Herbstblues: Können wir Glückshormone aktiv steuern?
Welche Hormone gibt es und wie wirken sie sich aus?
Für unsere Stimmungen sind sogenannte Neurotransmitter im Gehirn verantwortlich. Diese Botenstoffe fluten tagtäglich unseren Körper und beeinflussen im Zusammenspiel miteinander, wie wir uns fühlen.
Dopamin: Das Motivationshormon
Eines der stimmungsregulierenden Hormone in unserem Körper ist das sogenannte Dopamin. Das Motivationshormon wird ausgeschüttet, wenn wir überrascht werden oder uns etwas Positives, aufregendes widerfährt. Auch bei neuen Aufgabe, die man angeht, wird Dopamin ausgelöst und ein Belohnungseffekt vermittelt.
Serotonin: Das Glückshormon
Neben dem Hormon Dopamin ist auch das sogenannte Serotonin als Glückshormon bekannt. Serotonin ist ein Neurotransmitter in unserem Körper, der ausgeglichen und zufrieden macht. Ausgeschüttet wird der Botenstoff bei sozialen Interaktionen oder bei einem starken Glücksgefühl. Ein gestörtes Serotonin-Gleichgewicht im Gehirn, das über einen längeren Zeitraum besteht, wurde meist bei schwerwiegenden Krankheiten wie Depressionen beobachtet.
Oxytocin: Das Kuschelhormon
Bei körperlichen Berührungen wir das sogenannte Oxytocin ausgeschüttet. Dieser Neurotransmitter ist auch als „Kuschelhormon“ bekannt und wirkt im Körper wie selbst produzierte Opioide, also natürliche Schmerzmittel.
Die Mischung macht‘s
Für unsere Stimmung ist es also irrelevant, mit welchem Fuß wir morgens aus dem Bett gestiegen sind, die richtige Mischung der verschiedenen Hormone und die Menge bei der Ausschüttung sind für unser Fühlen verantwortlich. Und auf Gefühle können wir in gewissen Maßen Einfluss nehmen.
So erhöhen Sie Ihre Glückshormone
Wer die Glückhormonproduktion steigern möchte, stößt auf altbekannte Gesundheitsmethoden: Genügend Bewegung und Sport sind die sichersten Mittel, um die Produktion von Endorphinen und den Dopaminspiegel zu erhöhen. Doch woran liegt das? Durch Sport bringen wir unseren Körper oftmals an seine Grenzen – und setzen so Endorphine frei. Bewegung kurbelt zudem unseren Dopaminspiegel an, jedoch nur, wenn man nicht mit großem Widerwillen anfängt zu trainieren. Die Lust am Sport kann sich jedoch auch mit der Zeit aufbauen, sodass mit regelmäßigem Training dauerhaft viele Glückshormone ausgeschüttet werden, und wir uns gut fühlen.
Do’s gegen den Herbstblues
Wenn Sie regelmäßig besonders zum Ende des Sommers und zu Beginn des Herbstes mit depressiven Verstimmungen und schlechter Laune zu kämpfen haben, können Sie mit ein paar Hilfsmitteln dagegen vorgehen und dem Blues ein Ende setzen:
Bewegung ist das A und O
Körperliche Bewegung ist hierfür ein guter Start und kann auf Dauer dem Herbstblues entgegenwirken. Eine andere Methode für den Dopamin-Kick ist es, sich Ziele zu setzen. Egal, ob privat oder beruflich. Ziele und neue Herausforderungen, ebenso das darauf Hinarbeiten und die geplante Handlung, schütten viele Glückshormone aus und lassen die Stimmung bessern.
Viel und guter Schlaf ist wichtig
Neben sportlicher Betätigung ist auch guter und erholsamer Schlaf ein sehr wichtiger Faktor. Schlafmangel, insbesondere chronischer Schlafmangel, führt dazu, dass es dem Körper schwerfällt, Glückshormone zu produzieren. Die ganze körperliche Bewegung ist somit unnötig, wenn Sie nicht genug schlafen.
Glückshormone dank Ernährung steuern
Von einigen Lebensmitteln ist bekannt, dass sie die Laune dämpfen können. Hierzu zählen besonders solche, die stark verarbeitet sind und viele gesättigte Fettsäuren sowie Zucker enthalten. Aber auch die positiven Eigenschaften von Lebensmitteln können wir sinnvoll nutzen: Einige enthalten die Aminosäure L-Tryptophan, die dabei helfen kann, den Serotonin-Spiegel zu normalisieren und die der Körper zudem nicht selbst herstellen kann. Dieses L-Tryptophan finden sich in Bananen, Cashewnüssen, Datteln, Avocados, Soja, Hülsenfrüchte, Haferflocken sowie Mozzarella wieder.
Der schnelle Kick
Die meisten Methoden wie Sport und Ernährung sind Lösungen auf Dauer und erfordern etwas Geduld. Wer jedoch den „schnellen Kick“ benötigt, für den- oder diejenige gibt es ein paar kleine Soforthilfen. Eine kalte Dusche beispielsweise erhöht den Dopamin-Spiegel um 250 Prozent. Auch ein heißes Bad oder ein Saunagang kann den Körper an seine Grenzen bringen und die richtigen Botenstoffe ausschütten. Wer jemand anderen einfach mal was Gutes tut, macht nicht nur der anderen Person eine Freude, sondern erhöht dazu den eigenen Serotoninspiegel. Eine Umarmung der Liebsten schüttet das „Kuschelhormon“ Oxytocin und kann temporär etwas glücklicher machen.