bereits vor dem Kauf einer Klimaanlage Ihren Vermieter über Ihr Vorhaben in Kenntnis setzen. Insbesondere bei festinstallierten Geräten mit entsprechend hohen baulichen Maßnahmen wird eine vorherige Genehmigung seitens des Vermieters benötigt.  

Profilbild von Dr.-Ing. Rüdiger Reitz
Dr.-Ing. Rüdiger Reitz
Autor/-in
Dr.-Ing. Rüdiger Reitz ist hauptberuflich im Themenfeld der erneuerbaren Energieträger und alternativen Antriebssysteme unterwegs. Nicht nur seine Fachcommunity hält der Maschinenbauingenieur und teamverantwortliche Projektmanager mit zahlreichen wissenschaftlichen Vorträgen und anwendungsnahen Fachpublikationen auf dem neuesten Stand. Als freier Autor informiert der Hobby-Handwerker auch auf ganz praktischer Ebene seinen Leserkreis über Neuigkeiten aus dem Bereich Heimwerk & Technik. Er ist überzeugt: „Die Ziele fest im Blick behalten - und alles ist machbar!“
Dr.-Ing. Rüdiger Reitz
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