Wichtige Regeln für Sicherheit beim Skifahren
Warum gibt es die Pistenregeln des FIS?
Auf der Skipiste sind Sie normalerweise nicht allein unterwegs. Deswegen hat der Internationale Skiverband FIS Regeln aufgestellt, die das Miteinander auf der Strecke für alle Wintersportler sicherer machen und Skiunfälle verhindern sollen. Sie gelten demnach nicht nur für Skifahrer, sondern für alle Sportler, die auf der Piste unterwegs sind.
Die FIS-Regeln sind keine echten Gesetze, sondern Verhaltensregeln, die allerdings als verbindlich gelten. Das bedeutet: Wenn Sie gegen diese Leitlinien verstoßen und es kommt in der Folge zu einem Unfall, können Sie rechtlich belangt werden.
Der Bundesgerichtshof hat hierzu bereits 1972 einen Leitsatz festgelegt: „Der Skifahrer hat sich auf befahrenen Abfahrten grundsätzlich so zu verhalten, dass er keinen anderen gefährdet oder schädigt.“ Wer sich daran hält, handelt – wie es in der Rechtsprechung heißt – nicht pflichtwidrig und hat im Falle eines Unfalls bessere Karten.
Das sind die Ski-Regeln des FIS
1. Stets Rücksicht auf andere nehmen
Ein Skifahrer oder Snowboarder muss sich so verhalten, dass er andere nicht gefährdet oder benachteiligt.
2. Die eigene Geschwindigkeit kontrollieren und beherrschen
Sie müssen sich auf der Piste kontrolliert bewegen. Das heißt, Sie müssen Ihre Geschwindigkeit und Fahrweise an Ihre persönlichen Fähigkeiten und die vorherrschenden Gelände-, Schnee- und Wetterverhältnisse sowie an die Verkehrsdichte anpassen.
3. Fahrspur mit Bedacht wählen
Ein von hinten kommender Skifahrer oder Snowboarder muss seine Fahrlinie so wählen, dass er keine anderen Fahrer auf der Piste gefährdet.
4. Korrektes Überholen
Ein Skifahrer oder Snowboarder darf oberhalb oder unterhalb sowie rechts oder links überholen. Dabei muss er dem Überholten für alle Bewegungen ausreichend Platz lassen.
5. Einfahren und Anfahren
Wenn Sie eine markierte Piste betreten und nach einem Halt erneut anfahren, müssen Sie sich nach oben und unten vergewissern, dass durch Ihr Ein- oder Anfahren niemand gefährdet wird.
6. Stoppen auf der Piste
Ein Skifahrer oder Snowboarder muss es nach Möglichkeit vermeiden, an engen Stellen oder bei eingeschränkter Sicht auf der Piste anzuhalten. Stürzen Sie bei der Abfahrt an einer solchen Stelle, müssen Sie sie möglichst umgehend freimachen.
7. Klettern und Absteigen zu Fuß
Ein Skifahrer oder Snowboarder, der auf einer Piste zu Fuß auf- oder absteigt, muss den Rand des Hangs nutzen.
8. Auf Markierungen achten
Ein Skifahrer oder Snowboarder muss alle Zeichen und Markierungen rund um eine Piste beachten.
9. Hilfe leisten
Bei Unfällen ist jeder Skifahrer oder Snowboarder dazu verpflichtet, Hilfe zu leisten.
10. Ausweispflicht
Jeder Zeuge eines Skiunfalls, ob beteiligte Person oder nicht, muss nach einem Unfall seine Personalien angeben.
Ungeschriebene Gesetze beim Skifahren
Zusätzlich zu den offiziellen Ski-Regeln des FIS gibt es aber auch noch einige ungeschriebene Gesetze. Wer diese nicht beachtet, kann zwar nicht rechtlich belangt werden. Da sie aber in der Skigemeinde zum guten Ton gehören, sollten Sie sich daran halten, um nicht den Unmut anderer Wintersportler auf sich zu ziehen und so sich und anderen den Spaß am Winterurlaub zu verderben.
Zu diesen ungeschriebenen Gesetzen gehören unter anderem folgende Punkte:
- keinen Müll auf der Skipiste hinterlassen
- am Skilift nicht vordrängeln
- Bügel im Lift erst schließen, wenn alle richtig sitzen
- laute Musik im Skilift vermeiden
- nicht direkt nach dem Ausstieg aus dem Skilift stehen bleiben
- in einer Gruppe die Strecke absprechen und am schwächsten Fahrer orientieren
Das bedeuten die Farben auf den Skipisten
Eine wichtige Regel des FIS besagt, dass Sie sich Ihrem Können entsprechend auf den Skipisten bewegen sollten. Dazu gehört auch, dass Sie Abfahrten wählen, die Sie problemlos meistern können. Den Schwierigkeitsgrad einer jeden Strecke erkennen Sie an bestimmten Markierungen, die entlang der Piste angebracht sind. Diese zeigen an, ob eine Abfahrt für Anfänger, Fortgeschrittene oder Profis geeignet ist.
- Grüne Piste: Hiermit werden sehr einfache und flache Pisten sowie Übungshänge markiert.
- Blaue Piste: Diese Farbe bedeutet üblicherweise „leicht“ und ist für Anfänger geeignet. Das Gefälle beträgt hier nicht mehr als 25 Prozent.
- Rote Piste: Es handelt sich um eine mittelschwere Abfahrt für fortgeschrittene Fahrer mit Längs- und Quergefällen von bis zu 40 Prozent.
- Schwarze Piste: Dies ist eine schwierige Abfahrt, die mehr als 40 Prozent Längs- und Quergefälle aufweist und vornehmlich für Profis empfohlen wird.
Pistenmarkierungen: Unterschiedliche Bedeutung in verschiedenen Ländern
In Europa sind die Farben Blau, Rot und Schwarz auf Skipisten in der Regel einheitlich definiert. Aber es ist wichtig zu wissen: Die farblichen Pistenmarkierungen haben in anderen Teilen der Welt mitunter andere Bedeutungen. So werden in einigen Skigebieten in Frankreich sowie in den USA und Kanada zum Beispiel grüne Markierungen statt blauen für die leichten Pisten genutzt. Weiterhin markiert ein blaues Quadrat in Nordamerika ein stärkeres Gefälle von 25 bis 40 Prozent.
Eine schwarze Piste mit mehr als 40 Prozent Gefälle wird in Nordamerika zudem mit einem schwarzen Quadrat oder einer Raute versehen. Eine extreme Abfahrt mit besonders schwierigen Stellen wird hier über zwei schwarze Diamanten angezeigt. Je nachdem, wo Sie Ski fahren wollen, sollten Sie sich also vorher über die jeweiligen Markierungen informieren.