Heizkörpernischen sind oft die energetische Achillesferse
Die Heizkörpernische ist in vielen Räumen arm an Energie, da die Wand an dieser Stelle im Raum meist dünner ist. Die Folge sind Wärmeverluste, denn die Wärme, die eigentlich für eine behagliche Wohnung sorgen sollte, entweicht, ohne von einer Isolierung aufgehalten zu werden. Wer dann den Heizkörper aufdreht, muss am Ende oft mit höheren Heizkosten rechnen.
Gerade bei älteren Häusern mit rückständig gedämmter Nische kann es deshalb sinnvoll sein, an dieser Situation etwas zu ändern. Doch, wenn Sie eine Heizkörpernische dämmen wollen, sollten Sie keinen falschen Aktionismus an den Tag legen – denn mancher Handgriff zur Dämmung verschlimmert das Problem nur.
Erst informieren, dann Heizkörpernische dämmen
Bevor Sie eine Heizkörpernische dämmen, sind Sie gut beraten, wenn Sie sich an einen Experten wenden – wie einen Energieberater, zum Beispiel vom Bauherrenschutzbund oder von der Verbraucherzentrale. Sie klären darüber auf, welche Isolierung für Ihre Innendämmung geeignet ist oder wie hoch die Kosten für das Heizkörpernische dämmen anfallen würden.
Ist der Energiestand des gesamten Mauerwerks ungenügend, kann auch eine nachträgliche Dämmung der Außenwand sinnvoll sein. Auch bei der Außenwand sollten Sie auf jeden Fall eine individuelle Lösung besprechen und errechnen lassen, welche Sanierung sich lohnen würde.
Dazu empfehlen viele Energieexperten einen sogenannten Energiecheck. Dabei werden die schwachen Energiestellen eines Hauses oder einer Wohnung, wie etwa die Außenwand bei der Nische untersucht. Unter Umständen kann sich auch eine komplette energetische Modernisierung oder eine neue Heizungsanlage lohnen. Hierfür fallen in der Regel allerdings mehrere Tausend Euro an. Wer aufgrund der neuen Isolierung aber künftig weniger heizt, hat diese Kosten oft schon nach wenigen Jahren wieder ausgeglichen.
Nachträglich Heizkörpernische dämmen: Selbst Hand anlegen?
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, selbst tätig zu werden. Im Baumarkt gibt es schließlich schier endlose Regale gefüllt mit Platten, Dämmstoffen oder beschichteten Isolierfolien, mit denen Sie eine Heizkörpernische dämmen können:
- Diese Dämmstoffe haben klassischerweise das Heizkörper Standard-Format von etwa 100 mal 70 Zentimeter und kosten pro Heizkörper selten mehr als 20 Euro.
- Sie lassen sich mit einer einfachen Schere auf die gewünschte Größe des Dämmstoffs zurechtschneiden.
- Hersteller raten dazu, zwei Schlitze für die Wandaufhängung des Heizkörpers in den Dämmstoff zu schneiden.
Profis sind in der Regel allerdings nicht allzu begeistert von den Materialien zur Dämmung von Heizkörpern, die es in Baumärkten zu kaufen gibt. Holen Sie sich lieber die Unterstützung erfahrener Dienstleister und lassen sich bestmöglich beraten.
Heizkörpernische dämmen: Achtung vor Schimmelpilzen
Experten für Heizungsbau und Energiesparprofis raten zum Beispiel, das Material beim Heizkörpernische dämmen sorgfältig, nahtlos und ganzflächig festzukleben – also keine Aussparungen in das Material zu schneiden. Sonst kann warme und feuchte Luft zwischen Dämmung und Wand gelangen. Das ist das perfekte Klima für Schimmelpilze, die hinter der Dämmung kaum zu entdecken sind. Bei der Isolierung mit handelsüblichen Dämmplatten, die man auch hinter hängenden Heizkörpern installieren können soll, ist also Vorsicht geboten.
Einiges gilt es noch zu beachten:
- Die Dämmstoffe aus dem Baumarkt sind laut vieler Experten teilweise zu dünn, um tatsächlich abzudichten.
- Sie raten zu Dämmstoffen mit Materialstärken von etwa 5 cm, beispielsweise aus Kunstharz wie Polyurethan. Die Stärke des Stoffes ist deshalb wichtig, da der Dämmstoff eine gute Wärmeleitfähigkeit aufweisen sollte. Die Wärmeverluste, die Sie eigentlich beseitigen wollen, wären so weiterhin beständig.
- Außerdem sollten Sie auch die Unterseiten von Fensterbänken und die Übergänge zu Wänden und Fenstern mit demselben Material abdichten, wenn Sie eine Heizkörpernische dämmen.
Aber Achtung: Auch, wenn Sie sorgfältig vorgehen, kann Ihnen Schimmel an der Wand hinter der Isolierung drohen – besonders, wenn die Heizung selten betrieben wird. Dann wird das, was eigentlich als Sparmaßnahme gedacht war, zum teuren Zusatzaufwand.
Heizkörpernische dämmen: Zumauern als Alternative
Wer die Heizkörpernische nicht gedämmt haben und das Risiko des Schimmels ausschließen will, kann die Nische auch gleich von innen zumauern. Dafür eignen sich Porenbetonsteine, die genau in die Nische passen, abzüglich des benötigten Platzes für den Putz. Die alten Eisenheizkörper können dann durch moderne Flachheizkörper ersetzt werden. Der Aufwand dieser Variante ist allerdings vergleichsweise hoch und auch hier ist die Expertise eines Fachmanns ratsam.