Infektanfälligkeit
Infektanfälligkeit Definition
Wer ständig krank ist, hat eine erhöhte Infektanfälligkeit. Ursachen für vermehrte Infekte sind vielfältig. Nicht nur verschiedene Erkrankungen können das Immunsystem schwächen und anfälliger für Infekte machen, etwa Krebs oder Autoimmunerkrankungen. Auch bestimmte Medikamente schwächen die körpereigene Abwehr. Mit zunehmendem Alter wird das Immunsystem ebenfalls schwächer. Hormonelle Veränderungen, etwa in der Schwangerschaft, sowie eine ungesunde Lebensweise können die Infektanfälligkeit ebenfalls erhöhen. Sind Menschen besonders anfällig für Infektionserreger und ständig krank, sprechen Mediziner von krankhafter (pathologischer) Infektanfälligkeit.
Mögliche begleitende Symptome einer erhöhten Infektanfälligkeit
Eine erhöhte Infektanfälligkeit ist meist von Erschöpfung, Müdigkeit, Leistungseinschränkungen, Krankheitsgefühl und den entsprechenden Symptomen der Erkrankungen verbunden. Der Körper hat sich kaum erholt, schon steht der nächste Infekt vor der Tür. Für die Betroffenen körperlich und psychisch eine enorme Belastung.
Mögliche Ursachen einer erhöhten Infektanfälligkeit
- Immundefekte, angeboren oder erworben
- Störungen der Immunabwehr aufgrund von Autoimmunkrankheiten
- Ein geschwächtes Immunsystem aufgrund bestimmter Erkrankungen, Therapien oder Medikamente, beispielsweise Krebs, Krebstherapien wie Strahlungstherapie und Krebsmedikamente, etwa Chemotherapie.
- AIDS (häufigste erworbene Immunschwächekrankheit)
- Chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Leukämie (Blutkrebs), Multiple Sklerose oder Leberzirrhose
- Einnahme bestimmter Medikamente, etwa Immunsuppressiva bei rheumatischen Erkrankungen
- Entfernung der Milz
- Chronische Magen-Darm-Erkrankungen
- Erhöhter Stress, andauernde Belastung
- Erhöhter Alkoholkonsum
- Rauchen
- Bewegungsmangel
- Schlafmangel
- Mangelernährung, etwa Magersucht
- Erhöhtes Alter
- Schwangerschaft
Wann zum Arzt mit einer erhöhten Infektanfälligkeit?
Es ist nicht ungewöhnlich, wenn man mehrmals im Jahr „flach liegt“. Das körpereigene Immunsystem ist ständig Krankheitserregern wie Viren, Bakterien und Pilzen ausgesetzt. Nicht immer lassen sich diese erfolgreich abwehren. So ist ein Erwachsener im Durchschnitt drei Mal im Jahr von einer Erkältung (grippalem Infekt) betroffen. Auch dass Kinder häufig krank sind, ist normal, da ihr Immunsystem die Erreger erst kennenlernen und einen entsprechenden Immunschutz aufbauen muss. Aufmerksam werden sollte man, wenn Infekte gehäuft kommen und man gefühlt „ständig krank ist“. Dann sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen.
Welcher Arzt bei Infektanfälligkeit?
Der erste Kontakt ist der Hausarzt oder die Hausärztin. Dieser beziehungsweise diese kann nach verschiedenen Grunduntersuchungen, etwa von Blut und Urin, an weitere Fachärzte für weiterführende Untersuchungen überweisen, etwa an einen Facharzt für Innere Medizin (Internisten), einen Facharzt für rheumatologische Erkrankungen (Rheumatologe), einen Facharzt für Herzkrankheiten (Kardiologen) oder einen Facharzt für Darmerkrankungen (Gastroenterologen). Sind Kinder auffällig oft krank, sollten sich Eltern an den Kinderarzt oder die Kinderärztin wenden. Bei einem plötzlich starken Infekt am Wochenende, nachts oder an Feiertagen ist der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 erreichbar.