Promillegrenzen im Ausland: So viel Alkohol ist am Steuer erlaubt
Allgemeine Promillegrenze: Selten mehr als 0,5 erlaubt
Die gesetzlichen Promillegrenzen legt jedes Land selbst fest. Dabei werden für Fahranfänger:innen und Berufsfahrer:innen in der Regel strengere Maßstäbe gesetzt als für den Otto-Normal-Autofahrer. Die Spannbreite dessen, was Sie straffrei intus haben dürfen, reicht dabei von 0,0 bis 0,8 Promille. In den meisten Ländern liegt die Grenze bei 0,5 Promille – wie auch in Deutschland.
Besonders streng sind die Promillegrenzen in diesen Ländern:
- 0,0 Promille: Estland, Marokko, Rumänien, Slowakei, Tschechien, Tunesien, Ukraine, Ungarn, Weißrussland
- 0,1 Promille: Albanien
- 0,2 Promille: Norwegen, Polen, Schweden
- 0,3 Promille: Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Russland, Serbien
Obwohl bei 0,8 Promille die Fahrtüchtigkeit schon merklich beeinträchtigt ist, ist das in diesen Ländern immer noch legal:
- Großbritannien
- Kanada
- Liechtenstein
- Malta
- Neuseeland
- Teile der USA
Fast alle anderen Länder haben die 0,5-Promillegrenze – darunter auch die bei Deutschen beliebten Urlaubsländer:
- Dänemark
- Frankreich
- Griechenland
- Niederlande
- Österreich
- Kroatien
- Schweiz
- Spanien
- Türkei
Wie streng werden Überschreitungen der Promillegrenze geahndet?
Grundsätzlich gibt es drei mögliche Konsequenzen, wenn Sie im Ausland hinterm Steuer sitzen, obwohl Sie zu tief ins Glas geschaut haben:
- Bußgeld
- Fahrverbot
- Haftstrafe
In einigen Ländern kommen Sie erstaunlich glimpflich davon: In Albanien etwa liegt das Bußgeld zwischen 35 bis 106 Euro. Doch das ist die absolute Ausnahme. Meistens wird eine Trunkenheitsfahrt richtig teuer. Mehrere hundert bis einige tausend Euro sind keine Seltenheit – und das muss noch nicht das Schlimmste sein. Hier ein paar Beispiele:
- Geldstrafe: In Luxemburg drohen bis zu 10.000 Euro Bußgeld.
- Fahrerlaubnisentzug: In Island kann man Ihnen lebenslänglich das Autofahren verbieten.
- Fahrzeug wird abgenommen: In Südafrika konfisziert man eventuell sogar Ihr Fahrzeug.
Auch Haftstrafen sind keine Seltenheit und drohen bei Überschreiten der Promillegrenze zum Beispiel in diesen Ländern:
- Belgien
- Bulgarien
- Finnland
- Frankreich
- Großbritannien
- Italien
- Niederlande
- Polen
- Spanien
- Luxemburg
- Türkei
Lohnt sich der Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid aus dem Ausland?
Verstöße im Ausland generieren keine Punkte in Flensburg und können auch nicht zum Fahrerlaubnisentzug in Deutschland führen. Das dürfen nur deutsche Behörden. Außerdem müssen ausländische Bußgeldbescheide für den Empfänger verständlich formuliert – also zumindest auf Deutsch übersetzt – sein, um Gültigkeit zu haben.
Leichtfertig ignorieren sollten Sie ein solches Schreiben aber in keinem Fall. Spätestens bei der nächsten Reise ins betreffende Land kann sonst Ärger drohen. Holen Sie sich am besten anwaltliche Beratung, um auf Nummer sicher zu gehen.