Midlife-Crisis-Symptome: Männer zeigen oft 5 Verhaltensweisen
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Midlife-Crisis-Symptome: Männer zeigen oft 5 Verhaltensweisen

Eine Midlife-Crisis bei Männern tritt häufig im Alter zwischen 40 und 55 Jahren auf, wenn bei Männern die Frage aufkommt: "Habe ich in meinem Leben schon alles erreicht? Ist das etwa schon alles gewesen?" Midlife-Crisis-Symptome: Fünf mögliche Verhaltensweisen, die bei Männern auf eine Midlife-Crisis hindeuten können.

Was ist eine Midlife-Crisis beim Mann?

Nicht jeder Mensch verkraftet es gut, älter zu werden. Ein möglicher Grund für die Midlife-Crisis bei Männern ist das Bewusstwerden der eigenen Endlichkeit. Zu wissen, irgendwann sterben zu müssen, setzt oft viele verschiedene Gedanken in Gang. Das Leben wird nicht selten kritisch hinterfragt und auf Sinnhaftigkeit untersucht - und anschließend werden häufig neue Ziele definiert. Die Unzufriedenheit in der Lebensmitte, die von Mutlosigkeit und Verzweiflung begleitet sein kann, wird als Midlife-Crisis bezeichnet. Das Gute ist: Jede Krise bietet Entwicklungschancen. Und diese Entwicklungsschritte nutzen viele Männer - was nicht selten zu ungewöhnlichen Verhaltensweisen und Verwunderung von Seiten des Umfelds führt.

Während viele Männer in der Lebensmitte keine Krise durchleben, nehmen andere eine leichte Unzufriedenheit wahr, die sie mit kleineren Anpassungen in ihrem Leben gut ausgleichen können. Wieder andere halten ihr Leben, wie es ist, nicht länger aus und verspüren zunehmend den Wunsch, es komplett umzukrempeln. Sie wollen viel Neues ausprobieren, sich spüren, jung fühlen und Verpasstes nachholen. Die Midlife-Crisis beim Mann ist eine ganz persönliche und individuelle Entwicklung hin zu dem, was im Leben als bedeutsam empfunden wird. Dabei geht es auch um Selbstverwirklichung. Manche ziehen beispielsweise wieder öfter mit Freunden durch die Bars. Andere machen den Motorradführerschein. Wieder andere engagieren sich verstärkt im sozialen Bereich oder möchten wieder mehr Zeit mit der Familie verbringen. Es gibt Männer, die beruflich nochmal ganz von vorne anfangen. Und manchmal kann es passieren, dass eine Beziehung in die Brüche geht.

Hinweis: Die Midlife-Crisis ist keine anerkannte psychische Krankheit. Daher ist auch die Bezeichnung "Symptome" nicht ganz korrekt. Da umgangssprachlich von Symptomen gesprochen wird, nehmen wir diesen Begriff auf und nutzen ihn als Synonym zu "Anzeichen".

1. Midlife-Crisis-Symptome bei Männern: Grübeln und Bedauern

So individuell die Midlife-Crisis ist: Es gibt einige Anzeichen, die sich bei vielen Männern ähneln. Häufige Midlife-Crisis-Symptome bei Männern sind Grübeln über vermeintlich verpasste Chancen und Bedauern, diese nicht genutzt zu haben. Gefühle der inneren Leere und Langeweile können hinzukommen. Manche fühlen sich so, als würden sie an Routine, Verpflichtungen und Verantwortung ersticken. Es ist möglich, dass Männer gar in eine Abwärtsspirale von negativen Gedanken, Zweifeln und Bedauern geraten und sich fragen, was die zweite Lebenshälfte noch für sie bereithält.

2. Midlife-Crisis-Symptom: Angst vor der Zukunft

Die Lebensmitte bietet viele Chancen zur Entwicklung und Neugestaltung. Gleichsam wird sie von manchen Männern als sehr belastend wahrgenommen. Diese psychische Belastung kann in ausgeprägten Fällen von einer Midlife-Crisis sogar in eine Depression übergehen. Das Risiko ist dann erhöht, wenn die Frage nach der Gestaltung der zweiten Lebenshälfte von Unzufriedenheit, Druck und Traurigkeit begleitet ist, wenn nur begrenzt Gestaltungsmöglichkeiten vorhanden sind oder das Gefühl besteht, bestimmte Träume nicht mehr erfüllen oder Ideen nicht mehr umsetzen zu können. Zukunftsängste können entstehen.

