Werden die Augen wirklich schlechter, wenn man keine Brille trägt?
Verschlechterung durch Verzicht auf die Brille?
Die kurze Antwort auf die Frage, ob es schädlich ist, seine Brille oder Kontaktlinsen öfter nicht zu tragen, ist nein. Egal ob Kurz- oder Weitsichtigkeit, die Stärke ist unabhängig davon, ob die Sehhilfe getragen wird. Sie kann sowohl trotzdem schlechter werden als auch trotzdem gleich bleiben. Das liegt daran, dass der Kurz- oder Weitsichtigkeit eine physiologische Andersartigkeit des Augapfels zugrunde liegt: Ein verkürzter Augapfel bei der Weitsichtigkeit (Hyperopie) oder ein zu langer Augapfel bei der Kurzsichtigkeit (Myopie). Hierdurch wird das Licht nicht an der optimalen Stelle gebrochen, was zur Unschärfe führt. Dieser Fehler wird durch Linsen zwar korrigiert, aber nicht tatsächlich behoben und daher auch umgekehrt nicht stärker, wenn darauf verzichtet wird. Sie können also beruhigt wählen, wann sie Brille oder Kontaktlinsen tragen möchten oder auch nicht, ohne dass sie eine Verschlechterung ihrer Sehkraft befürchten müssen. Allerdings nimmt diese zumeist mit dem Alter von selbst mehr oder weniger stark und kontinuierlich ab.
Kinder sollten nicht auf die Brille verzichten
Tatsächlich gibt es allerdings Ausnahmen, bei denen angeraten ist, die Sehhilfe so oft wie möglich zu tragen. Dies gilt insbesondere für Kinder, deren Sehkraft noch nicht richtig ausgebildet ist. Hier ist die Brille wichtig, um die Reifung der Augen zu unterstützen und ein kontinuierlich gutes Sehen zu gewährleisten. Daher sollten Kinder bis zum Ende ihres Wachstums nicht zu oft ohne die Brille unterwegs sein.
Physische Belastung bei Verzicht auf Brille oder Kontaktlinsen
Weiterhin ist es für viele Brillen- und Kontaktlinsenträger physisch belastend, wenn sie die Brille nicht tragen. Das gilt besonders für Brillen, die ein Schielen oder eine Hornhautkrümmung korrigieren. Hier - aber auch bei Kurz- und Weitsichtigkeit - kann es zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Augentränen, Doppelbildern sowie Nackenschmerzen kommen. Diese resultieren aus der Anstrengung bei den unwillkürlichen Versuchen des Körpers, die Sehschwäche selbst zu korrigieren.