Lagerungsschwindel: Ursachen, Symptome und Behandlung
Typische Symptome bei Lagerungsschwindel
Schwindelgefühle, die immer dann auftreten, wenn die Lage des Körpers verändert wird, sind ein deutlicher Hinweis auf einen Lagerungsschwindel. Zum Schwindel kommt es beispielsweise dann, wenn der Betroffene den Kopf hebt, senkt oder dreht, sich hinlegt oder aufsteht. Die Schwindelattacken dauern oftmals nur wenige Sekunden, können jedoch auch länger anhalten.
Bei einigen Patienten kommt es lediglich über einen Zeitraum von einigen Tagen oder Wochen zu Schwindelanfällen, während der Lagerungsschwindel bei anderen über Monate oder Jahre hinweg immer wieder auftritt. Mögliche Begleitsymptome von Lagerungsschwindel sind Übelkeit und Erbrechen. Außerdem kann die Erkrankung den Alltag stark beeinträchtigen und beispielsweise zu Schlafstörungen, Angstgefühlen sowie zu einem erhöhten Sturzrisiko führen.
Wodurch wird Lagerungsschwindel verursacht?
In der menschlichen Ohrhöhle befinden sich kleine Kristalle aus Kalzium-Karbonat, die sogenannten Otolithen. Im Zuge des normalen Alterungsprozesses lösen sich die Otolithen aus der Ohrhöhle heraus und wandern in den mit Flüssigkeit gefüllten Bogengang. Bei bestimmten Bewegungen des Kopfes geschieht nun Folgendes: Die Otolithen senden falsche Signale an das Gehirn. Das Gehirn kann diese Informationen nicht mit den Informationen anderer Organe (etwa der Augen) in Übereinstimmung bringen. Die Folge: Es kommt zu Schwindel. Neben dem Alter können folgende Risikofaktoren bei der Entstehung von Lagerungsschwindel eine Rolle spielen:
- Entzündungen des Innenohrs und/oder des Gleichgewichtsorgans
- Gleichgewichtsstörungen im Innenohr
- Migräne
- Morbus Menière
- Kopfverletzungen
- Hirnoperationen
Bei häufigem Schwindel Arzt aufsuchen
Wenn Sie häufiger unter unerklärlichem Schwindel leiden, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Der Hausarzt kann erster Ansprechpartner sein - er wird Sie einer allgemeinen Untersuchung unterziehen und Sie gegebenenfalls an einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder an einen Neurologen überweisen. Da die Ursachen für Schwindel sehr häufig im Ohr zu finden sind, können Sie alternativ auch direkt einen Termin beim HNO-Arzt vereinbaren.
Nach einem ausführlichen Gespräch wird er einen Hörtest durchführen und Ihren Gleichgewichtssinn testen - nicht zuletzt, um einen Hörsturz als Ursache auszuschließen. Je nach Einzelfall können auch bildgebende Verfahren (Röntgen, Computer-Tomografie etc.) und neurologische Untersuchungen zum Einsatz kommen. Bei Verdacht auf Lagerungsschwindel führen viele Ärzte zudem die Dix-Hallpike-Lagerungsprobe durch. Dazu setzt sich der Patient zunächst aufrecht auf eine Liege, dreht seinen Kopf um 45 Grad zur Seite und legt sich anschließend hin. Sofern ein Lagerungsschwindel vorliegt, kann auf diese Weise eine Attacke provoziert werden. Diese geht häufig mit Muskelzuckungen und plötzlichen Augenbewegungen (Nystagmus) einher.
Therapie durch Lagerungstraining
Lagerungsschwindel lässt sich nicht mit Medikamenten oder durch operative Eingriffe behandeln. Stattdessen zielt die Therapie darauf ab, die Otolithen aus den Bogengängen hinauszubefördern und in eine Ruheposition zu bringen, die für den Patienten mit einem geringeren Leidensdruck verbunden ist. Der Patient erlernt beispielsweise bestimmte Übungen, so etwa das Epley-Manöver, welches bei regelmäßiger Anwendung dazu beitragen kann, dass Schwindelattacken seltener oder gar nicht mehr auftreten. Außerdem wird der Betroffene mit verschiedenen Techniken vertraut gemacht, die den Schwindel im Akutfall durch die Einnahme bestimmter Körperhaltungen rasch lindern können.