Risiko Depression: Frühzeitig Hilfe holen

Bemerken Männer, dass sie zunehmend niedergeschlagen sind, einen starken Leidensdruck verspüren, Freude und Antrieb verloren gehen oder Aggressionen und Gereiztheit zunehmen, kann professionelle Unterstützung helfen, die Lebenssituation einzuordnen und einen Weg zu gestalten, der passt. Bei Verdacht auf eine Depression sollten Männer in jedem Fall psychologische Hilfe annehmen. Sie können sich im ersten Schritt an ihren Hausarzt oder ihre Hausärztin wenden oder einen Termin bei einem Andrologen oder Psychologen vereinbaren. Angehörige und Freunde sollten aufmerksam werden, wenn die Beschäftigung mit Krankheit, Tod und sterben zunimmt, sich die Person zunehmend zurückzieht, Reizbarkeit zunimmt und/oder selbstgefährdendes Verhalten auftritt, etwa Alkohol- oder Drogenmissbrauch oder Glücksspiel. Dann sollte das Gespräch gesucht und Hilfe angeboten werden.

3. Midlife-Crisis-Symptome: Männer erfinden sich oft neu

Auf der Suche nach neuen Zielen und motiviert durch den Wunsch, Neues auszuprobieren, gehen Männer oft ihnen bislang unbekannte Wege. Eine häufige Reaktion des Umfeldes ist daher: „Ach was, dass hätte ich nicht gedacht.“

  • Berufliche Veränderungen: Manche Männer in der Midlife-Crisis kündigen ihren sicheren Job, um noch einmal ganz von vorne anzufangen und beruflich etwas völlig anderes zu machen.
  • Neue Hobbys: Einige suchen sich neue Hobbys und Interessen, fangen eine neue Sportart an, kleiden sich in einem jugendlicheren Stil oder versuchen, durch ihr Verhalten jünger und spontaner zu wirken.
  • Trennung in der Midlife-Crisis: Andere trennen sich von ihrer langjährigen Partnerin oder Partner oder ihrer Ehefrau, weil sie das Prickeln in ihrer Beziehung vermissen und sexuell neue Erfahrungen machen möchten.

4. Midlife-Crisis-Symptome bei Männern nach einer Trennung

Andersherum kann es sein, dass die Midlife-Crisis ausgelöst wird, weil sich die Partnerin oder der Partner getrennt hat. Das Verlassenwerden führt nicht selten dazu, dass sich Männer nochmal neu erfinden (wollen). Auch, weil sie nun die Freiheit haben, alleine für sich zu entscheiden – und weil sie den Schmerz verarbeiten möchten. So kann sich plötzlich eine Weltreise richtig anfühlen oder ein Fallschirmsprung. Manche ziehen in eine andere Stadt, um „von vorne anzufangen“. Dahinter steckt häufig der Wunsch, eigene Grenzen auszutesten und zu überschreiten, aus alten Gewohnheiten auszubrechen und sich selbst zu beweisen, dass das Leben noch immer Neues bereithält und man(n) ein wertvoller Mensch ist.

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5. Die Rolle von Statussymbolen in der Midlife-Crisis beim Mann

Statussymbole gehören zu den typischen Klischees in Bezug auf eine Midlife-Crisis bei Männern. Zu schnell sollte man diese „Schublade“ allerdings nicht aufziehen. Statussymbole sind nicht automatisch ein Zeichen, dass sich der Mann in einer Lebensmitte-Krise befindet. Im Gegenteil: Teurere Anschaffungen in der Lebensmitte sind häufig ein Zeichen der Wertschätzung sich selbst gegenüber. Und manche Männer möchten auch nach außen zeigen: Ich habe es geschafft. Ich kann mir das leisten. Und oft kommt das neue Auto oder das Motorrad auch aus finanziellen Gründen etwas später: Viele haben erst in der Lebensmitte genug Geld, um sich einen langersehnten Traum zu erfüllen. Zum Beispiel, weil sie erst jetzt ausreichend verdienen oder weil die Kinder finanziell nun auf eigenen Beinen stehen.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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