Durchfall
Durchfall Definition
Bei Durchfall (med.: Diarrhö) handelt es sich um breiigen bis flüssigen Stuhl. Der Stuhldrang kann so groß sein, dass Betroffene den weichen Stuhl kaum noch halten können. Von Durchfall sprechen Mediziner, wenn Betroffene den flüssigen Stuhl mindestens drei Mal innerhalb von 24 Stunden ausscheiden. Durchfall kann akut auftreten, etwa bei einem Magen-Darm-Infekt. Chronisch ist Durchfall, wenn er länger als zwei Wochen anhält. Ursache für chronischen Durchfall kann zum Beispiel eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung wie Colitis ulcerosa sein
Mögliche Durchfall-begleitende Symptome
Durchfall ist häufig von heftigem Stuhldrang, Magen- und Darmschmerzen, Blähungen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Kopfschmerzen und Fieber begleitet. Durchfall bringt den Flüssigkeits- und Energiehaushalt durcheinander, da in kurzer Zeit viel Wasser, Salze (Elektrolyte) und im Darm befindlicher Speisebrei verloren gehen. Bei starkem Durchfall besteht das Risiko einer Austrocknung (Dehydration). Warnzeichen sind unter anderem trockene Lippen, Durst, Verwirrung und Kopfschmerzen.
Mögliche Durchfall-Ursachen
- Ungewohntes, sehr fettreiches Essen
- Ungewohntes Essen, etwa auf Reisen
- Infektionen mit Bakterien wie Salmonellen oder Campylobacter – meist über verdorbenes Essen
- Infektionen mit Viren wie Noroviren oder Rotaviren
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz, Glutenintoleranz, Histaminintoleranz oder Fruktoseintoleranz
- Nahrungsmittelallergien
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
- Reizdarmsyndrom
- Psychische Belastungen, etwa andauernder Stress
- Einnahme eines Antibiotikums (Antibiotika greifen die Darmflora an.)
- Darmtumoren
Wann zum Arzt mit Durchfall?
Durchfall hat wohl jeder schon einmal gehabt und meist normalisiert sich der flüssige Stuhl nach ein bis zwei Tagen von selbst wieder. Da Durchfall stark auf den Wasser- und Salzhaushalt des Körpers einwirkt und in schlimmen Fällen eine Dehydrierung (Austrocknung) droht, sollten Betroffene bei länger als 48 Stunden anhaltendem Durchfall einen Arzt kontaktieren. Das gilt auch, wenn der Durchfall sehr intensiv ist, starke Bauchkrämpfe den Durchfall begleiten, Blut im Stuhl sichtbar ist oder starke Kreislaufprobleme auftreten.
Welcher Arzt bei Durchfall?
Der Hausarzt oder die Hausärztin ist der erste Kontakt. Am Wochenende, nachts und an Feiertagen ist der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 erreichbar. In ausgeprägten Fällen kann ein Klinikaufenthalt notwendig sein. Bei Verdacht auf eine chronische Darmerkrankung oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit als Ursache kann eine Überweisung zu einem Darm-Spezialisten (Gastroenterologen) erfolgen. Haben Babys oder Kleinkinder starken Durchfall, sollten Eltern immer den Kinderarzt oder die Kinderärztin anrufen, weil bei den Kleinen die Gefahr besonders groß ist, dass der Körper austrocknet. Auch bei älteren Menschen ist das Risiko erhöht.